Anleihen / AIF

Über acht Jahre Haft für Ex-Chef von Wölbern Invest

Im Untreue-Prozess gegen den ehemaligen Chef des Hamburger Emissionshauses Wölbern Invest ist Heinrich Maria Schulte zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Seine Anwälte hatten einen Freispruch verlangt, die Staatsanwaltschaft zwölf Jahre Haft. Das Gericht sprach Schulte der gewerbsmäßigen Untreue schuldig. Er habe in 327 Fällen mehr als 147 Millionen Euro aus dem Vermögen von Wölbern-Fonds abgeschöpft und zweckentfremdet. Dabei habe er 50 Millionen Euro für privat genutzt, weitere Mittel in Gesellschaften umgeleitet, deren Geschäftsführer er gewesen sei oder an denen er beteiligt war.

Rund 35.000 Anleger, die etwa 1,1 Milliarden Euro in Wölbern-Fonds investiert haben, sind von dem Fall betroffen. Unter den geschlossene Wölbern-Fonds waren auch fünf Fonds zu nachhaltigen Immobilien in den Niederlanden und in Deutschland. Diese sind nach der Pleite von Wölbern Invest im Paket mit 23 anderen Fonds vom Hamburger Emissionshaus Paribus Capital übernommen worden und leiden schwer unter den Folgen des Skandals (hier  lesen Sie, wie es um diese Fonds steht und worauf sich die Anleger einstellen müssen). Auch nach dem etwa einjährigen Prozess gelten 115 Millionen Euro Anlegerkapital als verschwunden. Zudem ist das Urteil noch nicht rechtskräftig. Die Verteidigung Schultes kündigte eine Revision des Verfahrens beim Bundesgerichtshof an. Der Ex-Chef von Wölbern Invest bleibt weiter in Untersuchungshaft.
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