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Umsatzeinbruch bei den deutschen Photovoltaik-Maschinenbauern

Eine äußerst schwache Zwischenbilanz hat der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) für die Photovoltaik-Maschinenbauer in Deutschland veröffentlicht. Demnach ist der Umsatz der Hersteller von Komponenten, Maschinen und Anlagen für die Photovoltaik im drittem Quartal 2012 gegenüber dem Vorjahresquartal um 43 Prozent eingebrochen. Damit haben die deutschen Photovoltaik-Maschinenbauer das vierte Quartal in Folge eine rückläufige Umsatzentwicklung im Vergleich zum Vorjahresquartal verbucht.

„Die Photovoltaik-Zuliefererbranche leidet nach wie vor unter großen Überkapazitäten. Erschwerend hinzu kommen die anhaltenden Handelskonflikte“, erklärt Dr. Peter Fath, Vorsitzender des Vorstands von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel. Der Technologievorstand von centrotherm photovoltaics AG bezieht sich damit auf die Einführung von Strafzöllen auf chinesische Solarkomponenten, wie sie in den USA eingeführt wurden und auf EU-Ebene derzeit geprüft werden. „Die dadurch hervorgerufene Verunsicherung ist bei Photovoltaikherstellern weltweit zu spüren und forciert die ohnehin vorhandene Zurückhaltung bei Investitionen in neuestes Equipment und Technologie deutlich", sagt Fath dazu.

Die Solarausrüster hängen stark von der Nachfrage von Solarherstellern aus China ab. Gut 74 Prozent der Gesamtumsätze wurden dem VDMA zufolge im dritten Quartal 2012 in Fernost erwirtschaftet. Dennoch musste das Asiengeschäft im Vergleich zum Vorjahresquartal einen Umsatzrückgang von gut 46 Prozent verzeichnen. Rückläufig entwickelte sich der Absatz aber auch in anderen Regionalsegmenten. Lediglich der Umsatz in Deutschland belief sich auf einem ähnlich hohen Niveau wie im dritten Quartal 2011.

Schlüsselsegment für den deutschen Photovoltaik-Maschinenbau blieb im dritten Quartal das Zell-Equipment mit einem Anteil von knapp 70 Prozent der Umsätze. Anlagen für die kristalline Modulproduktion machten im dritten Quartal knapp elf Prozent aus, Anlagen zur Poly-Silizium-, Ingot- und Waferfertigung gut vier Prozent der Umsätze. Die restlichen 15 Prozent entfielen auf das Dünnschicht-Segment.

Bedenklich entwickelte sich auch das Neugeschäft. Die Auftragseingänge steigen zwar im dritten Quartal 2012 gegenüber dem Vorjahresquartal um mehr als 39 Prozent. Absolut betrachtet stellte der Auftragseingang im dritten Quartal aber lediglich 25 Prozent des langjährigen Quartalsmittels dar. Die Auftragsreichweite der Solarausrüster erreicht zum Ende des dritten Quartals 2012 nur 4,4 Produktionsmonate und damit das erste Mal überhaupt ein deutlich geringeres Niveau wie der Gesamtmaschinenbau (5,8 Monate im Oktober 2012).

„Trotz der enormen Herausforderungen für die Branche bleibe ich bei der Beurteilung der Zukunftsperspektiven für den Photovoltaik-Maschinenbau in Deutschland zuversichtlich. Innovative und kosteneffiziente Produktionstechnologie wird bei der Lösung der drängendsten Fragen in der Photovoltaik-Produktion auch in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen. Darauf setzt die PV-Zulieferer- Branche und arbeiten hart daran, die für den nächsten Investitionszyklus passenden Instrumente bereitzustellen", betont Fath. Sein Unternehmen, die centrotherm photovoltaics AG aus Blaubeuren, befindet sich derzeit in Insolvenz (wir Opens external link in new windowberichteten).
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