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ECOanlagecheck, Solarenergie-Investments , Genussrechte/Anleihen
Unabhängige Analyse: die Anleihe Longsol Amerika Solar-Festzins der Longsol Partners GmbH
Solarprojekte in Nord-, Mittel- und Südamerika will die Longsol-Gruppe kaufen. Anleger können sich an dem Vorhaben über eine Anleihe der in Berlin ansässigen Longsol Partners GmbH beteiligen. Die Anleihe läuft mehr als zehn Jahre und bietet einen Zinssatz von 6,0 Prozent pro Jahr. Die Mindestanlagesumme beträgt 10.000 Euro plus 5 Prozent Agio. Der ECOanlagecheck analysiert das Angebot.
Die Laufzeit der Anleihe (Namens-Teilschuldverschreibung) endet am 31. Dezember 2025. Die Anleihe kann von der Emittentin Longsol Partners GmbH teilweise oder vollständig zum Ablauf von drei, fünf und/oder sieben vollen Kalenderjahren gekündigt werden. Nach Ablauf von sieben vollen Kalenderjahren ist die Kündigung für die Emittentin jährlich möglich. Anleger können die Anleihe nicht ordentlich kündigen. Laut der Anleihebedingungen erfolgt die Zinszahlung für das Jahr 2015 erst Anfang 2017. Zudem kann laut Prospekt bei der Zeichnung ein Agio von 5 Prozent erhoben werden, so dass die Rendite (IRR) für den Anleger bei Erhebung des Agios unter dem Nominalzinssatz von 6 Prozent pro Jahr liegt, da er 105 Prozent des Nennwertes zahlt, aber 100 Prozent zurückerhält.
Die Anleihe ist mit einem Nachrang versehen. Der Anspruch der Anleger auf Verzinsung und Rückzahlung ihres Kapitals ist daher solange ausgeschlossen, wie die Verzinsung und Rückzahlung zur Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit bei der Emittentin führen würde.
Das Emissionsvolumen der Anleihe beträgt 10 Millionen Euro. Eine Platzierungsgarantie besteht nicht. Die prospektierten Nebenkosten sind mit rund 12,9 Prozent des Emissionskapitals für eine Anleiheemission vergleichsweise hoch. Sie setzen sich zusammen aus den platzierungsabhängigen Vermittlungsprovisionen (inkl. Agio von 5 Prozent) von 11 Prozent des Emissionskapitals und den fixen Kosten – insbesondere für Prospekterstellung, Konzeption und Marketing – von zusammen rund 190.000 Euro.
Unternehmensprofil Longsol Partners
Emittentin und Anbieterin der Anleihe ist die Longsol Partners GmbH aus Berlin, gegründet im Juli 2014. Ihr Stammkapital beträgt 25.000 Euro. Alleinige Gesellschafterin der Emittentin ist die Longsol Partners SL aus Madrid in Spanien. Sie übernimmt laut Prospekt für eine Management- und Administrationsgebühr von insgesamt 120.000 Euro pro Jahr die Geschäftsführung der Emittentin.
Gesellschafter der Longsol Partners SL sind zu 25 Prozent Dr. Peer Piske und zu 75 Prozent die spanische Gavia Capital, S. A., SCR. Laut Aussage der Emittentin sind Gesellschafter der Gavia Capital die – neben Piske – weiteren Gesellschafter und Geschäftsführer der Longsol Partners SL.
Die Geschäftsführer sind Dr. Peer Ingo Piske (43 Jahre), Javier Mellado Roman (40 Jahre), David de Francisco Perez (41 Jahre) und Carmelo Jose Medrano Aranguren (44 Jahre).
Mellado, de Fransico und Medrano haben laut Prospekt nach dem Abschluss des Studiums unter anderem in den Bereichen Finanzierung (Bank), Investmentbanking und Unternehmensberatung gearbeitet. Die drei Spanier sind u.a. die Gründungspartner von Abraxa IFS, die laut Prospekt als Fondgesellschaft für Solarinvestitionen tätig wurde. Im Prospekt steht: „ Die Mitglieder der Geschäftsführung der Emittentin Herr David de Fancisco Perez und Herr Carmelo Medrano Aranguren waren in dem Zeitraum von 2008 bis Mai 2011 für die bei der CNMV zugelassene Kapitalverwaltungsgesellschaft Abraxa IFS der spanischen Casolo S.L. als Mitglieder des Verwaltungsrates tätig. Dies entspricht einer Tätigkeit als kontrollierende Aufsichtsratsmitglieder. Ein Insolvenzantrag wurde in dem Zeitraum Dezember 2009/Januar 2010 für die Abraxa IFS, SGECR , SA gestellt. Darüber hinaus waren die Mitglieder der Geschäftsführung der Emittentin innerhalb der letzten fünf Jahre nicht in der Geschäftsführung einer Gesellschaft tätig, über deren Vermögen ein Insolvenzverfahren eröffnet oder mangels Masse abgewiesen wurde.“ Nach Angaben der Emittentin muss es richtigerweise eigentlich heißen: „Ein Insolvenzantrag wurde in dem Zeitraum Dezember 2009/Januar 2010 für die Abraxa IFS, SGECR , SA an der Casol S.L. gestellt.“ Die Abraxa IFS ist nach Angaben der Emittentin niemals insolvent gewesen.
Abraxa IFS wurde laut Prospekt 2007 gegründet. Der Website von Abraxa IFS ist zu entnehmen, dass Abraxa nun Longsol ist („Abraxa IFS is now Longsol. Please visit our new web Longsol.com“). Die Emittentin dazu: „Abraxa ist immer noch Abraxa IFS.“ Laut Prospekt hat die Longsol-Gruppe von 2000 bis 2015 als Asset Manager Solarprojekte mit einer Nennleistung von rund 100 Megawatt erworben und errichten lassen. Von den 100 MW entfallen laut Prospekt rund 55 MW auf Projekte in Spanien, die 2000 bis 2013 errichtet wurden. 2014/2015 kamen Projekte in Frankreich (10 MW) und den USA (35 MW) hinzu.
Unternehmensgegenstand der Anleiheemittentin ist „die Initiierung und Förderung, Verwaltung und der Betrieb ökologischer Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien (Wind, Wasser, Solar)“. Dafür darf sie beispielsweise Projektrechte oder schlüsselfertige Anlagen erwerben sowie Tochtergesellschaften gründen und diesen nachrangigen Darlehen gewähren. Den Gesellschaftern ist es grundsätzlich möglich, den Gesellschaftsvertrag der Emittentin zu ändern und mit der Emittentin in anderen Geschäftsbereichen tätig zu werden. Die Anleger haben als Anleihegläubiger diesbezüglich kein Mitbestimmungsrecht.
Investitionen
Die Emittentin der Anleihe hat laut Prospekt noch keine Investitionen getätigt. Auch „bedeutsame Verträge“ oder „konkrete Planungen“ gibt es laut Prospekt noch nicht. Die Emittentin plant über die Vergabe von nachrangigen Darlehen oder durch die Beteiligung an Projektgesellschaften der Longsol-Gruppe mittelbar in die Realisierung und/oder den Betrieb von Photovoltaik-Anlagen zu investieren.
Im Prospekt sind Investitionsgrundsätze aufgestellt, die eher allgemein und wenig einschränkend formuliert sind. Beispielsweise wird in den Investitionsgrundsätzen ausgeführt, dass die Solaranlagen mindesten 250 kW groß sein sollen (oder kleiner, wenn es ein Portfolio ist), dass es sich um Freiflächen- oder Dachanlagen handeln soll, hinsichtlich der Technologie keine Beschränkungen bestehen und die Emittentin von den Kontakten der Longsol-Gruppe profitieren soll. Die Fremdkapitalquote auf Projektebene soll maximal 80 Prozent des Projektwertes betragen. Die Haltedauer der Beteiligungen soll zwischen drei und sieben Jahren liegen. In den Investitionsgrundsätzen steht nicht, dass bei den Anlageobjekten zum Zeitpunkt der Auswahl Bau- und Betriebsgenehmigungen vorliegen müssen. Zudem kann die Emittentin bis zu 10 Prozent des Kapitals in Projekte investieren, die sich in einer früheren Planungsphase befinden (sogenannte Greenfield-Projekte).
Die Emittentin plant laut der Grundsätze Investitionen „nur in Projekte in folgenden Ländern: USA, Chile, Mexiko, Panama, Puerto Rico und Dominikanische Republik sowie in Länder, bei denen ein Investment-Rating von den Ratingagenturen vorliegt.“ Laut Prospekt behält sich die Emittentin jedoch vor, auch in Projekte in anderen Ländern zu investieren. Diese anderen Länder sollen laut Aussage der Emittentin dann doch auch ein Investment-Rating haben.
Die Solarmärkte befinden sich teilweise z. B. laut Prospekt in Mexiko noch in einem frühen Entwicklungsstadium. Laut Aussage der Emittentin soll nicht in Solarmärkte mit gesetzlichen Einspeisevergütungen investiert werden, da in diesen Märkten aus Sicht der Emittentin ein großes Risiko der politischen Rückanpassung bestehe.
Risiko
Der Anspruch der Anleger auf Verzinsung und Rückzahlung ihres Kapitals ist bei der vorliegenden nachrangigen Anleihe so lange ausgeschlossen, wie die Verzinsung und Rückzahlung zur Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit bei der Emittentin führen würde. Laut der Anleihebedingungen ist die Emittentin berechtigt, weitere Anleihen zu begeben, die auch gegenüber der hier vorliegenden nachrangigen Anleihe vorrangig sein können. Die Anleihe ist nicht besichert.
Die Anleiheemittentin Longsol Partners GmbH ist ein junges Unternehmen, das noch keine Investitionen in Projekte getätigt hat (Stand: 13. April 2015). Gegenüber ECOreporter.de hat Longsol auf bestehende Kontakte und Netzwerke der Longsol-Gruppe z. B. mit internationalen Projektentwicklern hingewiesen und diese erläutert. Trotzdem besteht das Risiko, dass keine oder nicht ausreichend rentable Projekte erworben werden können. Zudem können Projekte scheitern und infolgedessen Rückflüsse an die Projektgesellschaften ausbleiben. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Emittentin plangemäß in Ländern investiert, in denen erhöhte rechtliche und politische Risiken bestehen können. Zudem sind laut Prospekt die Risiken von Kapitalverkehrskontrollen und Währungskursverluste zu beachten.
Aufgrund der Verflechtungen und der teilweise bestehenden Personenidentität besteht ein Potential für Interessenkonflikte. Beispielsweise kann nicht ausgeschlossen werden, dass auf Ebene der Projektgesellschaften so hohe Vergütungen und Provisionen von der Longsol Partners SL oder anderen Gesellschaften vereinnahmt werden, dass Rückflüsse aus den Projekten an die Anleiheemittentin geringer ausfallen als erwartet oder ganz ausbleiben.
Fazit
Die Solarmärkte in den von der Emittentin anvisierten Ländern Mittel- und Südamerikas befinden sich teilweise noch in einer frühen Entwicklungsstufe, so dass – neben den Projekt(entwicklungs), Länder- und Währungsrisiken – auch deswegen erhöhte Investitionsrisiken bestehen können. Zudem handelt es sich bei der Emittentin um ein junges Unternehmen, dem Anleger auch aufgrund der möglichen Interessenkonflikte einen hohen Vertrauensvorschuss gewähren müssten. Insgesamt bestehen so hohe Risiken, dass der angebotene Zinssatz von 6 Prozent pro Jahr als zu niedrig erscheint.
Basisdaten
Emittentin und Anbieterin: Longsol Partners GmbH, Berlin
Anlageform: Nachrangige Anleihe (Namens-Teilschuldverschreibung)
Emissionsvolumen: 10,0 Millionen Euro
Mindestzeichnungssumme: 10.000 Euro
Agio: 5 Prozent
Laufzeit: bis 31. Dezember 2025
Zinsen: 6,0 Prozent
Einkunftsart: Einkünfte aus Kapitalvermögen
BaFin-Billigung: Ja
Handelbarkeit: Kein Börsenhandel
Die Laufzeit der Anleihe (Namens-Teilschuldverschreibung) endet am 31. Dezember 2025. Die Anleihe kann von der Emittentin Longsol Partners GmbH teilweise oder vollständig zum Ablauf von drei, fünf und/oder sieben vollen Kalenderjahren gekündigt werden. Nach Ablauf von sieben vollen Kalenderjahren ist die Kündigung für die Emittentin jährlich möglich. Anleger können die Anleihe nicht ordentlich kündigen. Laut der Anleihebedingungen erfolgt die Zinszahlung für das Jahr 2015 erst Anfang 2017. Zudem kann laut Prospekt bei der Zeichnung ein Agio von 5 Prozent erhoben werden, so dass die Rendite (IRR) für den Anleger bei Erhebung des Agios unter dem Nominalzinssatz von 6 Prozent pro Jahr liegt, da er 105 Prozent des Nennwertes zahlt, aber 100 Prozent zurückerhält.
Die Anleihe ist mit einem Nachrang versehen. Der Anspruch der Anleger auf Verzinsung und Rückzahlung ihres Kapitals ist daher solange ausgeschlossen, wie die Verzinsung und Rückzahlung zur Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit bei der Emittentin führen würde.
Das Emissionsvolumen der Anleihe beträgt 10 Millionen Euro. Eine Platzierungsgarantie besteht nicht. Die prospektierten Nebenkosten sind mit rund 12,9 Prozent des Emissionskapitals für eine Anleiheemission vergleichsweise hoch. Sie setzen sich zusammen aus den platzierungsabhängigen Vermittlungsprovisionen (inkl. Agio von 5 Prozent) von 11 Prozent des Emissionskapitals und den fixen Kosten – insbesondere für Prospekterstellung, Konzeption und Marketing – von zusammen rund 190.000 Euro.
Unternehmensprofil Longsol Partners
Emittentin und Anbieterin der Anleihe ist die Longsol Partners GmbH aus Berlin, gegründet im Juli 2014. Ihr Stammkapital beträgt 25.000 Euro. Alleinige Gesellschafterin der Emittentin ist die Longsol Partners SL aus Madrid in Spanien. Sie übernimmt laut Prospekt für eine Management- und Administrationsgebühr von insgesamt 120.000 Euro pro Jahr die Geschäftsführung der Emittentin.
Gesellschafter der Longsol Partners SL sind zu 25 Prozent Dr. Peer Piske und zu 75 Prozent die spanische Gavia Capital, S. A., SCR. Laut Aussage der Emittentin sind Gesellschafter der Gavia Capital die – neben Piske – weiteren Gesellschafter und Geschäftsführer der Longsol Partners SL.
Die Geschäftsführer sind Dr. Peer Ingo Piske (43 Jahre), Javier Mellado Roman (40 Jahre), David de Francisco Perez (41 Jahre) und Carmelo Jose Medrano Aranguren (44 Jahre).
Mellado, de Fransico und Medrano haben laut Prospekt nach dem Abschluss des Studiums unter anderem in den Bereichen Finanzierung (Bank), Investmentbanking und Unternehmensberatung gearbeitet. Die drei Spanier sind u.a. die Gründungspartner von Abraxa IFS, die laut Prospekt als Fondgesellschaft für Solarinvestitionen tätig wurde. Im Prospekt steht: „ Die Mitglieder der Geschäftsführung der Emittentin Herr David de Fancisco Perez und Herr Carmelo Medrano Aranguren waren in dem Zeitraum von 2008 bis Mai 2011 für die bei der CNMV zugelassene Kapitalverwaltungsgesellschaft Abraxa IFS der spanischen Casolo S.L. als Mitglieder des Verwaltungsrates tätig. Dies entspricht einer Tätigkeit als kontrollierende Aufsichtsratsmitglieder. Ein Insolvenzantrag wurde in dem Zeitraum Dezember 2009/Januar 2010 für die Abraxa IFS, SGECR , SA gestellt. Darüber hinaus waren die Mitglieder der Geschäftsführung der Emittentin innerhalb der letzten fünf Jahre nicht in der Geschäftsführung einer Gesellschaft tätig, über deren Vermögen ein Insolvenzverfahren eröffnet oder mangels Masse abgewiesen wurde.“ Nach Angaben der Emittentin muss es richtigerweise eigentlich heißen: „Ein Insolvenzantrag wurde in dem Zeitraum Dezember 2009/Januar 2010 für die Abraxa IFS, SGECR , SA an der Casol S.L. gestellt.“ Die Abraxa IFS ist nach Angaben der Emittentin niemals insolvent gewesen.
Abraxa IFS wurde laut Prospekt 2007 gegründet. Der Website von Abraxa IFS ist zu entnehmen, dass Abraxa nun Longsol ist („Abraxa IFS is now Longsol. Please visit our new web Longsol.com“). Die Emittentin dazu: „Abraxa ist immer noch Abraxa IFS.“ Laut Prospekt hat die Longsol-Gruppe von 2000 bis 2015 als Asset Manager Solarprojekte mit einer Nennleistung von rund 100 Megawatt erworben und errichten lassen. Von den 100 MW entfallen laut Prospekt rund 55 MW auf Projekte in Spanien, die 2000 bis 2013 errichtet wurden. 2014/2015 kamen Projekte in Frankreich (10 MW) und den USA (35 MW) hinzu.
Unternehmensgegenstand der Anleiheemittentin ist „die Initiierung und Förderung, Verwaltung und der Betrieb ökologischer Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien (Wind, Wasser, Solar)“. Dafür darf sie beispielsweise Projektrechte oder schlüsselfertige Anlagen erwerben sowie Tochtergesellschaften gründen und diesen nachrangigen Darlehen gewähren. Den Gesellschaftern ist es grundsätzlich möglich, den Gesellschaftsvertrag der Emittentin zu ändern und mit der Emittentin in anderen Geschäftsbereichen tätig zu werden. Die Anleger haben als Anleihegläubiger diesbezüglich kein Mitbestimmungsrecht.
Investitionen
Die Emittentin der Anleihe hat laut Prospekt noch keine Investitionen getätigt. Auch „bedeutsame Verträge“ oder „konkrete Planungen“ gibt es laut Prospekt noch nicht. Die Emittentin plant über die Vergabe von nachrangigen Darlehen oder durch die Beteiligung an Projektgesellschaften der Longsol-Gruppe mittelbar in die Realisierung und/oder den Betrieb von Photovoltaik-Anlagen zu investieren.
Im Prospekt sind Investitionsgrundsätze aufgestellt, die eher allgemein und wenig einschränkend formuliert sind. Beispielsweise wird in den Investitionsgrundsätzen ausgeführt, dass die Solaranlagen mindesten 250 kW groß sein sollen (oder kleiner, wenn es ein Portfolio ist), dass es sich um Freiflächen- oder Dachanlagen handeln soll, hinsichtlich der Technologie keine Beschränkungen bestehen und die Emittentin von den Kontakten der Longsol-Gruppe profitieren soll. Die Fremdkapitalquote auf Projektebene soll maximal 80 Prozent des Projektwertes betragen. Die Haltedauer der Beteiligungen soll zwischen drei und sieben Jahren liegen. In den Investitionsgrundsätzen steht nicht, dass bei den Anlageobjekten zum Zeitpunkt der Auswahl Bau- und Betriebsgenehmigungen vorliegen müssen. Zudem kann die Emittentin bis zu 10 Prozent des Kapitals in Projekte investieren, die sich in einer früheren Planungsphase befinden (sogenannte Greenfield-Projekte).
Die Emittentin plant laut der Grundsätze Investitionen „nur in Projekte in folgenden Ländern: USA, Chile, Mexiko, Panama, Puerto Rico und Dominikanische Republik sowie in Länder, bei denen ein Investment-Rating von den Ratingagenturen vorliegt.“ Laut Prospekt behält sich die Emittentin jedoch vor, auch in Projekte in anderen Ländern zu investieren. Diese anderen Länder sollen laut Aussage der Emittentin dann doch auch ein Investment-Rating haben.
Die Solarmärkte befinden sich teilweise z. B. laut Prospekt in Mexiko noch in einem frühen Entwicklungsstadium. Laut Aussage der Emittentin soll nicht in Solarmärkte mit gesetzlichen Einspeisevergütungen investiert werden, da in diesen Märkten aus Sicht der Emittentin ein großes Risiko der politischen Rückanpassung bestehe.
Risiko
Der Anspruch der Anleger auf Verzinsung und Rückzahlung ihres Kapitals ist bei der vorliegenden nachrangigen Anleihe so lange ausgeschlossen, wie die Verzinsung und Rückzahlung zur Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit bei der Emittentin führen würde. Laut der Anleihebedingungen ist die Emittentin berechtigt, weitere Anleihen zu begeben, die auch gegenüber der hier vorliegenden nachrangigen Anleihe vorrangig sein können. Die Anleihe ist nicht besichert.
Die Anleiheemittentin Longsol Partners GmbH ist ein junges Unternehmen, das noch keine Investitionen in Projekte getätigt hat (Stand: 13. April 2015). Gegenüber ECOreporter.de hat Longsol auf bestehende Kontakte und Netzwerke der Longsol-Gruppe z. B. mit internationalen Projektentwicklern hingewiesen und diese erläutert. Trotzdem besteht das Risiko, dass keine oder nicht ausreichend rentable Projekte erworben werden können. Zudem können Projekte scheitern und infolgedessen Rückflüsse an die Projektgesellschaften ausbleiben. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Emittentin plangemäß in Ländern investiert, in denen erhöhte rechtliche und politische Risiken bestehen können. Zudem sind laut Prospekt die Risiken von Kapitalverkehrskontrollen und Währungskursverluste zu beachten.
Aufgrund der Verflechtungen und der teilweise bestehenden Personenidentität besteht ein Potential für Interessenkonflikte. Beispielsweise kann nicht ausgeschlossen werden, dass auf Ebene der Projektgesellschaften so hohe Vergütungen und Provisionen von der Longsol Partners SL oder anderen Gesellschaften vereinnahmt werden, dass Rückflüsse aus den Projekten an die Anleiheemittentin geringer ausfallen als erwartet oder ganz ausbleiben.
Fazit
Die Solarmärkte in den von der Emittentin anvisierten Ländern Mittel- und Südamerikas befinden sich teilweise noch in einer frühen Entwicklungsstufe, so dass – neben den Projekt(entwicklungs), Länder- und Währungsrisiken – auch deswegen erhöhte Investitionsrisiken bestehen können. Zudem handelt es sich bei der Emittentin um ein junges Unternehmen, dem Anleger auch aufgrund der möglichen Interessenkonflikte einen hohen Vertrauensvorschuss gewähren müssten. Insgesamt bestehen so hohe Risiken, dass der angebotene Zinssatz von 6 Prozent pro Jahr als zu niedrig erscheint.
Basisdaten
Emittentin und Anbieterin: Longsol Partners GmbH, Berlin
Anlageform: Nachrangige Anleihe (Namens-Teilschuldverschreibung)
Emissionsvolumen: 10,0 Millionen Euro
Mindestzeichnungssumme: 10.000 Euro
Agio: 5 Prozent
Laufzeit: bis 31. Dezember 2025
Zinsen: 6,0 Prozent
Einkunftsart: Einkünfte aus Kapitalvermögen
BaFin-Billigung: Ja
Handelbarkeit: Kein Börsenhandel