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Anleihen / AIF, ECOanlagecheck, Solarenergie-Investments
Unabhängige Analyse: Crowdfunding der Sonneninvest Deutschland auf Econeers
Die Sonneninvest AG aus Wien initiiert ein drittes Nachrangdarlehen, das die Crowdinvesting-Plattform Econeers vermittelt. Darlehensnehmerin und Anbieterin ist die Sonneninvest Deutschland GmbH & Co. KG aus Erfurt. Das Anlegerkapital soll bestehende Solaranlagen der Anbieterin teilweise refinanzieren. Ab 250 Euro können Anleger investieren. Der ECOanlagecheck analysiert das Angebot.
Das Nachrangdarlehen hat einen Zinssatz von 4,0 Prozent pro Jahr. Zusätzlich ist eine stromertragsabhängige Bonusverzinsung von bis zu 0,5 Prozent pro Jahr möglich. Die Laufzeit des Darlehens ist laut Vermögensanlagen-Informationsblatt (VIB, Stand: 8. Juni 2016) unbefristet. Laut Mustervertrag endet die Vertragslaufzeit aber spätestens am 30. September 2026. Die Darlehensgeber (Anleger) können das Darlehen jährlich mit einer Frist von sechs Monaten kündigen, erstmals zum 30. September 2021.
Das Darlehensvolumen beträgt bis zu 1,5 Millionen Euro und muss mindestens 100.000 Euro erreichen. Das Mindestvolumen hat das Angebot mit rund 360.000 Euro überschritten (Stand: 22. Juni 2016). Die an Econeers zu leistende Vermittlungsprovisionen betragen laut VIB 4,5 Prozent des geplanten Darlehensvolumens von 1,5 Millionen Euro. Die weiteren Nebenkosten belaufen sich laut VIB auf 1,5 Prozent des geplanten Darlehensvolumens, so dass bei Vollplatzierung die Nebenkosten insgesamt bei ca. 90.000 Euro liegen.
Unternehmensprofil Sonneninvest
Darlehensnehmerin, Anbieterin und Emittentin des Nachrangdarlehens ist die Sonneninvest Deutschland GmbH & Co. KG aus Erfurt, 2009 gegründet. Als ihre Komplementärin und Geschäftsführerin fungiert die Sonneninvest Verwaltungs GmbH. Geschäftsführer der Komplementärin ist Michael Richter. Er bildet seit sieben Jahren zusammen mit Harald Schüll auch den Vorstand der Sonneninvest AG aus Wien, der alleinigen Gesellschafterin der Emittentin Sonneninvest Deutschland GmbH & Co. KG. Beide Vorstände verfügen jeweils über umfangreiche berufliche Erfahrungen aus dem Banken- und dem Fondsmanagementbereich.
Die Sonneninvest AG beschäftigt sich nach eigenen Angaben seit 2009 ausschließlich mit der Analyse, der Prüfung und der Verwaltung von Solaranlagen. Ihre Tochtergesellschaft, die Emittentin des Nachrangdarlehens, erwirbt und betreibt einen Teil dieser Solaranlagen. Zum dritten Mal startet Sonneninvest eine Crowdinvesting-Kampagne auf der Internetplattform Econeers. Das erste über Econeers finanzierte Solarpark-Projekt ist nicht im Besitz der Emittentin Sonneninvest Deutschland GmbH & Co. KG. Im Herbst 2015 hat die Emittentin rund 760.000 Euro per Nachrangdarlehen über Econeers eingeworben und in Solaranlagen investiert. Derzeit betreibt die Emittentin fünf Solaranlagen in Deutschland. Den Kaufpreis für die beiden zuletzt erworbenen Solaranlagen will die Emittentin teilweise über das Nachrangdarlehenskapital refinanzieren.
Die Bilanzsumme der Emittentin betrug zum Ende des Geschäftsjahrs vom 1. Juli 2014 bis 30. Juni 2015 rund 4,74 Millionen Euro. Auf der Aktivseite sind Anlagevermögen (Solaranlagen) mit rund 4,3 Millionen Euro bilanziert. Das Eigenkapital (Kapitalanteile der Kommanditisten) verringerte sich bei gleichzeitig fast unverändertem Stand der Verbindlichkeiten, so dass sich die Eigenkapitalquote von rund 7,6 Prozent (Stand: 30. Juni 2014) auf rund 5,1 Prozent (Stand: 30. Juni 2015) reduzierte. Der Jahresüberschuss im Geschäftsjahr 2014/2015 betrug rund 24.000 Euro nach rund 97.000 Euro im vorherigen Geschäftsjahr.
Investitionen
Laut Informationsbroschüre wurden Anfang Mai 2016 die Verträge zum Ankauf der Solaranlagen Kodersdorf I und Koderdorf II unterzeichnet. Laut Informationsbroschüre stellt die Sonneninvest AG der Emittentin das für den Ankauf der beiden Anlagen notwendige Eigenkapital bereit, das durch das Nachrangdarlehenskapital ersetzt werden soll. 250.000 Euro Darlehenskapital sind laut Informationsbroschüre notwendig, um Kodersdorf II vollständig zu erwerben, und weitere 500.000 Euro, um auch Kodersdorf I ankaufen zu können.
Bei Kodersdorf I und Kodersdorf II handelt es sich um eine Freiflächenanlage mit einer Nennleistung von 998 Kilowattpeak (kWp) und eine Dachflächenanlage mit 405 kWp, die beide seit 2010 im sächsischen Görlitz am Netz sind. Zudem betreibt die Emittentin seit 2010 den Solarpark Meerane in Sachsen, der mit einer Nennleistung von 1.066 kWp seit 2004 in Betrieb ist. 2012 hatte die Emittentin zwei weitere Solaranlagen erworben: Die Dach-Solaranlagen Sangerhausen (440 kWp, Netzanschluss 2008, Sachsen-Anhalt) und Kornwestheim (329 kWp, Netzanschluss 2009, Baden-Württemberg). Das aus den fünf Solaranlagen bestehende Portfolio der Emittentin hat eine Nennleistung von zusammen 3.239 kWp.
Falls über das aktuelle Nachrangdarlehensangebot mindestens 1 Millionen Euro eingeworben werden sollten, kann die Emittentin nach eigenen Angaben eine weitere bereits ausgewählte Solaranlage ankaufen. Bei Erreichen des maximalen Nachrangdarlehensvolumens von 1,5 Millionen Euro sei der Erwerb einer zweiten weiteren Solaranlage möglich. Diese beiden möglichen Solaranlagen-Investitionen sind in der Informationsbroschüre nicht dargestellt, so dass das Angebot bei Vollplatzierung einen Blind-Pool-Anteil aufweist.
Die Anleger haben als Nachrangdarlehensgeber keine Mitwirkungsrechte bei der Emittentin. Es kann grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden, dass die Emittentin während der Laufzeit des Nachrangdarlehens ihr Geschäftsmodell ändert, beispielsweise die Solaranlagen veräußert und in Geschäftsfelder abseits der erneuerbaren Energien investiert.
Ökologische Wirkung
Nach Angaben der Emittentin erzeugen ihre fünf Solaranlagen eine Strommenge von ca. 3 Millionen kWh pro Jahr. Damit können sich bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 3.500 kWh rechnerisch rund 860 Haushalte jährlich versorgen. Die Einsparung an Kohlendioxid im Vergleich zur Stromgewinnung aus konventionellen Kraftwerken beträgt circa 1.800 Tonnen pro Jahr. Das Nachrangdarlehen hat keine direkte ökologische Wirkung, da die Emittentin laut Informationsbroschüre das Kapital in bereits bestehende Solaranlagen investiert und daher voraussichtlich keine neuen Solaranlagen errichtet.
Risiko
Beim vorliegenden Angebot handelt es sich um ein Nachrangdarlehen. Der Anspruch der Anleger auf Verzinsung und Rückzahlung ihres Kapitals ist daher solange und soweit ausgeschlossen, wie die Verzinsung/Rückzahlung zur Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit bei der Darlehensnehmerin führen würde. Es ist generell möglich, dass die Darlehensnehmerin neben dem Nachrangdarlehenskapital weiteres (vorrangiges) Fremdkapital aufnimmt.
Die Ansprüche der Anleger an die Darlehensnehmerin sind nicht besichert. Dagegen sind die Bankdarlehen mit den Solaranlagen und den damit im Zusammenhang stehenden Rechten besichert. Die Eigenkapitalquote der Emittentin ist mit rund 5,1 Prozent gering (Stand: 30. Juni 2015). Unter Einberechnung des Nachrangdarlehenskapitals, das wirtschaftlich gesehen eigenkapitalähnlich ist, steigt die Quote auf rund 12,0 Prozent. Dementsprechend sind die Solaranlagen der Emittentin zu rund 88 Prozent mit Bankkapital finanziert. Diese hohe Bankkapital-Quote erhöht tendenziell das Risiko, das die Emittentin – z. B. in schwachen Sonnenjahren oder bei unerwartet hohen Reparaturkosten – Bankdarlehen nicht durchgehend vollständig und pünktlich bedienen kann. In diesem Fall besteht das Risiko, dass Banken die Solaranlagen verwerten und die Anleger einen Großteil ihres Kapitals verlieren.
Die gesetzliche Einspeisevergütung für die beiden neu erworbenen Solaranlagen Kodersdorf I und II beträgt 28,43 bzw. 35,48 Cent/kWh. Für die drei weiteren Solaranlagen der Emittentin liegt der Einspeisetarif bei 40,18 bis 45,7 Cent/kWh. Das ist weit mehr als neu errichtet e Anlagen erhalten und auf dem freien Strommarkt zu erzielen ist, so dass die Emittentin von dem Fortbestand der hohen Einspeisetarife abhängig ist. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Einspeisevergütungen rückwirkend gekürzt oder Steuern erhöht werden, wodurch ein rentabler Betrieb der Solaranlagen erschwert oder unmöglich gemacht werden kann.
Die Sonneninvest AG prüft Solarprojekte und vermittelt diese an die Emittentin. Zudem finanziert die Sonneninvest AG der Emittentin das Eigenkapital vor und kann zu späteren Zeitpunkten der Emittentin die Solaranlagen eventuell abkaufen. Weiterhin kann die Sonneninvest AG als Kommanditistin der Emittentin während der Laufzeit der Nachrangdarlehens die Jahresüberschüsse aus der Emittentin abziehen. Aufgrund der gesellschaftsrechtlichen Verflechtungen und der Personenidentitäten besteht daher ein Potential für Interessenkonflikte. In der Informationsbroschüre sind die Kaufpreise für die Solaranlagen, Vermittlungsprovisionen und die Zinsen für die Eigenkapital-Zwischenfinanzierungen nicht aufgeführt, so dass die Beurteilung des Interessenkonfliktes erschwert ist.
Stärken
Streuung der Investitionen über mehrere Standorte
Keine Fertigstellungsrisiken bei den bekannten Projekten
Schwächen
Hohe Bankkapital-Quote
Blind-Pool-Anteil
Potential für Interessenkonflikte
Fazit:
Die Emittentin besitzt mehrere Solaranlagen, so dass eine Risikostreuung besteht. Die hohe Bankkreditquote ist jedoch ein Risikofaktor. Es kann eine erhöhte Wahrscheinlichkeit bestehen, dass Zins- und Tilgungszahlungen an die Anleger ausfallen oder sich verzögern. Der Zins kann im Verhältnis zum Risiko als leicht zu niedrig gelten.
Basisdaten
Darlehensnehmerin und Anbieterin: Sonneninvest Deutschland GmbH & Co. KG, Erfurt
Anlageform: Nachrangdarlehen
Emissionsvolumen: 1,5 Millionen Euro
Mindestzeichnungssumme: 250 Euro
Agio: 0 Prozent
Laufzeit: bis 30.09.2026, Kündigung erstmals möglich zum 30.09.2021
Zinsen: 4,0 Prozent plus bis zu 0,5 Prozent Bonuszins
Einkunftsart: Einkünfte aus Kapitalvermögen
BaFin-Billigung: Nein
Handelbarkeit: Keine Zulassung an einer Börse
Das Nachrangdarlehen hat einen Zinssatz von 4,0 Prozent pro Jahr. Zusätzlich ist eine stromertragsabhängige Bonusverzinsung von bis zu 0,5 Prozent pro Jahr möglich. Die Laufzeit des Darlehens ist laut Vermögensanlagen-Informationsblatt (VIB, Stand: 8. Juni 2016) unbefristet. Laut Mustervertrag endet die Vertragslaufzeit aber spätestens am 30. September 2026. Die Darlehensgeber (Anleger) können das Darlehen jährlich mit einer Frist von sechs Monaten kündigen, erstmals zum 30. September 2021.
Das Darlehensvolumen beträgt bis zu 1,5 Millionen Euro und muss mindestens 100.000 Euro erreichen. Das Mindestvolumen hat das Angebot mit rund 360.000 Euro überschritten (Stand: 22. Juni 2016). Die an Econeers zu leistende Vermittlungsprovisionen betragen laut VIB 4,5 Prozent des geplanten Darlehensvolumens von 1,5 Millionen Euro. Die weiteren Nebenkosten belaufen sich laut VIB auf 1,5 Prozent des geplanten Darlehensvolumens, so dass bei Vollplatzierung die Nebenkosten insgesamt bei ca. 90.000 Euro liegen.
Unternehmensprofil Sonneninvest
Darlehensnehmerin, Anbieterin und Emittentin des Nachrangdarlehens ist die Sonneninvest Deutschland GmbH & Co. KG aus Erfurt, 2009 gegründet. Als ihre Komplementärin und Geschäftsführerin fungiert die Sonneninvest Verwaltungs GmbH. Geschäftsführer der Komplementärin ist Michael Richter. Er bildet seit sieben Jahren zusammen mit Harald Schüll auch den Vorstand der Sonneninvest AG aus Wien, der alleinigen Gesellschafterin der Emittentin Sonneninvest Deutschland GmbH & Co. KG. Beide Vorstände verfügen jeweils über umfangreiche berufliche Erfahrungen aus dem Banken- und dem Fondsmanagementbereich.
Die Sonneninvest AG beschäftigt sich nach eigenen Angaben seit 2009 ausschließlich mit der Analyse, der Prüfung und der Verwaltung von Solaranlagen. Ihre Tochtergesellschaft, die Emittentin des Nachrangdarlehens, erwirbt und betreibt einen Teil dieser Solaranlagen. Zum dritten Mal startet Sonneninvest eine Crowdinvesting-Kampagne auf der Internetplattform Econeers. Das erste über Econeers finanzierte Solarpark-Projekt ist nicht im Besitz der Emittentin Sonneninvest Deutschland GmbH & Co. KG. Im Herbst 2015 hat die Emittentin rund 760.000 Euro per Nachrangdarlehen über Econeers eingeworben und in Solaranlagen investiert. Derzeit betreibt die Emittentin fünf Solaranlagen in Deutschland. Den Kaufpreis für die beiden zuletzt erworbenen Solaranlagen will die Emittentin teilweise über das Nachrangdarlehenskapital refinanzieren.
Die Bilanzsumme der Emittentin betrug zum Ende des Geschäftsjahrs vom 1. Juli 2014 bis 30. Juni 2015 rund 4,74 Millionen Euro. Auf der Aktivseite sind Anlagevermögen (Solaranlagen) mit rund 4,3 Millionen Euro bilanziert. Das Eigenkapital (Kapitalanteile der Kommanditisten) verringerte sich bei gleichzeitig fast unverändertem Stand der Verbindlichkeiten, so dass sich die Eigenkapitalquote von rund 7,6 Prozent (Stand: 30. Juni 2014) auf rund 5,1 Prozent (Stand: 30. Juni 2015) reduzierte. Der Jahresüberschuss im Geschäftsjahr 2014/2015 betrug rund 24.000 Euro nach rund 97.000 Euro im vorherigen Geschäftsjahr.
Investitionen
Laut Informationsbroschüre wurden Anfang Mai 2016 die Verträge zum Ankauf der Solaranlagen Kodersdorf I und Koderdorf II unterzeichnet. Laut Informationsbroschüre stellt die Sonneninvest AG der Emittentin das für den Ankauf der beiden Anlagen notwendige Eigenkapital bereit, das durch das Nachrangdarlehenskapital ersetzt werden soll. 250.000 Euro Darlehenskapital sind laut Informationsbroschüre notwendig, um Kodersdorf II vollständig zu erwerben, und weitere 500.000 Euro, um auch Kodersdorf I ankaufen zu können.
Bei Kodersdorf I und Kodersdorf II handelt es sich um eine Freiflächenanlage mit einer Nennleistung von 998 Kilowattpeak (kWp) und eine Dachflächenanlage mit 405 kWp, die beide seit 2010 im sächsischen Görlitz am Netz sind. Zudem betreibt die Emittentin seit 2010 den Solarpark Meerane in Sachsen, der mit einer Nennleistung von 1.066 kWp seit 2004 in Betrieb ist. 2012 hatte die Emittentin zwei weitere Solaranlagen erworben: Die Dach-Solaranlagen Sangerhausen (440 kWp, Netzanschluss 2008, Sachsen-Anhalt) und Kornwestheim (329 kWp, Netzanschluss 2009, Baden-Württemberg). Das aus den fünf Solaranlagen bestehende Portfolio der Emittentin hat eine Nennleistung von zusammen 3.239 kWp.
Falls über das aktuelle Nachrangdarlehensangebot mindestens 1 Millionen Euro eingeworben werden sollten, kann die Emittentin nach eigenen Angaben eine weitere bereits ausgewählte Solaranlage ankaufen. Bei Erreichen des maximalen Nachrangdarlehensvolumens von 1,5 Millionen Euro sei der Erwerb einer zweiten weiteren Solaranlage möglich. Diese beiden möglichen Solaranlagen-Investitionen sind in der Informationsbroschüre nicht dargestellt, so dass das Angebot bei Vollplatzierung einen Blind-Pool-Anteil aufweist.
Die Anleger haben als Nachrangdarlehensgeber keine Mitwirkungsrechte bei der Emittentin. Es kann grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden, dass die Emittentin während der Laufzeit des Nachrangdarlehens ihr Geschäftsmodell ändert, beispielsweise die Solaranlagen veräußert und in Geschäftsfelder abseits der erneuerbaren Energien investiert.
Ökologische Wirkung
Nach Angaben der Emittentin erzeugen ihre fünf Solaranlagen eine Strommenge von ca. 3 Millionen kWh pro Jahr. Damit können sich bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 3.500 kWh rechnerisch rund 860 Haushalte jährlich versorgen. Die Einsparung an Kohlendioxid im Vergleich zur Stromgewinnung aus konventionellen Kraftwerken beträgt circa 1.800 Tonnen pro Jahr. Das Nachrangdarlehen hat keine direkte ökologische Wirkung, da die Emittentin laut Informationsbroschüre das Kapital in bereits bestehende Solaranlagen investiert und daher voraussichtlich keine neuen Solaranlagen errichtet.
Risiko
Beim vorliegenden Angebot handelt es sich um ein Nachrangdarlehen. Der Anspruch der Anleger auf Verzinsung und Rückzahlung ihres Kapitals ist daher solange und soweit ausgeschlossen, wie die Verzinsung/Rückzahlung zur Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit bei der Darlehensnehmerin führen würde. Es ist generell möglich, dass die Darlehensnehmerin neben dem Nachrangdarlehenskapital weiteres (vorrangiges) Fremdkapital aufnimmt.
Die Ansprüche der Anleger an die Darlehensnehmerin sind nicht besichert. Dagegen sind die Bankdarlehen mit den Solaranlagen und den damit im Zusammenhang stehenden Rechten besichert. Die Eigenkapitalquote der Emittentin ist mit rund 5,1 Prozent gering (Stand: 30. Juni 2015). Unter Einberechnung des Nachrangdarlehenskapitals, das wirtschaftlich gesehen eigenkapitalähnlich ist, steigt die Quote auf rund 12,0 Prozent. Dementsprechend sind die Solaranlagen der Emittentin zu rund 88 Prozent mit Bankkapital finanziert. Diese hohe Bankkapital-Quote erhöht tendenziell das Risiko, das die Emittentin – z. B. in schwachen Sonnenjahren oder bei unerwartet hohen Reparaturkosten – Bankdarlehen nicht durchgehend vollständig und pünktlich bedienen kann. In diesem Fall besteht das Risiko, dass Banken die Solaranlagen verwerten und die Anleger einen Großteil ihres Kapitals verlieren.
Die gesetzliche Einspeisevergütung für die beiden neu erworbenen Solaranlagen Kodersdorf I und II beträgt 28,43 bzw. 35,48 Cent/kWh. Für die drei weiteren Solaranlagen der Emittentin liegt der Einspeisetarif bei 40,18 bis 45,7 Cent/kWh. Das ist weit mehr als neu errichtet e Anlagen erhalten und auf dem freien Strommarkt zu erzielen ist, so dass die Emittentin von dem Fortbestand der hohen Einspeisetarife abhängig ist. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Einspeisevergütungen rückwirkend gekürzt oder Steuern erhöht werden, wodurch ein rentabler Betrieb der Solaranlagen erschwert oder unmöglich gemacht werden kann.
Die Sonneninvest AG prüft Solarprojekte und vermittelt diese an die Emittentin. Zudem finanziert die Sonneninvest AG der Emittentin das Eigenkapital vor und kann zu späteren Zeitpunkten der Emittentin die Solaranlagen eventuell abkaufen. Weiterhin kann die Sonneninvest AG als Kommanditistin der Emittentin während der Laufzeit der Nachrangdarlehens die Jahresüberschüsse aus der Emittentin abziehen. Aufgrund der gesellschaftsrechtlichen Verflechtungen und der Personenidentitäten besteht daher ein Potential für Interessenkonflikte. In der Informationsbroschüre sind die Kaufpreise für die Solaranlagen, Vermittlungsprovisionen und die Zinsen für die Eigenkapital-Zwischenfinanzierungen nicht aufgeführt, so dass die Beurteilung des Interessenkonfliktes erschwert ist.
Stärken
Streuung der Investitionen über mehrere Standorte
Keine Fertigstellungsrisiken bei den bekannten Projekten
Schwächen
Hohe Bankkapital-Quote
Blind-Pool-Anteil
Potential für Interessenkonflikte
Fazit:
Die Emittentin besitzt mehrere Solaranlagen, so dass eine Risikostreuung besteht. Die hohe Bankkreditquote ist jedoch ein Risikofaktor. Es kann eine erhöhte Wahrscheinlichkeit bestehen, dass Zins- und Tilgungszahlungen an die Anleger ausfallen oder sich verzögern. Der Zins kann im Verhältnis zum Risiko als leicht zu niedrig gelten.
Basisdaten
Darlehensnehmerin und Anbieterin: Sonneninvest Deutschland GmbH & Co. KG, Erfurt
Anlageform: Nachrangdarlehen
Emissionsvolumen: 1,5 Millionen Euro
Mindestzeichnungssumme: 250 Euro
Agio: 0 Prozent
Laufzeit: bis 30.09.2026, Kündigung erstmals möglich zum 30.09.2021
Zinsen: 4,0 Prozent plus bis zu 0,5 Prozent Bonuszins
Einkunftsart: Einkünfte aus Kapitalvermögen
BaFin-Billigung: Nein
Handelbarkeit: Keine Zulassung an einer Börse