Erneuerbare Energie

Studie: Gespaltene Energiewelt - USA versus EU und China

Die International Energy Agency (IEA) hat den World Energy Outlook 2017 veröffentlicht. In der Studie zeigt die IEA ein Szenario auf, wie die Energiewelt sich bis 2040 entwickeln könnte.

Sie geht davon aus, dass sich der weltweite Energiebedarf weiter erhöht, um 30 Prozent bis 2040. Davon profitieren die meisten Energieträger, nur die Boomjahre der Kohle seien vorbei. Für Rohöl sieht die IEA einen verlangsamten Anstieg der Nachfrage. Eine Umkehr, also ein Absinken der Nachfrage, sei für Öl erst für nach 2040 zu erwarten.

Eine frühere Umkehr könne auch durch den prognostizierten rasanten Anstieg bei Elektroautos nicht erreicht werden. Insgesamt steige aber der Stromanteil an der Energieversorgung. Dafür sorgen die Solar- und die Windenergie, die aufgrund stark sinkender Erzeugungskosten hauptsächlich - neben Gas - den steigenden Energiebedarf befriedigen werden.

2040 dominieren Solar- und Windenergie in China und in der EU

Die Entwicklung wird aber nach Einschätzung der Studienverfasser in verschiedenen Regionen der Welt ganz unterschiedlich verlaufen. Die USA werde für Jahrzehnte der unumstrittene Führer in den Bereichen Öl und Gas. Dem Szenario zu Folge wird die USA Mitte des nächsten Jahrzehnts der größte Exporteuer von Flüssigerdgas und Ende des nächsten Jahrzehnts zum Netto-Ölexporteur.

China dagegen werde zum weltweit führenden Staat in den Bereichen Wind, Solar, Atom und Elektrofahrzeuge. Bis 2040 bekommt China dabei zunehmend Konkurrenz von Indien, da dessen Energienachfrage stärker steige. Alleine ein Drittel des weltweiten Energienachfrage-Wachstums bis 2040 werde auf Indien entfallen, so das Szenario.

In China und Indien, und in vielen anderen Ländern, werde Solarenergie die günstigste Energieerzeugungsform. Für die Europäische Union gehen die Studienverfasser davon aus, dass Windenergie die führende Stromerzeugungs-Quelle ab 2030 wird.

Trotz Solar- und Windenergieboom keine Umkehr bei CO2-Emissionen

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass aufgrund der steigenden Energienachfrage die mit dem Energieverbrauch verbundenen CO2-Emissionen bis 2040 langsam ansteigen werden. Langsamer als in den Szenarien der letzten Jahre prognostiziert. Aber auch ein verlangsamter Anstieg sei zu viel, um die drastischen Auswirkungen des Klimawandels abwenden zu können, so die Studienverfasser.


Die IEA ist ein Kompetenzzentrum der Industriestaaten-Organisation OECD. Sie wurde 1974 gegründet, um den Energiemarkt im Blick zu halten.  Noch im Juli hatte die IEA vor einer Unterversorgung gewarnt, weil die Investitionen in Öl und Gas weltweit sinken.
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