Erneuerbare Energie

Studien benennen Potential und Hindernisse für den Windenergie-Zubau

Windenergie wird auch in Zukunft in der Europäischen Union (EU) die größten Wachstumsraten bei der Stromerzeugungskapazität erreichen. Das geht aus der jüngsten Prognose der EU-Kommission hervor. Demnach werden bis 2030 41 Prozent oder 136 Gigawatt (GW) des Zuwachses auf Windkraft entfallen. Zurzeit stehen 80 GW Windkraft zur Verfügung. Das sind fünf Prozent der Gesamtkapazität. Bis 2020, so die EU-Kommission, sollen es 20 Prozent sein. Danach werde der Anstieg sich verlangsamen, so die Kommission.



Als  exzellent bezeichnet eine weitere aktuelle Studie der HSH-Nordbank die Perspektiven für den weltweiten Ausbau der Windkraft. Allerdings dürfte der diesjährige Zubau der tendenziell immer größer werdenden Projekte durch die schwierige Finanzierung gebremst werden, teilt die Bank mit. Dennoch werde sich der weltweite Ausbau der Windkraft bis 2019 mehr als verdreifachen, schätzt die HSH Nordbank. Von knapp 160 GW Ende 2009 sei bis dahin ein Steigerung auf mehr als 600 GW möglich.

Die Bundesregierung geht davon aus, dass der Kapazitätszuwachs in Deutschland hauptsächlich von Offshore-Projekten getragen wird. Bis 2020 ist ein Ausbau auf 10 GW vorgesehen. Die KPMG-Studie „Offshore-Windparks in Europa - Marktstudie 2010“, die in Kooperation mit der Stiftung Offshore-Windenergie erstellt wurde, sieht diese Ausbauziele unter den derzeitigen Rahmenbedingungen in Deutschland allerdings gefährdet.


Die Studienautoren sehen Deutschland im internationalen Wettbewerb um neue Offshore-Windparks nicht vorne. Insbesondere Großbritannien biete bessere Bedingungen, so dass Investoren in Deutschland nicht ausreichend angelockt würden. Deutschland riskiere damit die ökonomischen und ökologischen Potenziale der Offshore-Windenergie zu verpassen, heißt es in der Studie. Rasche Anpassungen des deutschen Fördersystems seien notwendig, um den deutschen Markt voranzubringen.


Immerhin stimmt der Entwurf des deutschen Energiekonzeptes die Studienautoren optimistisch. Um die Errichtung der ersten zehn Offshore-Windparks zu fördern, soll die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) 2011 ein Sonderprogramm „Offshore-Windenergie“ mit einem Kreditvolumen von insgesamt fünf Milliarden Euro auf den Weg bringen.
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