Nachhaltige Aktien, Meldungen

Taxmobil AG: Junge Aktien für eine Idee, die das Rad nicht neu erfindet – aber Vierräder neu einbindet

Alles wird teurer. Zumindest, wenn man in festgefahrenen Strukturen kleben bleibt. Die Fortbewegung von Ort zu Ort ist in Deutschland meist Sache des Autos. Nun will eine junge Aktiengesellschaft unsere Mobilitätsstruktur erneuern und gleichzeitig günstigere Preise sowie mehr Umweltschutz erzielen. ECOreporter.de sprach mit Bert Neckermann, dem Vorstand der Taxmobil AG, über seine Pläne und die Kapitalerhöhung der St. Gallener Taxmobil AG, die derzeit läuft.


ECOreporter.de: Herr Neckermann, es wird immer teurer, von einem Ort zum anderen zu kommen. Der Ölpreis steigt und steigt....und alle reden über Benzinverbrauch. Sie sehen das Thema umfassender und sprechen von Mobilität. Was werden Sie hier mit Taxmobil bieten?
Neckermann: Ganz klar eine spürbare Erleichterung für den Geldbeutel vieler Menschen. Taxmobil bietet Tür-zu-Tür Mobilität fast ebenso bedarfsgesteuert wie das beim eigenen Auto ist - nur zu cirka einem Zehntel des Preises. Da kann von Anfang an schon mal jeder sparen.
Dann fassen wir organisatorisch Tausende von Fahrzeugen zusammen, hauptsächlich im Taxigewerbe. Im Laufe der Zeit wird das eine gute Plattform, um Fahrzeuge mit alternativen und ökologischen Antrieben endlich marktfähig zu machen.
Und in eigener Sache profitieren wir gerade vom steigenden Ölpreis, da unser Projekt immer mehr Zuspruch bekommt. Viele Menschen werden zumindest teilweise auf Taxmobil umsteigen, um aus der Kostenfalle Ölpreis herauszukommen.

ECOreporter.de: Können Sie kurz definieren, was Taxmobil ist?
Neckermann: Taxmobil ist ein Verkehrssystem, das der Masse der Bevölkerung zu einem günstigen Monatsbetrag (Flatrate) ständige Mobilität von Tür zu Tür in Städten und Gemeinderegionen bietet. Da muss nicht mehr jede Fahrt mit dem eigenen Auto gemacht werden. Die einen werden mobiler, die anderen auch und sparen noch dabei.

ECOreporter.de: In welchen Regionen werden Sie beginnen?
Neckermann: In Böblingen, Reutlingen und Tübingen soll in Kürze das Pilot- oder auch Einführungsprojekt beginnen. Wir hoffen, dass wir 2009/2010 die Verbreitung des Systems in ganz Deutschland beginnen können.

ECOreporter.de: Wie wollen Sie die Kunden überzeugen, dass Taxmobil eine Alternative ist?
Neckermann: Da braucht es nicht viel. Taxmobil ist die Flatrate für´s Taxi. Das spricht sich ganz schnell rum, dass da maximale Mobilität zum supergünstigen Preis möglich ist. Zudem werden viele Firmen ihren Mitarbeitern diese Karte kaufen. Ein ausgewogenes Werbekonzept und ein gewisser Domino-Effekt in der Bevölkerung reicht.

ECOreporter.de: Gibt es erste Tests oder Untersuchungen darüber, wie Ihr Angebot angenommen wird?
Neckermann: Es gibt unsere Tests von Ende der neunziger Jahre, die extrem erfolgreich waren, Umfragen von Instituten, die Erkenntnisse wissenschaftlicher Arbeiten, die wir das wissenschaftliche Institut der Bahn haben und unsere eigene unternehmerische Erfahrung aus über 22 Jahren Personenbeförderung. Aus allem ist herauszulesen, dass der Markt ähnlich groß werden wird wie der Mobilfunkmarkt!

ECOreporter.de: Wer hat die Idee zu Taxmobil, wem gehört die Gesellschaft?
Neckermann: Die Idee kam grundsätzlich von mir und meiner Mutter, nachdem wir über zehn Jahre gemeinsam unseren Personenbeförderungsbetrieb leiteten. Ich führte diese Idee weiter, bis sie jetzt auf allen Ebenen marktreif ist. Der Hauptanteilseigner bin nach wie vor ich selbst. Am Schluss der jetzigen und letzten Finanzierungsrunde werden cirka 30 Prozent des Unternehmens Investoren gehören.

ECOreporter.de: Wie wollen Sie Taxmobil finanzieren?
Neckermann: Insgesamt besteht die Finanzierung aus vier Schritten. Der erste: Etwa 400.000 Euro wurden von uns selbst eingebracht. Der zweite:  etwa 3 Millionen Euro wurden über stille Beteiligungen und einen KG-Fonds realisiert. Im dritten, der die Ingangsetzung dieses Jahr finanziert und der gerade läuft, werden Aktionäre der AG zum Zuge kommen. Die AG wurde vor einigen Monaten in der Schweiz gegründet. Der vierte Schritt - ab 2010 - wird wieder über einen KG-Fonds getragen werden, um die Expansion zu finanzieren.

ECOreporter.de: Welche Vorteile hat die schweizer Aktiengesellschaft gegenüber einer deutschen Gesellschaft?
Neckermann: Taxmobil wird ein internationales Unternehmen werden. Die AG in der Schweiz ist jetzt die Muttergesellschaft. In jedem Land wird es eine Landesgesellschaft geben. Wir haben ja eine deutsche Gesellschaft, die nun seit 2003 besteht, diese ist nun die Landesgesellschaft Deutschland. Die Erfolge aller Länder kumulieren sich in der Schweiz.
In Deutschland wäre es für uns aufgrund der politischen Lage und der Steuergesetze gar nicht möglich gewesen, eine AG wie unsere Taxmobil AG in St. Gallen zu gründen. Da sind die Schweizer Gesetze einfach geeigneter.
Zudem kommt ein wesentlicher Teil unserer Lead-Investoren aus der Schweiz.
Und ein bedeutender Vorteil ist natürlich, dass die Steuern unseren Aktionären mehr Rendite und Aktienwertsteigerung übrig lassen.

ECOreporter.de: Ihr Angebot richtet sich auch an deutsche Anleger. Ab welcher Summe können die einsteigen?
Neckermann: Ab 50.000 Euro kann jeder einsteigen. Bei kleineren Anlagesummen gibt es begrenzt Möglichkeiten, da sollte man einfach bei uns nachfragen.

ECOreporter.de Wie viel Kapital benötigen Sie 2008, wieviel 2009 - und wann erwarten Sie den Punkt, ab dem Taxmobil rentabel wird?
Neckermann: Insgesamt benötigen wir noch cirka 16 Mio. Euro, die je cirka zur Hälfte 2008 und 2009 nötig sein werden. Allerdings ist der Zuspruch hoch, und wir denken, dass die jetzige Finanzierungsrunde in wenigen Monaten abgeschlossen sein wird.
Taxmobil wird schon im Jahr 2009 rentabel arbeiten.


ECOreporter.de: Kurze Stichworte zur Perspektive: Taxmobil im Jahr 2012 - wo wollen Sie stehen?
Neckermann: Taxmobil sehe ich 2012 als international anerkanntes Mobilitätssystem mit enormem Wachstumspotenzial. Die Lücken im öffentlichen Verkehr sind durch Taxmobil geschlossen, die Vernetzungen mit anderen Systemen wie Bahn, Flug funktionieren. Die PKW-Komponente im Öffentlichen Nahverkehr ist endlich Realität geworden.
Große Teams arbeiten auf allen Ebenen an Themen wie Optimierung, Kundenorientierung, alternativ betriebene Antriebskonzepte und Autos.
Es wird die Zeit eines weiteren Global Players sein, nur diesmal mit einem Betriebssystem für die Straße und Dienstleistung in der Mobilität.


ECOreporter.de: Wir danken für das Gespräch!


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