Erneuerbare Energie

Studie sieht erste Abschwächungen in der Windenergiebranche

Die Erschütterung der Weltwirtschaft hinterlässt ihre Spuren mittlerweile auch in der europäischen Windenergiebranche. Einige Unternehmen nähmen bereits ihre Prognosen und ihre Produktionsziele für 2009 zurück. Insgesamt weise der Markt erste Anzeichen einer Abschwächung auf. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der Unternehmensberatung Frost & Sullivan.

„Wir rechnen mit einer Schrumpfung der zweistelligen Zuwachsraten der letzten Jahre. Einige Marktteilnehmer korrigieren derzeit ihre aggressiven Produktions- und Entwicklungsziele, was sich bei den Zulieferern fortsetzen dürfte“, stellt Research Analyst Gouri Nambudripad fest.

In den letzten drei bis fünf Jahren hatte die Nachfrage nach Komponenten für Windkraftanlagen enorm zugenommen. Um das Angebot an wichtigen Komponenten wie Getrieben und Lagern abzusichern, hätten die Hersteller von Windturbinen verschiedene Strategien entwickelt, heißt es in der Studie. Dazu gehörten beispielsweise die vertikale Integration und der Abschluss langfristiger Verträge mit Zulieferern und Unterlieferanten. Viele Zulieferer seien jedoch auf die wachsende Nachfrage nicht vorbereitet gewesen - vor allem kleine Unternehmen, die nicht genug investiert hatten, um ihre Produktionskapazitäten auszubauen. Dies habe zu Lieferengpässen geführt, die neben technischen Problemen mit bestimmten Komponenten durchaus Auswirkungen auf das Branchenwachstum gehabt hätten.


Vor Beginn der Wirtschaftskrise sei man davon ausgegangen, dass der positive Trend noch mindestens zwei bis drei Jahre anhalten würde. Beim derzeitigen Bedarfsrückgang müssten die Turbinenhersteller und ihre Zulieferer ihre Strategien jedoch anpassen.


„Die neuen Realitäten werden unweigerlich zu einem schärferen Wettbewerb zwischen den Anbietern führen und Wachstumschancen für diejenigen eröffnen, die es schaffen, ihre Kosten und Preise am schnellsten zu senken“, meint Gouri Nambudripad. Faktoren, die zu einem solchen Preisrückgang beitragen können, sind fallende Preise für Rohstoffe wie Stahl und Kupfer sowie für Bauleistungen.


„Die Branche scheint sich vom Zustand der Unterversorgung hin zu einem ausgewogenen Verhältnis von Angebot und Nachfrage zu bewegen - wenn nicht sogar hin zu einem Zustand von Überkapazitäten. Deshalb werden die Akteure hart um die neuen Aufträge kämpfen müssen, die es dann noch gibt,“ so Gouri Nambudripad weiter.


Der Rückgang der Kosten für Rohstoffe und Komponenten sowie die anhaltende staatliche Unterstützung für die alternative Energiewirtschaft dürften die Nachfrage nach Windturbinen zwar stützen, doch müsse die Branche ihr Potenzial bestmöglich nutzen und die verbleibenden technischen Probleme angehen, folgert die Studie. Erfülle sie diese Voraussetzungen, könne die Windenergiebranche durchaus gestärkt aus der Krise hervorgehen.


Die Studie „Strategic Assessment of the European Wind Energy Market: Value Chain Analysis“ ist Teil des Growth-Partnership-Services-Programms Energy & Power der Unternehmensberatung Frost & Sullivan. Sämtliche Studien im Subskriptionsservice basieren auf ausführlichen Interviews mit Marktteilnehmern und bieten detaillierte Informationen über Marktchancen und Branchentrends.


Bei Interesse kann eine digitale Broschüre zur Studie unter der E-Mail-Adresse Öffnet ein Fenster zum Versenden einer E-Mail[email protected] (Link entfernt) angefordert werden.
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