Fonds / ETF

Top und Flop - Expertin gibt Tipps für Umwelttechnologie-Investments


Als entscheidenden Faktor für die Bewertung von Umwelttechnologie-Unternehmen nennt Ryan deren Finanzausstattung. Der KBC-Fonds Alternative Energy konzentriere sich derzeit auf Unternehmen mit starkem cash flow - also hoher Fähigkeit zur Selbstfinanzierung -, mit soliden Geschäftszahlen und einer eher defensiven Ausrichtung. Ein Problem sei die schwierige Finanzierung von Projekten. Da Banken nur noch sehr eingeschränkt und zudem unter erhöhten Auflagen Kredite bereitstellten, würden im Bereich der Umwelttechnologie viele Projekte verschoben oder erst gar nicht gestartet. Davon betroffen sei etwa der Sektor Wasser und Abwässer, dort seien die Projekte sehr kapitalintensiv. Die KBC-Expertin geht davon aus, dass sich die Situation erst verbessern wird, wenn die Banken wieder in normalem Ausmaß Mittel zur Verfügung stellen und wenn sich die staatlichen Konjunkturpakete deutlich auf den Bereich der Umwelttechnologie niederschlagen.

Hierbei sieht sie besonders bei der Energieeffizienz großes Potential, dieser sei „einer der interessantesten Umwelttechnologie-Sektoren“. Zum einen gebe es darin noch viele Investment-Möglichkeiten zu entdecken, zum anderen könne hier kurzfristig die größte Klimaentlastung erzielt werden. Der KBC-Fonds Alternative Energy richtet sein Augenmerk laut Ryan im Bereich Energieeffizienz vor allem auf Unternehmen aus den Geschäftsfeldern Energieerzeugung und -übertragung, Distribution, Beleuchtung und Gebäude sowie Transport.

Eher skeptisch beurteilt Ryan den Photovoltaik-Sektor. Langfristig seien die Perspektiven des Sektors weiter sehr gut, kurzfristig belasteten jedoch die schwache Nachfrageentwicklung und der Preisverfall für Solarprodukte die Aussichten von Solarwerten. Bei vielen Solarherstellern sei mit stark sinkenden Margen zu rechnen. Zur Vorsicht rät die KBC-Expertin vor allem bei Solarfirmen, die jetzt Kapitalbedarf haben. Dagegen empfiehlt sie die Aktie der US-amerikanischen First Solar. Der weltweit führende Hersteller von Dünnschichtsolarmodulen sei nicht nur finanziell sehr gut aufgestellt und erziele „gesunde Profite“, er habe auch mit führenden Solarprojektieren langfristige Verträge geschlossen, über die er bis 2012 Module mit einer Gesamtkapazität von 2,8 Gigawatt verkaufen könne. „First Solar wird nach unserer Einschätzung zu den Gewinnern der Entwicklung gehören“, legte sich Ryan gegenüber ECOreporter.de fest.

Am 23. April veröffentlichten wir einen Bericht über die Einschätzungen von Martina Ecker, Cleantech-Expertin des deutschen Büros von Jefferies & Company. Per Opens external link in new windowMausklick gelangen Sie zu ihren Stellungnahmen über die Aussichten einzelner Sektoren und Unternehmen.
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