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Anleihen / AIF, ECOanlagecheck, Windenergie-Investments, Geschlossene Fonds
Unabhängige Analyse: der geschlossener Windfonds Leonidas Associates XVII Wind
Einen neuen Windfonds bietet das Emissionshaus Leonidas Associates GmbH an. Der Fonds investiert voraussichtlich in einen Windpark mit elf Anlagen in Frankreich. Anleger können sich ab 10.000 Euro plus fünf Prozent Agio an dem Fonds beteiligen. Der ECOanlagecheck analysiert das Angebot.
Die Fondsinitiatorin Leonidas aus Eckental bei Nürnberg hat sich nach eigenen Angaben ein Windparkprojekt gesichert, das die Fondsgesellschaft übernehmen soll. Der Standort des geplanten Windparks liegt in der Region Picardie im Norden Frankreichs, etwa 100 Kilometer in östlicher Richtung vom Meer entfernt. Der Windpark soll bis Mitte 2016 in Betrieb gehen. Er soll aus elf Windenergieanlagen des deutschen Herstellers Nordex mit einer Nennleistung von jeweils 2,5 Megawatt (MW) bestehen. Der Windpark ist laut den von der Initiatorin veröffentlichten Windpark-Informationen genehmigt, hat die Einspeisezusage erhalten und einen Einspeisetarif von 8,471 Eurocent/kWh zugeteilt bekommen. Die Fondsgesellschaft soll sich an einer französischen Betreibergesellschaft beteiligen, welche die Windkraftanlagen besitzen und betreiben soll.
Fondsinitiatorin und Leistungsbilanz
Die Fondsanbieterin Leonidas Associates hat seit 2009 zwei Frankreich-Solarfonds, zwei Deutschland-Solarfonds, einen Italien-Solarfonds, einen Wasser(versorgungs)fonds und sieben Frankreich-Windfonds platziert. Laut der von der Anbieterin im Prospekt veröffentlichten Beteiligungs-Übersicht sind bei vier der fünf Solarfonds die Ausschüttungen an die Anleger bislang prognosegemäß erfolgt. Der Italien-Solarfonds hat 2014 aufgrund der rückwirkenden Kürzung der Einspeisevergütung nichts ausgeschüttet. Bei den Windfonds sind laut der Beteiligungsübersicht im Prospekt noch keine Ausschüttungen erfolgt. Nach Angaben der Initiatorin sind bei den ersten sechs Windfonds von Leonidas die Windenergieanlagen inzwischen fertiggestellt. Insgesamt wurden 56 Windenergieanlagen mit einer Leistung von zusammen 120 Megawatt errichtet.
Eigenkapitalhöhe und Platzierungsgarantie
Gesamtfinanzierungsvolumen: 37,5 Millionen Euro
Eigenkapitalvolumen: 10,4 Millionen Euro (27,7 Prozent)
Platzierungsgarantie: Nein
Agio: 0,5 Millionen Euro (1,4 Prozent)
Fremdkapitalvolumen: 26,6 Millionen Euro (70,9 Prozent)
Das Eigenkapitalvolumen kann von der Komplementärin auf bis zu 30 Millionen Euro erhöht werden.
Das Fremdkapital wird von der französischen Betreibergesellschaft aufgenommen. Eine Finanzierungszusage einer Bank liegt laut Prospekt noch nicht vor. Die Finanzierung soll über ein KfW-Darlehen (25 Millionen Euro) und ein Bankdarlehen (1,6 Millionen Euro) erfolgen. Die Prospektkalkulation beruht auf der Annahme, dass ein Darlehenszinssatz von 3,0 Prozent (KfW) bzw. 4,5 Prozent (Bank) vereinbart werden kann. Der Anschlusszins nach Ablauf der zehnjährigen Zinsbindung wird mit 4,5 (KfW) bzw. 5,0 Prozent (Bank) angenommen. Abgeschlossen sind die Kreditverträge noch nicht (Stand: 15. Mai 2015).
Fondsnebenkosten
(in Prozent des Eigenkapitalvolumens ohne Agio)
Agio: 5,0 Prozent
Eigenkapitalvermittlung (ohne Agio): 7,0 Prozent
Konzeption: 3,0 Prozent
Marketing und Prospekterstellung: 1,2 Prozent
Fremdkapitalvermittlung: 0,4 Prozent
Sonstiges: 0,5 Prozent
Gesamtweichkosten: 17,1 Prozent
Die Fondsnebenkosten liegen im marktüblichen Bereich. Eventuell entstandene Kosten und Vergütungen für Projektvermittlung und Projektsicherung sind in der prospektierten Kostenaufstellung nicht enthalten. Im Prospekt wird nur der Gesamt-Investitionsbetrag für die Windenergieanlagen genannt. Eine detaillierte Aufschlüsselung in Anschaffungskosten, Anschaffungsnebenkosten und Projektvermittlungsprovisionen liegt nicht vor.
Laufende Kosten
Wartung und Instandhaltung (Durchschnitt pro Jahr für die Dauer des Vollwartungsvertrages, Kalkulation): ca. 26.000 Euro/MW
Technische Betriebsführung (erstes Jahr): 2.400 Euro/MW
Kaufmännische Betriebsführung (erstes Jahr): 6.200 Euro/MW
Pacht (pro Jahr, Prognose): 3.400 Euro/MW
Fondsgeschäftsführung und Anlegerbetreuung (erstes Jahr): 6.400 Euro/MW
Kostensteigerung (pro Jahr):
1,5 Prozent bzgl. Wartung und Instandhaltung, technische und kaufmännische Betriebsführung, Pacht (jeweils Kalkulation); 2,0 Prozent bzgl. Fondsgeschäftsführung und Anlegerbetreuung (jeweils Vertrag)
Mit dem Anlagenhersteller wird laut Prospekt ein Vollwartungsvertrag abgeschlossen. Der Hersteller garantiert über die Laufzeit von 15 Jahren eine technische Verfügbarkeit der Windenergieanlagen von 97 Prozent. Die Pacht ist mit 3.400 Euro/MW vergleichsweise gering angesetzt. Bei den untersuchten Windfonds, die in Deutschland investierten, war die Pacht je MW im Durchschnitt mehr als doppelt so hoch. Die beispielhafte Prospektkalkulation beruht auf der Annahme, dass der Fonds in einen Windpark mit Anlagen des Herstellers Senvion (früher REpower) mit einer Leistung von zusammen 20,5 MW investiert. Bei der vom Fonds geplanten Investition handelt es sich jedoch um einen Windpark mit Nordex-Anlagen mit einer Leistung von zusammen 27,5 MW. Die Investitionskriterien sehen vor, dass die prognostizierte Rentabilität des tatsächlichen Windparkprojektes derjenigen des prospektierten, beispielhaften Windparkprojektes entspricht – auch unter Einberechnung aller laufenden Kosten.
Laufzeit und Ausschüttungen
Laufzeit: bis zum 31. Dezember 2032 (laut Gesellschaftervertrag), bis zum 31. Dezember 2031 (Prognosezeitraum), kein ordentliches Kündigungsrecht der Anleger, eine Verlängerung der Gesellschaft erfordert 75 Prozent-Mehrheit der abgegebenen Stimmen auf der Gesellschafterversammlung
Gesamtausschüttung (Prospektkalkulation): 230 Prozent (inkl. 105 Prozent Kapitalrückzahlung)
Ausschüttung durch Verkaufserlös (Prospektkalkulation): 51 Prozent
Renditeprognose vor Steuern pro Jahr (IRR): 7,6 Prozent
Einkunftsart: Einkünfte aus Gewerbebetrieb
Einkaufsfaktor (Prospektkalkulation; Kaufpreis/Prognose Stromerlöse pro Jahr): 7,8
Gesamtinvestition (Prospektkalkulation): 1.829 Euro/kW
Einspeisevergütung für den produzierten Windstrom (Prospektkalkulation): 8,62 Eurocent/kWh
Die gesetzliche Einspeisevergütung für den Windstrom, der von den geplanten Windkraftanlagen des Fonds erzeugt wird, gilt für 15 Jahre. Die Vergütung wird laut Einspeisegesetz jährlich an die Inflation angepasst. Die Berechnungsmethode lautet: 0,4 Prozent + 0,4 * Index der Arbeitskosten der Maschinenbauindustrie + 0,2 * Index der Erzeugerpreise in der Industrie. In der Prognoserechnung wird davon ausgegangen, dass sich die Stromeinnahmen inflationsbedingt um 1,5 Prozent pro Jahr erhöhen werden.
Der Windpark Picardie, den der Fonds – über die Tochtergesellschaft – voraussichtlich erwerben wird, hat laut der im Leonidas-Windparkdatenblatt dargestellten Ertragsgutachten abzüglich der Sicherheitsabschläge einen voraussichtlichen Stromertrag von etwas über 2.400 kWh pro Jahr. Laut Prospekt wird der Einspeisetarif im elften Jahr nach unten angepasst, wenn die jährliche Stromproduktion eines Windparks in den ersten zehn Jahren über 2.400 kWh pro Jahr liegt. Die Höhe der möglichen Anpassung nach unten wird im Prospekt nicht genannt. Nach Angaben von Leonidas könnte die Anpassung des Einspeisetarifs nach unten – abhängig von der Inflationsentwicklung – ca. 10 Prozent betragen. Nach Einschätzung von Leonidas könnte diese Reduzierung durch insgesamt mehr produzierten Strom über die Laufzeit kompensiert werden.
Der prognostizierte Einkaufsfaktor (Kaufpreis/Prognose Stromerlöse pro Jahr) ist mit 7,8 niedrig. Er liegt mehr als zehn Prozent unter dem durchschnittlichen Einkaufsfaktor vergleichbarer Windkraftprojekte in Deutschland. Gründe für die Preisunterschiede können sein, dass in Frankreich die Einspeisevergütung für Windstrom nur für 15 Jahre gezahlt wird (in Deutschland in der Regel 20 Jahre) und dass französische Banken für Windparkfinanzierungen höhere Zinsen verlangen, welche bei der Kaufpreisgestaltung berücksichtigt werden.
Ende 2031 sollen die Windkraftanlagen zu 23 Prozent der ursprünglichen Anschaffungskosten veräußert werden. Auf Basis dieses Kaufpreises sei der potentielle spätere Investor nach Angaben der Anbieterin in der Lage, jährliche Ausschüttungen von mehr als 12 Prozent zu erzielen. Die Ausschüttungsprognose für den Investor basiert auf der Annahme, dass der Strom zu einem Preis von 7 Cent je kWh pro Jahr auf dem freien Strommarkt verkauft werden kann. Zudem laufen nach Angaben von Leonidas die Pachtverträge für das Windparkprojekt, das der Fonds erwerben soll, über 25 Jahre plus Verlängerungsoption, so dass der Verkaufspreis nach derzeitigem Stand kaufmännisch tendenziell vorsichtig kalkuliert ist.
Falls der erzielte Verkaufspreis für die Windkraftanlagen über dem prognostizierten Verkaufspreis liegen sollte, erhält die Komplementärin Leonidas XVII Verwaltungs GmbH eine Gewinnbeteiligung. Diese beträgt 50 Prozent des Betrages, um den der erzielte Verkaufspreis über den prognostizierten Verkaufspreis liegt. Die Gewinnbeteiligung wird nur dann in voller Höhe gezahlt, wenn die Anleger in den Vorjahren die prognostizierten laufenden Ausschüttungen erhalten haben. Eventuelle Mehrbelastungen für die Anleger, die sich aufgrund von steuerrechtlichen Änderungen (in Frankreich und Deutschland) ergeben und damit die Nachsteuerrendite für die Anleger schmälern könnten, haben keinen Einfluss auf die Höhe der Erfolgsbeteiligung der Komplementärin.
Laut der prospektierten Steuerkonzeption ist für den Anleger aufgrund des Doppelbesteuerungsabkommens die Vorsteuerrendite fast identisch mit der Nachsteuerrendite. Insgesamt sollen rund 230 Prozent vor und 225 Prozent nach Steuern fließen, einen Spitzensteuersatz des Anlegers von 42 Prozent plus Solidaritätszuschlag unterstellt. Laut Prospekt unterliegen die mit der französischen Körperschaftssteuer versteuerten Beträge in Deutschland lediglich dem Progressionsvorbehalt.
Technik und Erträge
Die Investitionen des Fonds stehen noch nicht abschließend fest. Laut der Investitionskriterien im Prospekt investiert der Fonds ausschließlich in Windkraftprojekte, für die alle notwendigen Genehmigungen zum Bau und anschließendem Betrieb vorliegen. Zudem muss unter anderem auch die Einspeisezusage für den Windstrom vorliegen, bevor der Fonds investieren darf.
Nach derzeitigem Planungsstand wird der Fonds mittelbar ein Windparkprojekt im Norden Frankreichs im Departement Picardie erwerben. Bei den Windkraftanlagen des geplanten Windparks handelt es sich um elf Nordex-Anlagen des Typs N100 mit jeweils 2,5 MW Nennleistung. Die Nabenhöhen betragen jeweils 100 Meter. Projektentwickler und Generalunternehmer des Windparks ist die Volkswind France SAS. Das Unternehmen ist die französische Niederlassung der Volkswind GmbH aus Ganderkesee bei Bremen. Die Volkswind GmbH wurde 1993 gegründet und hat seitdem über 60 Windparks mit einer Gesamtleistung von über 700 MW installiert. In Frankreich hatte das Unternehmen bereits 2006 einen Windpark mit einer Nennleistung von 60 MW errichtet. Neben Deutschland und Frankreich ist das Unternehmen in Polen, Großbritannien und in den USA aktiv.
Das Ingenieurbüro Dewi France S.A. und GL (Germanischer Lloyd) Garrad Hassan haben für den Windpark in der Picardie jeweils ein Ertragsgutachten erstellt. Für die Ertragskalkulation wurde nach Angaben von Leonidas nicht der Durchschnittswert aus den zwei Gutachten genommen, sondern der niedrigere Wert. Demnach beträgt die erwartete jährliche Strommenge für den Windpark 67,2 Millionen kWh. Zudem hat Leonidas von der Gutachter-Strommenge einen Sicherheitsabschlag von sieben Prozent und einen Abschlag von drei Prozent für Verfügbarkeitsverluste abgezogen. Der Abschlag von zusammen zehn Prozent entspricht dem von ECOreporter.de bei Windfonds ermittelten durchschnittlichen Abschlag.
Ökologische Wirkung
Mit der Strommenge von 67,2 Millionen kWh, die die elf Windkraftanlagen, die der Fonds voraussichtlich erwerben soll, nach Sicherheitsabschlägen voraussichtlich erzeugen, können bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 3.500 kWh rechnerisch rund 19.000 Haushalte jährlich versorgt werden. Im Vergleich zur Stromgewinnung aus konventionellen Kraftwerken werden durch den Betrieb der Windkraftanlagen circa 40.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr eingespart.
Die Windkraftanlagen des Fonds produzieren in weniger als sieben Monaten so viel Strom wie zu ihrer Herstellung notwendig war (Energieamortisationszeit). Der Anteil der Windenergie an der gesamten Stromproduktion ist in Frankreich mit rund drei Prozent noch sehr gering. Der Ausbau der Windenergie ist im Atomstromland Frankreich daher ökologisch bedeutsam.
Risiko
Der Fonds ist als Blind-Pool konzipiert. Das bedeutet, dass der Fonds zum Zeitpunkt der Prospekterstellung noch nicht investiert hat und die zu erwerbenden Projekte noch nicht feststehen. Daher sind auch die projektbezogene Verträge wie z. B. die Darlehensverträge noch nicht abgeschlossen bzw. im Prospekt nicht dargestellt. Der Windpark, den der Fonds laut Plan erwirbt, soll bis Mitte 2016 in Betrieb genommen werden. Es besteht das Risiko, dass sich die Fertigstellung und Inbetriebnahme des Windparks verzögern. In diesem Fall würden sich laut Prospekt das Ergebnis des Windparks und die Ausschüttungen an die Anleger verringern.
Es ist möglich, dass Frankreich die Körperschafts- und/oder Energiesteuern oder die Steuern speziell für Windparks erhöht, so dass die Rentabilität der Windkraftanlagen des Fonds sinkt. So erhebt Frankreich seit 2012 eine zusätzliche Steuer für Windparks, die auch für bestehende Parks gilt, und hat die Energiesteuer erhöht. Grundsätzlich besteht auch das Risiko, dass die steuerliche Konzeption des Fonds nicht im vollen Umfang anerkannt wird. Beispielsweise ist es möglich, dass die französischen Behörden Steuergesetze anders auslegen als vom Fonds erwartet.
Zwischen der Fondsgeschäftsführerin, der Anbieterin und der Treuhänderin bestehen personelle Verflechtungen. Zudem ist die Anbieterin alleinige Gesellschafterin der Treuhänderin, so dass Interessenkonflikte möglich sind. Im Prospekt und im Gesellschaftsvertrag wird nicht konkret erwähnt, wie die Treuhänderin abstimmen soll, wenn ihr die Treugeber (Anleger) keine Weisung erteilen. Nach Aussage der Anbieterin stimme die Treuhänderin dann „nach bestem Wissen und Gewissen“ ab. Anleger können ihre Beteiligung an der Fondsgesellschaft nicht ordentlich kündigen.
Stärken
Bereits achtes französisches Windkraftprojekt der Anbieterin
Projektpartner mit Erfahrung auf dem französischen Markt
Einspeisevergütung mit Inflationsanpassung
Aussagekräftige Investitionskriterien
Schwächen
Bauherren- und Inbetriebnahmerisiken
Blind-Pool-Konzeption
Chancen
Niedrigere Fremdkapitalzinsen als kalkuliert
Risiken
Energieertragsschwankungen
Steuererhöhungen in Frankreich
Fazit:
Finanziell
Die elf Anlagen des geplanten Windparks sollen bis Mitte 2016 errichtet werden. Es bestehen somit Fertigstellungs- und Bauherrenrisiken. Die Fremdfinanzierung ist noch nicht gesichert, die Konditionen im Prospekt sind aber vorsichtig kalkuliert. Es ist möglich, dass der Fonds bei entsprechend gutem Platzierungsverlauf noch ein zweites Windkraftprojekt erwirbt, dessen Rentabilitätserwartung dann laut der Investitionskriterien auch der prospektierten Rentabilität entsprechen muss. Die Renditeerwartung des Fonds ist deutlich höher als bei Windfonds, die in vergleichbare Projekte in Deutschland investieren. Zum einen ist ein Renditeaufschlag marktgerecht, um das tendenziell höhere Risiko einer Investition ins Ausland abzugelten. Zum anderen ist die Konkurrenz um geeignete Windkraftstandorte in Frankreich nicht so hoch wie in Deutschland, da es in Frankreich noch deutlich mehr geeignete Standorte gibt. Dementsprechend sind die Pachtpreise in Frankreich deutlich niedriger, wodurch sich die Rentabilität der Projekte erhöhen kann.
Nachhaltigkeit
Die Windkraft auf dem Land bietet in Frankreich eine nachhaltige Form der Energieerzeugung – sowohl im ökologischen wie im volkswirtschaftlichen Sinne.
ECOreporter.de-Empfehlung
Die Initiatorin Leonidas hat sich auf den französischen Windkraftmarkt spezialisiert und verfügt inzwischen über umfangreiche Erfahrungen und Kenntnisse. Ein aussagekräftiger Soll/Ist-Vergleich bezüglich der wirtschaftlichen Ergebnisse ihrer Windfonds liegt aber noch nicht vor. Die bisher für vorherige Fonds geplanten Anlagen konnten in Betrieb genommen werden. Der vorliegende Fonds ist insgesamt solide kalkuliert und bietet eine angemessen hohe Renditeerwartung.
Basisdaten
Anbieterin und Prospektverantwortliche: Leonidas Associates GmbH, Eckental
Fondsgesellschaft (Emittentin): Leonidas Associates XVII Wind GmbH & Co. KG, Kalchreuth
Komplementärin und Fondsgeschäftsführerin: Leonidas XVII Verwaltungs GmbH, Kalchreuth
Treuhänderin: Leonidas Treuhand GmbH, Kalchreuth
Beteiligungsform: Treugeber, Umwandlung in Direktkommanditist möglich
Währung: Euro
Gesamtfinanzierungsvolumen: 37,5 Millionen Euro
Eigenkapitalvolumen (ohne Agio): 10,4 Millionen Euro
Mindestzeichnungssumme: 10.000 Euro
Agio: 5 Prozent
Laufzeit: bis zum 31. Dezember 2032
BaFin-Billigung: Ja
Leistungsbilanz: Ja
IDW-Prospektprüfungsbericht: Ja
Mittelverwendungskontrolle: Langheinrich Treuhand GmbH, Lauf an der Pegnitz
Sensitivitätsanalyse: Ja
Haftsumme: 0,1 Prozent der Kommanditeinlage (Außenverhältnis), 100 Prozent der Kommanditeinlage (Innenverhältnis)
Die Fondsinitiatorin Leonidas aus Eckental bei Nürnberg hat sich nach eigenen Angaben ein Windparkprojekt gesichert, das die Fondsgesellschaft übernehmen soll. Der Standort des geplanten Windparks liegt in der Region Picardie im Norden Frankreichs, etwa 100 Kilometer in östlicher Richtung vom Meer entfernt. Der Windpark soll bis Mitte 2016 in Betrieb gehen. Er soll aus elf Windenergieanlagen des deutschen Herstellers Nordex mit einer Nennleistung von jeweils 2,5 Megawatt (MW) bestehen. Der Windpark ist laut den von der Initiatorin veröffentlichten Windpark-Informationen genehmigt, hat die Einspeisezusage erhalten und einen Einspeisetarif von 8,471 Eurocent/kWh zugeteilt bekommen. Die Fondsgesellschaft soll sich an einer französischen Betreibergesellschaft beteiligen, welche die Windkraftanlagen besitzen und betreiben soll.
Fondsinitiatorin und Leistungsbilanz
Die Fondsanbieterin Leonidas Associates hat seit 2009 zwei Frankreich-Solarfonds, zwei Deutschland-Solarfonds, einen Italien-Solarfonds, einen Wasser(versorgungs)fonds und sieben Frankreich-Windfonds platziert. Laut der von der Anbieterin im Prospekt veröffentlichten Beteiligungs-Übersicht sind bei vier der fünf Solarfonds die Ausschüttungen an die Anleger bislang prognosegemäß erfolgt. Der Italien-Solarfonds hat 2014 aufgrund der rückwirkenden Kürzung der Einspeisevergütung nichts ausgeschüttet. Bei den Windfonds sind laut der Beteiligungsübersicht im Prospekt noch keine Ausschüttungen erfolgt. Nach Angaben der Initiatorin sind bei den ersten sechs Windfonds von Leonidas die Windenergieanlagen inzwischen fertiggestellt. Insgesamt wurden 56 Windenergieanlagen mit einer Leistung von zusammen 120 Megawatt errichtet.
Eigenkapitalhöhe und Platzierungsgarantie
Gesamtfinanzierungsvolumen: 37,5 Millionen Euro
Eigenkapitalvolumen: 10,4 Millionen Euro (27,7 Prozent)
Platzierungsgarantie: Nein
Agio: 0,5 Millionen Euro (1,4 Prozent)
Fremdkapitalvolumen: 26,6 Millionen Euro (70,9 Prozent)
Das Eigenkapitalvolumen kann von der Komplementärin auf bis zu 30 Millionen Euro erhöht werden.
Das Fremdkapital wird von der französischen Betreibergesellschaft aufgenommen. Eine Finanzierungszusage einer Bank liegt laut Prospekt noch nicht vor. Die Finanzierung soll über ein KfW-Darlehen (25 Millionen Euro) und ein Bankdarlehen (1,6 Millionen Euro) erfolgen. Die Prospektkalkulation beruht auf der Annahme, dass ein Darlehenszinssatz von 3,0 Prozent (KfW) bzw. 4,5 Prozent (Bank) vereinbart werden kann. Der Anschlusszins nach Ablauf der zehnjährigen Zinsbindung wird mit 4,5 (KfW) bzw. 5,0 Prozent (Bank) angenommen. Abgeschlossen sind die Kreditverträge noch nicht (Stand: 15. Mai 2015).
Fondsnebenkosten
(in Prozent des Eigenkapitalvolumens ohne Agio)
Agio: 5,0 Prozent
Eigenkapitalvermittlung (ohne Agio): 7,0 Prozent
Konzeption: 3,0 Prozent
Marketing und Prospekterstellung: 1,2 Prozent
Fremdkapitalvermittlung: 0,4 Prozent
Sonstiges: 0,5 Prozent
Gesamtweichkosten: 17,1 Prozent
Die Fondsnebenkosten liegen im marktüblichen Bereich. Eventuell entstandene Kosten und Vergütungen für Projektvermittlung und Projektsicherung sind in der prospektierten Kostenaufstellung nicht enthalten. Im Prospekt wird nur der Gesamt-Investitionsbetrag für die Windenergieanlagen genannt. Eine detaillierte Aufschlüsselung in Anschaffungskosten, Anschaffungsnebenkosten und Projektvermittlungsprovisionen liegt nicht vor.
Laufende Kosten
Wartung und Instandhaltung (Durchschnitt pro Jahr für die Dauer des Vollwartungsvertrages, Kalkulation): ca. 26.000 Euro/MW
Technische Betriebsführung (erstes Jahr): 2.400 Euro/MW
Kaufmännische Betriebsführung (erstes Jahr): 6.200 Euro/MW
Pacht (pro Jahr, Prognose): 3.400 Euro/MW
Fondsgeschäftsführung und Anlegerbetreuung (erstes Jahr): 6.400 Euro/MW
Kostensteigerung (pro Jahr):
1,5 Prozent bzgl. Wartung und Instandhaltung, technische und kaufmännische Betriebsführung, Pacht (jeweils Kalkulation); 2,0 Prozent bzgl. Fondsgeschäftsführung und Anlegerbetreuung (jeweils Vertrag)
Mit dem Anlagenhersteller wird laut Prospekt ein Vollwartungsvertrag abgeschlossen. Der Hersteller garantiert über die Laufzeit von 15 Jahren eine technische Verfügbarkeit der Windenergieanlagen von 97 Prozent. Die Pacht ist mit 3.400 Euro/MW vergleichsweise gering angesetzt. Bei den untersuchten Windfonds, die in Deutschland investierten, war die Pacht je MW im Durchschnitt mehr als doppelt so hoch. Die beispielhafte Prospektkalkulation beruht auf der Annahme, dass der Fonds in einen Windpark mit Anlagen des Herstellers Senvion (früher REpower) mit einer Leistung von zusammen 20,5 MW investiert. Bei der vom Fonds geplanten Investition handelt es sich jedoch um einen Windpark mit Nordex-Anlagen mit einer Leistung von zusammen 27,5 MW. Die Investitionskriterien sehen vor, dass die prognostizierte Rentabilität des tatsächlichen Windparkprojektes derjenigen des prospektierten, beispielhaften Windparkprojektes entspricht – auch unter Einberechnung aller laufenden Kosten.
Laufzeit und Ausschüttungen
Laufzeit: bis zum 31. Dezember 2032 (laut Gesellschaftervertrag), bis zum 31. Dezember 2031 (Prognosezeitraum), kein ordentliches Kündigungsrecht der Anleger, eine Verlängerung der Gesellschaft erfordert 75 Prozent-Mehrheit der abgegebenen Stimmen auf der Gesellschafterversammlung
Gesamtausschüttung (Prospektkalkulation): 230 Prozent (inkl. 105 Prozent Kapitalrückzahlung)
Ausschüttung durch Verkaufserlös (Prospektkalkulation): 51 Prozent
Renditeprognose vor Steuern pro Jahr (IRR): 7,6 Prozent
Einkunftsart: Einkünfte aus Gewerbebetrieb
Einkaufsfaktor (Prospektkalkulation; Kaufpreis/Prognose Stromerlöse pro Jahr): 7,8
Gesamtinvestition (Prospektkalkulation): 1.829 Euro/kW
Einspeisevergütung für den produzierten Windstrom (Prospektkalkulation): 8,62 Eurocent/kWh
Die gesetzliche Einspeisevergütung für den Windstrom, der von den geplanten Windkraftanlagen des Fonds erzeugt wird, gilt für 15 Jahre. Die Vergütung wird laut Einspeisegesetz jährlich an die Inflation angepasst. Die Berechnungsmethode lautet: 0,4 Prozent + 0,4 * Index der Arbeitskosten der Maschinenbauindustrie + 0,2 * Index der Erzeugerpreise in der Industrie. In der Prognoserechnung wird davon ausgegangen, dass sich die Stromeinnahmen inflationsbedingt um 1,5 Prozent pro Jahr erhöhen werden.
Der Windpark Picardie, den der Fonds – über die Tochtergesellschaft – voraussichtlich erwerben wird, hat laut der im Leonidas-Windparkdatenblatt dargestellten Ertragsgutachten abzüglich der Sicherheitsabschläge einen voraussichtlichen Stromertrag von etwas über 2.400 kWh pro Jahr. Laut Prospekt wird der Einspeisetarif im elften Jahr nach unten angepasst, wenn die jährliche Stromproduktion eines Windparks in den ersten zehn Jahren über 2.400 kWh pro Jahr liegt. Die Höhe der möglichen Anpassung nach unten wird im Prospekt nicht genannt. Nach Angaben von Leonidas könnte die Anpassung des Einspeisetarifs nach unten – abhängig von der Inflationsentwicklung – ca. 10 Prozent betragen. Nach Einschätzung von Leonidas könnte diese Reduzierung durch insgesamt mehr produzierten Strom über die Laufzeit kompensiert werden.
Der prognostizierte Einkaufsfaktor (Kaufpreis/Prognose Stromerlöse pro Jahr) ist mit 7,8 niedrig. Er liegt mehr als zehn Prozent unter dem durchschnittlichen Einkaufsfaktor vergleichbarer Windkraftprojekte in Deutschland. Gründe für die Preisunterschiede können sein, dass in Frankreich die Einspeisevergütung für Windstrom nur für 15 Jahre gezahlt wird (in Deutschland in der Regel 20 Jahre) und dass französische Banken für Windparkfinanzierungen höhere Zinsen verlangen, welche bei der Kaufpreisgestaltung berücksichtigt werden.
Ende 2031 sollen die Windkraftanlagen zu 23 Prozent der ursprünglichen Anschaffungskosten veräußert werden. Auf Basis dieses Kaufpreises sei der potentielle spätere Investor nach Angaben der Anbieterin in der Lage, jährliche Ausschüttungen von mehr als 12 Prozent zu erzielen. Die Ausschüttungsprognose für den Investor basiert auf der Annahme, dass der Strom zu einem Preis von 7 Cent je kWh pro Jahr auf dem freien Strommarkt verkauft werden kann. Zudem laufen nach Angaben von Leonidas die Pachtverträge für das Windparkprojekt, das der Fonds erwerben soll, über 25 Jahre plus Verlängerungsoption, so dass der Verkaufspreis nach derzeitigem Stand kaufmännisch tendenziell vorsichtig kalkuliert ist.
Falls der erzielte Verkaufspreis für die Windkraftanlagen über dem prognostizierten Verkaufspreis liegen sollte, erhält die Komplementärin Leonidas XVII Verwaltungs GmbH eine Gewinnbeteiligung. Diese beträgt 50 Prozent des Betrages, um den der erzielte Verkaufspreis über den prognostizierten Verkaufspreis liegt. Die Gewinnbeteiligung wird nur dann in voller Höhe gezahlt, wenn die Anleger in den Vorjahren die prognostizierten laufenden Ausschüttungen erhalten haben. Eventuelle Mehrbelastungen für die Anleger, die sich aufgrund von steuerrechtlichen Änderungen (in Frankreich und Deutschland) ergeben und damit die Nachsteuerrendite für die Anleger schmälern könnten, haben keinen Einfluss auf die Höhe der Erfolgsbeteiligung der Komplementärin.
Laut der prospektierten Steuerkonzeption ist für den Anleger aufgrund des Doppelbesteuerungsabkommens die Vorsteuerrendite fast identisch mit der Nachsteuerrendite. Insgesamt sollen rund 230 Prozent vor und 225 Prozent nach Steuern fließen, einen Spitzensteuersatz des Anlegers von 42 Prozent plus Solidaritätszuschlag unterstellt. Laut Prospekt unterliegen die mit der französischen Körperschaftssteuer versteuerten Beträge in Deutschland lediglich dem Progressionsvorbehalt.
Technik und Erträge
Die Investitionen des Fonds stehen noch nicht abschließend fest. Laut der Investitionskriterien im Prospekt investiert der Fonds ausschließlich in Windkraftprojekte, für die alle notwendigen Genehmigungen zum Bau und anschließendem Betrieb vorliegen. Zudem muss unter anderem auch die Einspeisezusage für den Windstrom vorliegen, bevor der Fonds investieren darf.
Nach derzeitigem Planungsstand wird der Fonds mittelbar ein Windparkprojekt im Norden Frankreichs im Departement Picardie erwerben. Bei den Windkraftanlagen des geplanten Windparks handelt es sich um elf Nordex-Anlagen des Typs N100 mit jeweils 2,5 MW Nennleistung. Die Nabenhöhen betragen jeweils 100 Meter. Projektentwickler und Generalunternehmer des Windparks ist die Volkswind France SAS. Das Unternehmen ist die französische Niederlassung der Volkswind GmbH aus Ganderkesee bei Bremen. Die Volkswind GmbH wurde 1993 gegründet und hat seitdem über 60 Windparks mit einer Gesamtleistung von über 700 MW installiert. In Frankreich hatte das Unternehmen bereits 2006 einen Windpark mit einer Nennleistung von 60 MW errichtet. Neben Deutschland und Frankreich ist das Unternehmen in Polen, Großbritannien und in den USA aktiv.
Das Ingenieurbüro Dewi France S.A. und GL (Germanischer Lloyd) Garrad Hassan haben für den Windpark in der Picardie jeweils ein Ertragsgutachten erstellt. Für die Ertragskalkulation wurde nach Angaben von Leonidas nicht der Durchschnittswert aus den zwei Gutachten genommen, sondern der niedrigere Wert. Demnach beträgt die erwartete jährliche Strommenge für den Windpark 67,2 Millionen kWh. Zudem hat Leonidas von der Gutachter-Strommenge einen Sicherheitsabschlag von sieben Prozent und einen Abschlag von drei Prozent für Verfügbarkeitsverluste abgezogen. Der Abschlag von zusammen zehn Prozent entspricht dem von ECOreporter.de bei Windfonds ermittelten durchschnittlichen Abschlag.
Ökologische Wirkung
Mit der Strommenge von 67,2 Millionen kWh, die die elf Windkraftanlagen, die der Fonds voraussichtlich erwerben soll, nach Sicherheitsabschlägen voraussichtlich erzeugen, können bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 3.500 kWh rechnerisch rund 19.000 Haushalte jährlich versorgt werden. Im Vergleich zur Stromgewinnung aus konventionellen Kraftwerken werden durch den Betrieb der Windkraftanlagen circa 40.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr eingespart.
Die Windkraftanlagen des Fonds produzieren in weniger als sieben Monaten so viel Strom wie zu ihrer Herstellung notwendig war (Energieamortisationszeit). Der Anteil der Windenergie an der gesamten Stromproduktion ist in Frankreich mit rund drei Prozent noch sehr gering. Der Ausbau der Windenergie ist im Atomstromland Frankreich daher ökologisch bedeutsam.
Risiko
Der Fonds ist als Blind-Pool konzipiert. Das bedeutet, dass der Fonds zum Zeitpunkt der Prospekterstellung noch nicht investiert hat und die zu erwerbenden Projekte noch nicht feststehen. Daher sind auch die projektbezogene Verträge wie z. B. die Darlehensverträge noch nicht abgeschlossen bzw. im Prospekt nicht dargestellt. Der Windpark, den der Fonds laut Plan erwirbt, soll bis Mitte 2016 in Betrieb genommen werden. Es besteht das Risiko, dass sich die Fertigstellung und Inbetriebnahme des Windparks verzögern. In diesem Fall würden sich laut Prospekt das Ergebnis des Windparks und die Ausschüttungen an die Anleger verringern.
Es ist möglich, dass Frankreich die Körperschafts- und/oder Energiesteuern oder die Steuern speziell für Windparks erhöht, so dass die Rentabilität der Windkraftanlagen des Fonds sinkt. So erhebt Frankreich seit 2012 eine zusätzliche Steuer für Windparks, die auch für bestehende Parks gilt, und hat die Energiesteuer erhöht. Grundsätzlich besteht auch das Risiko, dass die steuerliche Konzeption des Fonds nicht im vollen Umfang anerkannt wird. Beispielsweise ist es möglich, dass die französischen Behörden Steuergesetze anders auslegen als vom Fonds erwartet.
Zwischen der Fondsgeschäftsführerin, der Anbieterin und der Treuhänderin bestehen personelle Verflechtungen. Zudem ist die Anbieterin alleinige Gesellschafterin der Treuhänderin, so dass Interessenkonflikte möglich sind. Im Prospekt und im Gesellschaftsvertrag wird nicht konkret erwähnt, wie die Treuhänderin abstimmen soll, wenn ihr die Treugeber (Anleger) keine Weisung erteilen. Nach Aussage der Anbieterin stimme die Treuhänderin dann „nach bestem Wissen und Gewissen“ ab. Anleger können ihre Beteiligung an der Fondsgesellschaft nicht ordentlich kündigen.
Stärken
Bereits achtes französisches Windkraftprojekt der Anbieterin
Projektpartner mit Erfahrung auf dem französischen Markt
Einspeisevergütung mit Inflationsanpassung
Aussagekräftige Investitionskriterien
Schwächen
Bauherren- und Inbetriebnahmerisiken
Blind-Pool-Konzeption
Chancen
Niedrigere Fremdkapitalzinsen als kalkuliert
Risiken
Energieertragsschwankungen
Steuererhöhungen in Frankreich
Fazit:
Finanziell
Die elf Anlagen des geplanten Windparks sollen bis Mitte 2016 errichtet werden. Es bestehen somit Fertigstellungs- und Bauherrenrisiken. Die Fremdfinanzierung ist noch nicht gesichert, die Konditionen im Prospekt sind aber vorsichtig kalkuliert. Es ist möglich, dass der Fonds bei entsprechend gutem Platzierungsverlauf noch ein zweites Windkraftprojekt erwirbt, dessen Rentabilitätserwartung dann laut der Investitionskriterien auch der prospektierten Rentabilität entsprechen muss. Die Renditeerwartung des Fonds ist deutlich höher als bei Windfonds, die in vergleichbare Projekte in Deutschland investieren. Zum einen ist ein Renditeaufschlag marktgerecht, um das tendenziell höhere Risiko einer Investition ins Ausland abzugelten. Zum anderen ist die Konkurrenz um geeignete Windkraftstandorte in Frankreich nicht so hoch wie in Deutschland, da es in Frankreich noch deutlich mehr geeignete Standorte gibt. Dementsprechend sind die Pachtpreise in Frankreich deutlich niedriger, wodurch sich die Rentabilität der Projekte erhöhen kann.
Nachhaltigkeit
Die Windkraft auf dem Land bietet in Frankreich eine nachhaltige Form der Energieerzeugung – sowohl im ökologischen wie im volkswirtschaftlichen Sinne.
ECOreporter.de-Empfehlung
Die Initiatorin Leonidas hat sich auf den französischen Windkraftmarkt spezialisiert und verfügt inzwischen über umfangreiche Erfahrungen und Kenntnisse. Ein aussagekräftiger Soll/Ist-Vergleich bezüglich der wirtschaftlichen Ergebnisse ihrer Windfonds liegt aber noch nicht vor. Die bisher für vorherige Fonds geplanten Anlagen konnten in Betrieb genommen werden. Der vorliegende Fonds ist insgesamt solide kalkuliert und bietet eine angemessen hohe Renditeerwartung.
Basisdaten
Anbieterin und Prospektverantwortliche: Leonidas Associates GmbH, Eckental
Fondsgesellschaft (Emittentin): Leonidas Associates XVII Wind GmbH & Co. KG, Kalchreuth
Komplementärin und Fondsgeschäftsführerin: Leonidas XVII Verwaltungs GmbH, Kalchreuth
Treuhänderin: Leonidas Treuhand GmbH, Kalchreuth
Beteiligungsform: Treugeber, Umwandlung in Direktkommanditist möglich
Währung: Euro
Gesamtfinanzierungsvolumen: 37,5 Millionen Euro
Eigenkapitalvolumen (ohne Agio): 10,4 Millionen Euro
Mindestzeichnungssumme: 10.000 Euro
Agio: 5 Prozent
Laufzeit: bis zum 31. Dezember 2032
BaFin-Billigung: Ja
Leistungsbilanz: Ja
IDW-Prospektprüfungsbericht: Ja
Mittelverwendungskontrolle: Langheinrich Treuhand GmbH, Lauf an der Pegnitz
Sensitivitätsanalyse: Ja
Haftsumme: 0,1 Prozent der Kommanditeinlage (Außenverhältnis), 100 Prozent der Kommanditeinlage (Innenverhältnis)