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UmweltBank AG: Ist die Aktie noch zu empfehlen?

Eine der grünsten deutschen Banken hat ihre Halbjahreszahlen vorgelegt: Die Bilanzsumme der UmweltBank AG ist demnach deutlich gestiegen. Allerdings hat die Nürnberger Bank auch kräftige Einbußen beim Ergebnis erlitten. Der Kurs der ECOreporter-Favoriten-Aktie schwankte in den vergangenen Wochen – bleibt sie ein Kauf?

Licht und Schatten – so kann man die Halbjahreszahlen der UmweltBank an besten beschreiben. Auf der lichten Seite sind das Wachstum bei Geschäftsvolumen und Bilanzsumme: Das Geschäftsvolumen übertraf mit 3,66 Milliarden Euro den Wert vom zweiten Halbjahr 2016 um gut 7 Prozent. Die Bilanzsumme stieg ebenfalls um rund 7 Prozent auf 3,41 Milliarden Euro. Zudem konnten die Nürnberger ihre Eigenkapitalquote (Leverage Ratio) von 11,9 auf 12,2 Prozent steigern.

Frisches Kapital sammelte die UmweltBank über ihre erstmals angebotene Aktiendividende ein: Über 35 Prozent der Aktionäre entschieden sich dafür, ihre Dividende teilweise in Form von neuen UmweltBank-Aktien zu beziehen. So konnte die Bank zusätzliche Eigenmittel in Höhe von über 2,3 Millionen Euro generieren.

Baufinanzierung wird immer wichtiger

Zuwächse gab es auch bei den Kundeneinlagen (plus 2,7 Prozent) und Umweltkrediten (plus 2 Prozent). Für Wachstum sorgte laut der Öko-Bank erneut die Finanzierung von ökologischen und sozialen Wohnungsbauprojekten: Baufinanzierungen machen mittlerweile ein Drittel des Kreditbestandes der UmweltBank aus. Übertroffen werden sie noch von den Finanzierungen im Bereich Solarenergie mit einem Anteil 37 Prozent der Kredite.

Die Aufwand-Ertrag-Relation (Cost-Income-Ratio) – sie gibt Aufschluss über die Effizienz einer Bank – betrug 29,1 Prozent. Damit sei man "sehr ertragsstark und zukunftssicher aufgestellt", so Vorstandssprecher Stefan Weber. 2016 lag die Cost-Income-Ratio der deutschen Banken im Schnitt bei 69 Prozent. Das zeigt eine Studie der Unternehmensberatung Bain & Company.

Schattenseite: UmweltBank schwächelte beim Ergebnis

Das Ergebnis der UmweltBank fiel allerdings erneut schwach aus. "Weil wir keine Negativzinsen von unseren Kunden verlangen, liegt das Ergebnis wie erwartet unter dem Wert der beiden Vorjahre, aber weiterhin auf hohem Niveau", kommentierte Stefan Weber die Entwicklung.

Vor Steuern sank das Ergebnis in 2016 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 19,2 Prozent auf 18,25 Millionen Euro. Außerdem ist der Personalaufwand im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 um über 12 Prozent gestiegen.  Bereits 2016 hatte die UmweltBank einen hohen Personalaufwand verbucht, weil sie mehr Mitarbeiter einstellte.  Nach eigenen Angaben legt die Direktbank aber Wert auf qualifiziertes Personal und will in dieser Hinsicht nicht "schlanker" werden (lesen Sie dazu auch unser Interview mit dem Marketingchef der UmweltBank).

Bereits im Frühjahr hatte die UmweltBank zudem angekündigt, dass ihre Zinsmarge in 2017 sinken wird.  Unter einer Zinsmarge versteht man die Differenz zwischen zwei Zinssätzen: Sie bezeichnet den Unterschied zwischen Zinskosten und -erträgen im Kreditgeschäft. Das Zins-, Finanz- und Bewertungsergebnis der Bank wies denn nun auch ein Minus von 13 Prozent auf gegenüber den ersten sechs Monaten von 2016. So viel zur Schattenseite der Bilanz.

Kurs der Umwelt-Aktie zuletzt um die 65 Euro

Die Aktie der nachhaltigen Direktbank liegt auf Sicht von drei Monaten rund 6 Prozent im Plus. Sie notiert an der Börse München aktuell bei 65,49 Euro. Damit liegt sie noch 17 Prozent unter dem Vorjahreskurs (Stand: 1. August, 8 Uhr). Der Kurs war seit Jahresbeginn immer wieder Schwankungen unterlegen, zuletzt pendelte er sich aber um die 65-Euro-Marke ein.

Fazit: Aussichtsreiches Investment für langfristige Anleger

Wir rechnen damit, dass der Aktienkurs der Umweltbank AG sich künftig weiter erholen wird. Das Kredit- und Kundengeschäft der an der Börse notierten Nachhaltigkeitsbank wächst. Trotz der für die Bankbranche derzeit schwierigen Bedingungen (Stichworte: Negativzins und Eigenkapitalvorgaben) kann sich die UmweltBank behaupten. Sie rechnet aber für das Gesamtjahr mit einem etwas geringeren Ergebnis als in 2016.

Zu beachten ist, dass bei der UmweltBank ein Aktiensplit im Verhältnis 1:5 ansteht. Dadurch wird die Aktie für Neueinsteiger billiger (mehr dazu lesen Sie hier). Dier Aktiensplit wird derzeit vorbereitet. Wer bereits Anteile an der UmweltBank hält, dessen Beteiligung wird damit lediglich auf eine größere Anzahl von Aktien verteilt.

Für die UmweltBank spricht auch die jährliche Dividende. Deswegen lohnt es sich für langfristig orientierte Anleger, die Aktie zu halten. Für das Geschäftsjahr 2016 erhielten die Aktionäre 1,70 Euro je Aktie (enthalten war ein Jubiläumsbonus in Höhe von 0,20 Euro je Aktie). Das war die bereits achte Erhöhung in Folge. Der Vorstand kündigte zudem an, weiterhin eine attraktive Dividende auszahlen zu wollen.

Deshalb bleibt die UmweltBank AG weiterhin eine der  ECOreporter-Favoriten-Aktien (Link entfernt). Wir führen sie in der Riege der aussichtsreichen grünen Spezialwerte (Link entfernt). Die UmweltBank wurde vor 20 Jahren gestartet und hat seither über 22.000 Umweltprojekte finanziert.  Mehr über das Unternehmen erfahren Sie in diesem Porträt. (Link entfernt) 

UmweltBank AG: ISIN DE0005570808 / WKN 557080
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