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Suntech kassiert Jahresprognose - Aktie befindet sich im freien Fall und löst Kurslawine bei Solarwerten aus

Nach der Bekanntgabe der Quartalszahlen des Solarunternehmens Suntech Power Power Holdings aus dem chinesischen Wunxi ist dessen Aktienkurs in Frankfurt bis 15 Uhr um 24 Prozent eingebrochen. Mit 5,60 Euro notiert sie nun rund 86 Prozent unter dem Vorjahreskurs. Grund für den Absturz dürfte die Ankündigung des weltweit zweitgrößten Solarzellenherstellers sein, dass er die Umsatzprognose für 2008 verfehlen wird. Statt wie angekündigt 2,05 bis 2,15 Milliarden Dollar werde man wohl nur einen Umsatz von 1,85 bis 1,87 Milliarden Dollar erreichen. Auch die angestrebte Menge an Auslieferungen hat Suntech gekappt, von 550 Megawatt (MW) auf 490 MW.

Das Solarunternehmen konnte für das 3. Quartal noch starke Geschäftszahlen vorlegen. Ihm zufolge kletterte der Umsatz um 53,7 Prozent auf 594,4 Millionen Dollar. Der Nettogewinn belief sich auf 55,9 Millionen Dollar oder 33 Cents je Aktie. Doch schon für das 4. Quartal prognostiziert Suntech eine Abschwächung des Wachstums. Als Grund nennt der Solarzellenhersteller zum einen die Bankenkrise, zum anderen den Preisverfall des Euro gegenüber dem Dollar. Beides führe dazu, dass Kunden Aufträge stornieren oder stutzen und dass der Preisdruck auf Solarprodukte zunimmt. Um die daraus resultierenden Einnahmenverluste auszugleichen setzt Suntech auf eine Reihe von Maßnahmen. Dazu zählen etwa das Nachverhandeln von kurzfristigen Verträgen mit Siliziumlieferanten sowie Verbesserungen der Produktionskette und des Managements von Wechselkursschwankungen.

Das Unternehmen bekräftigte das Ziel, die Produktionskapazitäten bei den Soalrzellen bis zum Jahresende auf 1 Gigawatt auszubauen. Laut eigener Darstellung verfügt es über Kreditlinien in Höhe von 1,7 Milliarden Dollar und rund 500 Millionen Dollar an flüssigen Mitteln. Firmenchef Zhengrong Shi rechnet damit, dass angesichts der schwieriger werdenden Marktbedingungen bei den Käufern von Solarprodukten „eine Flucht in die Qualität“ einsetzen wird. Denn nur stark aufgestellte Anbieter wie Suntech könnten garantieren, auch langfristig Solarprodukte in hoher Menge und Qualität zu liefern. Eine ähnliche Einschätzung wurde auch vom Finanzvorstand eines anderen Branchenriesen überliefert, der Bonner SolarWorld (wir berichteten am Dienstag darüber).


Die Negativmeldung von Suntech belastete auch die Kurse anderer großer Solarunternehmen. Die Aktie des deutschen Solarzellenherstellers Q-Cells SE gab um mehr als 16 Prozent nach, die der Solarkonzerne SolarWorld und Yingli um 14 Prozent. Etliche weitere Solarunternehmen verzeichneten zweistellige Kursverluste, etwa Solarfun, Canadian Solar, Payom Solar, Solar-Fabrik und die mit Q-CElls verbundene Renewable Energy Corporation (REC). Die Hamburger Conergy erreichte mit 1,65 Euro ein neues Rekordtief. Sie hat auf Jahressicht über 90 Prozent ihres Wertes eingebüßt.



Suntech Power Holdings Co., Ltd.: ISIN US86800C1045 / WKN A0HL4L
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