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Taiwan-Konsortium will aleo solar aufkaufen

Einen Käufer für die finanziell schwer angeschlagene aleo Solar AG hat der Mischkonzern Bosch gefunden. Damit endet eine monatelange Hängepartie, die für Bosch mit hohen Kosten verbunden war.  Über die SCP Solar GmbH, die in Hamburg ansässig ist, hat ein taiwanesisches Investorenkonsortium, wesentliche Teile des operativen Geschäfts samt des  Produktionsstandorts in Prenzlau und der Marke „aleo“ übernommen. Letztere solle erhalten bleiben. Außerdem beabsichtige der neue Eigentümer 200 Arbeitsplätze in Prenzlau zu erhalten.

Das asiatische Konsortium bestehend aus Sunrise Global Solar Energy Co. Ltd., der CHOSHU Industry Co. Ltd. und der Pan Asia Solar Ltd., werde den offiziellen Neueigentümer mit  SCP Solar 13,5 Millionen Euro Eigenkapital ausstatten, um den übernommenen Betrieb fortzuführen. Als Kaufpreis ist die symbolische Summe von einem Euro veranschlagt worden. Dafür übernimmt SCP Solar 10 Millionen Euro der Schulden von aleo Solar. Die aleo-Mutter Bosch habe sich wiederum zur Zahlung eines Transaktionsausgleichs an aleo in Höhe von 31,5 Millionen Euro verpflichtet.

Allerdings ist die Transaktion auch an eine Bedingung seitens Bosch geknüpft. Die Muttergesellschaft verlangt, dass die aleo-Aktionäre, der Liquidation der aleo solar AG zustimmen. Das heißt, das Unternehmen und die Aktie würden dann vom Markt verschwinden. Für den Fall, dass die Aktionäre zustimmen habe Bosch zugesagt, „weitere Finanzmittel zur Verfügung zu stellen, um eine geordnete Abwicklung ohne Insolvenz zu ermöglichen.“ Die Führung von aleo Solar rechnet nach eigenen Angaben  damit, dass die durch Abwicklung von aleo Solar „allenfalls ein zu vernachlässigender Liquidationsüberschuss erzielt wird.“

Wirksam wird der geschlossene Vertrag allerdings erst, wenn zum einen die Hauptversammlung von aleo Solar und zum anderen die Kartellbehörden dem Deal zustimmen. Deshalb plant aleo Solar die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung.


Nach vorläufigen Berechnungen hat aleo solar das Geschäftsjahr 2013 einen weiteren Umsatzeinbruch um 55,5 Prozent auf nur noch 124,5 Millionen Euro beschlossen. Trotz eines strengen Sparkurses hatte sich der operative Verlust (EBIT) der aleo solar AG gegenüber 2012 auf 69,7 Millionen Euro mehr als verdoppelt.


Bosch hat bis einschließlich 2012 auch selbst Solartechnik hergestellt und dabei milliardenschwere Verluste erlitten. Im ersten Quartal 2013 verkündete die Bosch-Führung den den Ausstieg aus dem Solargeschäft. Eine große Solarfabrik, die erst vor wenigen Jahren in Betrieb ging, soll noch im laufenden Monat von der SolarWorld AG übernommen werden, die ihrerseits eine harte Sanierung durchläuft (ECOreporter.de berichtete). 

aleo solar AG: DE000A0JM634 / A0JM63

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