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ECOanlagecheck, Windenergie-Investments, Solarenergie-Investments , Geschlossene Fonds
Unabhängige Analyse: Publikums-AIF ÖKORENTA Erneuerbare Energien 10
Die ÖKORENTA-Gruppe aus Aurich hat den Portfoliofonds „ÖKORENTA Erneuerbare Energien 10“ auf den Markt gebracht. Er investiert wie die Vorgängerfonds schwerpunktmäßig in Windenergieanlagen, es ist aber ein höherer Solarenergie-Anteil im Portfolio geplant. Anleger können sich ab 10.000 Euro plus bis zu 5 Prozent Agio an dem Fonds beteiligen. Der ECOanlagecheck analysiert das Angebot.

Der geschlossene Publikums-AIF (Alternativer Investment-Fonds) ÖKORENTA Erneuerbare Energien 10 geschlossenen Investment GmbH & Co. KG investiert gemäß den Investitionskriterien mittelbar zu mindestens 60 Prozent in Windenergieanlagen an Land. Bei den bisherigen ÖKORENTA-Portfolios beträgt gemessen am Eigenkapitalvolumen der Fonds der Windenergie-Anteil im Durchschnitt derzeit 97 Prozent. 1,4 Prozent entfallen auf Bioenergie- und 1,6 Prozent auf Solarenergieprojekte (Stand: November 2018). Beim ÖKORENTA Erneuerbare Energien 10 kann der Solaranlagen-Anteil am Portfolio deutlich höher liegen. Nach Angaben der Initiatorin ÖKORENTA ist ein Solaranteil von über 10 Prozent geplant, der sich auch in eine Größenordnung Richtung 20 bis 30 Prozent entwickeln kann. Laut ÖKORENTA ist jedoch nicht die Erzielung von bestimmten prozentualen Quoten, sondern vorrangig die Rentabilität und Wertsicherheit der jeweiligen Investitionen bei der Auswahl der Investitionen ausschlaggebend.
Fondsinitiatorin und Leistungsbilanz
Anbieterin und Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) des Fonds ist die Auricher Werte GmbH. Alleingesellschafterin der im Frühjahr 2018 von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassenen KVG ist die ÖKORENTA Invest GmbH. Nach Angaben von ÖKORENTA ist die Umstellung auf eine zur ÖKORENTA-Gruppe gehörende KVG vorteilhaft für die Fondsanleger, da somit die Leistungen aus einer Hand kommen, vom Konzept bis zum Portfoliomanagement und der Anlegerbetreuung.
ÖKORENTA ist als eines der Pionier-Unternehmen bereits seit 1999 im Bereich der grünen, nachhaltigen Kapitalanlagen tätig. Seit 2005 bietet ÖKORENTA eigene Fonds an und hat bislang acht Zweitmarktfonds und zwei andere Fonds auf den Markt gebracht. Das mit den Zweitmarktfonds insgesamt platzierte Eigenkapital beträgt rund 148 Millionen Euro.
Laut ÖKORENTA-Performancebericht 2017 liegen bei den sieben Zweitmarkt-Fonds, die bereits Auszahlungen an Anleger geleistet haben, die Auszahlungen einmal im Plan, einmal über Plan und in fünf Fällen unter der Prospektprognose. Letzteres gilt insbesondere für die drei zuerst aufgelegten Fonds, während deren Laufzeit es bereits mehrere (sehr) schwache Windjahre in Deutschland gab. 2017 erreichte das Windaufkommen in Deutschland 92,5 Prozent des langjährig zu erwartenden Mittelwertes. Für das Geschäftsjahr 2017 haben die sieben Fonds im Durchschnitt rund 10 Prozent an die Anleger ausgezahlt.
Eigenkapitalhöhe und Platzierungsgarantie
Gesamtfinanzierungsvolumen: 15,75 Millionen Euro
Eigenkapitalvolumen (ohne Agio): 15,0 Millionen Euro (95,2 Prozent)
Platzierungsgarantie: Nein
Agio: 0,75 Millionen Euro (4,8 Prozent)
Die Geschäftsführung der KVG kann das Eigenkapitalvolumen um bis zu zehn Millionen Euro auf insgesamt maximal 25 Millionen Euro erhöhen. Eine Platzierungsgarantie besteht nicht, sie war bei den Vorgängerprodukten aber auch nicht erforderlich. Die beiden vorherigen Zweitmarktfonds konnte ÖKORENTA jeweils mit einem (erhöhten) Eigenkapitalvolumen von 25 Millionen Euro vollständig platzieren. Eine Aufnahme von Fremdkapital durch den AIF ist konzeptionsgemäß nicht vorgesehen. In der Regel bestehen aber Fremdfinanzierungen auf Ebene der Zielgesellschaften, die Windenergie- oder Solaranlagen betreiben.
Fondsnebenkosten
(in Prozent des Eigenkapitalvolumens ohne Agio)
Agio: 5,0 Prozent
Eigenkapitalvermittlung (ohne Agio): 8,0 Prozent
Konzeption, Gründungs- und sonstige Kosten: 2,0 Prozent
Gesamtweichkosten: 15,0 Prozent
Voraussichtlich gibt es auch auf Ebene der Zielfonds Nebenkosten, deren Höhe aber nicht feststeht, da der AIF noch keine Zielfonds (mittelbar) erworben hat. Für die Auswahl und Anschaffung der Zielfonds erhält die Spezial-AIF-KVG, laut Prospekt voraussichtlich die AIF-KVG Auricher Werte GmbH, Vergütungen von bis zu 5 Prozent der Kaufpreise für die Zielfonds.
Laufende Kosten
Kapitalverwaltungsgesellschaft (pro Jahr): bis zu 1,05 Prozent der Bemessungsgrundlage
Komplementärin (pro Jahr): 0,05 Prozent der Bemessungsgrundlage
Treuhänderin (pro Jahr): bis zu 0,3 Prozent der Bemessungsgrundlage
Verwahrstelle (pro Jahr): bis zu 0,12 Prozent der Bemessungsgrundlage
Summiert betragen die aufgeführten laufenden Vergütungen bis zu 1,52 Prozent der Bemessungsgrundlage. Zusammen mit weiteren laufenden Kosten, unter anderem für die Erstellung und Prüfung des Jahresberichtes und für die externe Bewertung der Investitionen, kann die Gesamtkostenquote gemäß den wesentlichen Anlegerinformationen (WAI) bis zu 2,5 Prozent pro Jahr betragen. Die Prognoserechnung sieht – bei einer prognostizierten Eigenkapitalplatzierung von 15 Millionen Euro – nach Abschluss der Investitionsphase Betriebskosten von knapp 300.000 Euro pro Jahr vor. Das entspricht knapp 2 Prozent des platzierten Eigenkapitalvolumens.
Als Bemessungsgrundlage für die Berechnung der laufenden Vergütungen gelten laut Prospekt der durchschnittliche Nettoinventarwert des AIFs im jeweiligen Geschäftsjahr und die bis zum jeweiligen Berechnungsstichtag von der Gesellschaft an die Anleger geleisteten Auszahlungen, maximal aber 100 Prozent des von den Anlegern gezeichneten Kommanditkapitals.
Der AIF investiert mittelbar über Investmentgesellschaften (Spezial-AIFs) in die Zielfonds. Bei den Spezial-AIFs entstehen unter anderem Kosten für Geschäftsführungen, Spezial-KVGen, Verwahrstellen und Verwaltung. Auf Ebene der Zielfonds fallen zudem in der Regel unter anderem laufende Kosten für Wartung und Instandhaltung, kaufmännische und technische Betriebsführung, Pacht und Versicherungen an. Die laufenden Kosten auf Ebene der Spezial-AIFs und Zielfonds sind in der Prognoserechnung des AIFs nicht als Kosten ausgewiesen, sondern kalkulatorisch in den Rückflüssen aus den Spezial-AIFs berücksichtigt.
Laufzeit und Auszahlungen
Laufzeit: bis zum 31. Dezember 2029 (Grundlaufzeit)
Gesamtauszahlung (Prospektprognose): 154,5 Prozent (inkl. 100 Prozent Kapitalrückzahlung)
Schlussauszahlung 2029 (Prospektprognose): 91,5 Prozent
Renditeprognose vor Steuern pro Jahr (IRR, ECOreporter-Berechnung): 5,0 Prozent
Einkunftsart: Einkünfte aus Gewerbebetrieb
Die Gesellschafterversammlung kann die Verlängerung der Grundlaufzeit einmalig um bis zu drei Jahre beschließen. Die Verlängerung ist zulässig, wenn wirtschaftliche (z. B. erwartete Wertsteigerung), rechtliche oder steuerliche Gründe für eine spätere Auflösung des Fonds sprechen. Die Gesellschafter entscheiden mit einer notwendigen Mehrheit von mindestens 75 Prozent der abgegebenen Stimmen darüber, ob ein zulässiger Grund für eine Verlängerung vorliegt und die Grundlaufzeit verlängert wird. Eine Auflösung des Fonds vor dem Ende der Grundlaufzeit erfordert ebenfalls einen Gesellschafterbeschluss mit einer qualifizierten Mehrheit von mindestens 75 Prozent der abgegebenen Gesellschafterstimmen. Wenn ein Anleger der Treuhänderin keine Weisung erteilt, übt diese laut Treuhand- und Verwaltungsvertrag das Stimmrecht des Anlegers nach bestem Wissen
und Gewissen und im Sinne des Anlegers nach pflichtgemäßem Ermessen aus.
Die aus dem Betrieb eines Wind- oder Solarparks resultierenden Nettoerträge, die prognosegemäß nach dem Verkauf des Parks bis zum Ende des EEG-Vergütungszeitraums zu erzielen sind, zinst die Initiatorin nach eigenen Angaben mit einem von einem externen Bewerter definierten marktüblichen Abzinsungsfaktor ab.
Wenn die Anleger Auszahlungen in Höhe ihrer Einzahlungen (100 Prozent) und darüber hinaus Auszahlungen von 5 Prozent pro Jahr erhalten haben, erhält die KVG von allen weiteren Auszahlungen 30 Prozent als erfolgsabhängige Vergütung.
Investitionen
Die Anlagebedingungen sehen vor, dass der AIF zu jeweils mindestens 60 Prozent in Windenergieanlagen an Land und in Anlagenstandorte in Deutschland investiert. Der AIF investiert gemäß Anlagestrategie mittelbar, indem er Anteile an – geplant: mindestens zwei – geschlossenen inländischen Spezial-AIF erwirbt, die an Zielfonds beteiligt sind, die Erneuerbare-Energien-Anlagen betreiben. Zum Zeitpunkt der Prospekterstellung hat sich der AIF noch nicht an Spezial-AIFs beteiligt, so dass auch die Zielfonds noch nicht feststehen. Laut Prospekt wird voraussichtlich die KVG des AIFs, die Auricher Werte GmbH, auch als KVG der – von ÖKORENTA initiierten – Spezial-AIF agieren.
Die Investitionsphase des AIFs ist bis zum 30. Juni 2020 befristet. Die Gesellschafterversammlung kann sie um ein Jahr verlängern. Bis zu 10 Prozent des investierten Kapitals darf der AIF reinvestieren und somit nach Beendigung der Investitionsphase wieder neu anlegen. Nicht nur die KVG, sondern auch ein externer Bewerter bewertet die vom AIF anzukaufenden Anteile an Spezial-AIFs. Der Bewerter hat die Zulassung der BaFin für die Assetklasse der Erneuerbaren Energien inne. Sollte der ermittelte Wert den Kaufpreis wesentlich unterschreiten, darf der Kauf nicht durchgeführt werden. Auf Ebene der Spezial-AIF besteht laut Prospekt nach dem Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) keine Pflicht zur externen Bewertung. Laut Prospekt soll, falls keine externe Bewertung von Zielfonds erfolgt, eine funktional unabhängige Instanz der KVG die Ankaufsbewertung vornehmen.
Die Vorgängerfonds sind derzeit zu rund 97 Prozent in Windenergieanlagen in Deutschland und zu 3 Prozent in Solar- und Biogasanlagen in Deutschland investiert. Auf Basis der Anlagebedingungen ist es möglich, dass der AIF ÖKORENTA Erneuerbare Energien 10 mittelbar auch in Energieanlagenstandorte im Ausland investiert. Nach Angaben von ÖKORENTA ist das jedoch nicht geplant. Auch neue Investitionen im Bereich Biogas sind den Angaben nach derzeit nicht vorgesehen. Dagegen ist geplant, dass der Solaranteil am Portfolio des ÖKORENTA Erneuerbare Energien 10 deutlich höher liegen wird als bei den Vorgängerfonds. Nach Angaben von ÖKORENTA ist ein Solaranteil von 20 bis 30 Prozent vorstellbar. Maximal möglich ist aufgrund der verbindlichen Anlagebedingungen ein Solaranteil von 40 Prozent.
Der neue Publikums-AIF von ÖKORENTA soll zu mehr als 10% in Solaranlagen investieren. / Foto: Unternehmen
Das Angebot an Solarparkbeteiligungen ist im Zweitmarkt in der Regel geringer als das Angebot an Windparkbeteiligungen. Zum einen gibt es im Vergleich deutlich weniger laufende Solarpark-Beteiligungen, zum anderen sind die Solarparks im Durchschnitt jünger. Jedoch sind in diesem Jahrzehnt mehrere sehr große deutsche Solarfonds auf den Markt gekommen, so dass es häufig Ankaufmöglichkeiten für Anteile an Solar-Gesellschaften gibt. Das gilt insbesondere für professionelle, gut vernetzte Ankäufer wie ÖKORENTA, die auch größere Anteile aufkaufen und auf Augenhöhe mit Emissionshäusern verhandeln können. ÖKORENTA hat nach eigenen Angaben bereits seit Jahren parallel zu den Windkraftfonds auch Informationen zu Solarparks erhalten beziehungsweise bewusst erweiternd aufgebaut. In Zusammenarbeit mit der KVG, dem Einkauf und Ingenieuren und Technikern der tg Service GmbH, einem auf Betriebsführung von Erneuerbaren Energien-Gesellschaften spezialisierten Unternehmen innerhalb der ÖKORENTA-Gruppe, wurden die Bewertungssysteme den Angaben nach auf die jeweilige Energieart abgestimmt und verfeinert.
Insofern kann ÖKORENTA auch bei (der Auswahl von) Investitionen im Solarbereich von ihren Erfahrungen/Kompetenzen im Windbereich profitieren. Die bisherigen ÖKORENTA-Zweitmarktfonds haben sich laut Performance-Bericht 2017 insgesamt an 260 Erneuerbare-Energien-Anlagen beteiligt und dabei rund 2.800 Anteilskäufe getätigt. ÖKORENTA verfügt über ein eigenes Bewertungssystem auf Basis einer umfassenden Datenbank mit Leistungsdaten von inzwischen über 450 Energieparks, überwiegend Windparks. Sie erhält als bekannter Zweitmarkt-Akteur nach eigenen Angaben kontinuierlich Angebote zum Kauf von Anteilen. Auch deswegen kann ÖKORENTA bisher in der Regel das eingeworbene Eigenkapital zügig investieren. Beispielsweise ist der Vorgängerfonds rund drei Monate nach Platzierungsschluss nach Angaben der Initiatorin bereits zu knapp 70 Prozent investiert.
Die Portfoliostrategie sieht laut Angebots-Broschüre vor, dass der AIF ÖKORENTA Erneuerbare Energien 10 mittelbar über Spezial-AIFs in voraussichtlich 20 bis 30 Beteiligungen an Energieparks investiert, um ein breit gestreutes und risikogemischtes Portfolio zu erreichen. Die Ankaufspreise für die Gesellschaftsanteile an Energieparks und damit die zu erwartenden Projektrenditen ergeben sich aus Angebot und Nachfrage am Zweitmarkt, wobei die jeweiligen Projektrisiken ein wesentlicher Bestimmungsfaktor sind. Im Durchschnitt liegt auf dem Erst- und Zweitmarkt die Renditeerwartung bei Windenergieprojekten leicht über der von Solarprojekten, die in der Regel geringere Stromertragsschwankungen aufweisen. Bei den auf dem Zweitmarkt angebotenen Windenergieprojekten besteht oftmals die Möglichkeit eines (späteren) Repowerings. Der Vorgängerfonds ÖKORENTA IX hat in mehrere genehmigte Repoweringprojekte investiert. Es ist möglich, dass auch der ÖKORENTA Erneuerbare Energien 10 in Repoweringprojekte investieren kann, die zusätzliche Ertragschancen bieten können.
Ökologische Wirkung
Der AIF investiert zu mindestens 60 Prozent in Windenergieanlagen an Land und zudem voraussichtlich in Solaranlagen. Wind- und Solarenergieanlagen haben eine positive ökologische Wirkung: Ihre energetische Amortisationszeit liegt bei weniger als einem bzw. drei Jahren. Zum Vergleich: Kohlekraftwerke amortisieren sich aufgrund des dauerhaften Verbrauchs von fossilen Energieträgern als Brennstoff gar nicht.
Voraussichtlich wird der AIF in der Regel in Windparks investieren, die bereits mehrere Jahre in Betrieb sind. In diesen Fällen können während der Laufzeit des AIFs Repowering-Möglichkeiten bestehen. Diese sind in der Regel unter ökologischen Gesichtspunkten positiv zu bewerten, da beim Ersetzen von alten Anlagen durch neue Windenergieanlagen der Stromertrag steigt und gleichzeitig die Anzahl der Anlagen sinkt.
Bei einer Umrechnung der Stromerträge der bisherigen ÖKORENTA-Portfolios auf den ÖKORENTA Erneuerbare Energien 10 könnte bei einem geplanten Eigenkapitalvolumen von 15 Millionen Euro die jährliche Stromerzeugung des Anlagenportfolios des AIFs schätzungsweise bei über 50 Millionen kWh liegen und die CO2-Ersparnis bei über 30.000 Tonnen CO2 pro Jahr.
Risiko
Voraussichtlich investiert der AIF mittelbar hauptsächlich in Windenergieanlagen, die bereits mehrere Jahre Strom ins Netz einspeisen, so dass in diesen Fällen keine Inbetriebnahmerisiken bestehen. Baurisiken können entstehen, wenn der AIF in neue Projekte und/oder Repowering-Projekte investiert. Beim Erwerb von bestehenden Wind- oder Solarenergieanlagen liegen in der Regel langjährige, aussagekräftige Erfahrungswerte vor, die eine zuverlässige und marktgerechte Bewertung der Anteile an Windpark- oder Solarpark-Gesellschaften ermöglichen. Trotzdem besteht grundsätzlich das Risiko, dass ein zu hoher Kaufpreis für die Zielfonds-Anteile gezahlt wird. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass zum Zeitpunkt der Kaufpreisfindung nicht alle relevanten Projektinformationen vorlagen.
Der AIF wird – mittelbar über Spezial-AIFs – bei den Zielfonds voraussichtlich oft Minderheitsgesellschafter sein, so dass er keinen bestimmenden Einfluss auf die Geschäftsführung dieser Zielfonds ausüben kann. Es ist in diesen Fällen möglich, dass die Gesellschafterversammlung der Zielfonds Entscheidungen gegen den Willen des AIFs trifft. Das kann beispielsweise Sanierungsmaßnahmen und den (Zeitpunkt vom) Verkauf von Energieanlagen betreffen. Der Großteil der geplanten Auszahlungen an die Anleger soll durch den Verkauf der Anteile an den Spezial-AIF beziehungsweise der Gesellschaftsanteile an den Energieanlagen am Ende der AIF-Laufzeit erwirtschaftet werden. Es besteht das Risiko, dass die Verkaufserlöse geringer ausfallen als prognostiziert. Das kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn das Zinsniveau am Ende der geplanten AIF-Laufzeit 2029 deutlich über dem aktuell sehr niedrigem Zinsniveau liegen sollte.
Das Windaufkommen der letzten Jahre lag in Deutschland teilweise deutlich unter dem erwarteten, langjährigen Mittelwert. Es besteht das Risiko, dass die Winderträge auch künftig (vermehrt) unter dem derzeitigen langjährigen Mittelwert bleiben und Windenergieanlagen des AIFs nicht die prognostizierten Stromerträge erzielen. Neben dem Stromertragsrisiko werden auf Ebene der Zielfonds voraussichtlich weitere marktübliche Projektrisiken bestehen, die mit dem Betrieb von Windenergie- und Solaranlagen verbunden sind.
Stärken
- Sehr erfahrene ÖKORENTA-Gruppe
- Breite Streuung der Investitionen über zahlreiche Projekte
- Anlagen voraussichtlich mehrheitlich bereits im Betrieb
Chancen
- Verkaufserlös für die Projekte höher als prognostiziert
- Höhere Stromerträge als kalkuliert
Schwächen
- Investitionen stehen noch nicht fest
- Teilweise Bauherrenrisiken möglich
Risiken
- Geringere Stromerträge als erwartet
- Verkaufserlös für die Projekte geringer als kalkuliert
Fazit:
Finanziell
Der Publikums-AIF erwirbt mittelbar Anteile von Zielfonds, die hauptsächlich Windenergieanlagen betreiben. Beim Ankauf von Gesellschaftsanteilen an Bestandsanlagen auf dem Zweitmarkt liegen in der Regel langjährige Erfahrungswerte vor, so dass die zukünftigen Stromerträge der Anlagen zuverlässiger prognostiziert werden können. Zudem verfügt ÖKORENTA über umfassende Kompetenzen und langjährige Erfahrungen bei der Bewertung von Windpark-Gesellschaften. Der Großteil der geplanten Auszahlungen an die Anleger soll durch den (mittelbaren) Verkauf der Anteile an den Wind- und Solarparks am Ende der AIF-Laufzeit erwirtschaftet werden. Die bisherigen Zweitmarkt-Fonds von ÖKORENTA konnten trotz mehrerer windschwacher Jahre bislang Auszahlungen für die Anleger erwirtschaften, die im Durchschnitt über der Vorsteuer-Renditeprognose (IRR) des vorliegenden AIFs liegen. Durch die breite Risikostreuung konnten die Vorgängerfonds die Ertragsausfälle unter den Projekten teilweise ausgleichen bzw. abmildern. Für den AIF ÖKORENTA Erneuerbare Energien 10 ist geplant, dass er in deutlich höherem Umfang als die Vorgängerfonds in Solarparks investiert. Die Schwankungsbreite der jährlichen Stromerträge aufgrund naturgegebener Einflussfaktoren ist bei Solarparks in der Regel geringer als bei Windparks. Somit kann sich mit einem höheren Solaranteil die Risikostreuung verbreitern und die Stabilität des Anlagen-Portfolios erhöhen.
Nachhaltigkeit
Windenergie- und Solaranlagen erzeugen Strom nachhaltig. Eine zusätzliche positive ökologische Wirkung ergibt sich bei möglichen Investitionen in Repowering-Projekte.
ECOreporter.de-Empfehlung
Der ÖKORENTA Erneuerbare Energien 10 setzt die bewährte Zweitmarktfonds-Reihe fort. Die Ergebnisse der bisherigen ÖKORENTA-Zweitmarktfonds zeigen, dass das Konzept grundsätzlich auch in windschwachen Jahren funktioniert. Mit der geplanten stärkeren Gewichtung der Solarenergie hat ÖKORENTA das Konzept beim ÖKORENTA Erneuerbare Energien 10 nun sinnvoll erweitert, um dem Energieanlagen-Portfolio zusätzliche Stabilität zu verleihen. Das Renditeerwartungs-Risiko-Verhältnis des Beteiligungsangebotes ist angemessen.
Basisdaten
Kapitalverwaltungsgesellschaft und Anbieterin:
Auricher Werte GmbH, Aurich
Fondsgesellschaft (AIF):
ÖKORENTA Erneuerbare Energien 10 geschlossenen Investment GmbH & Co. KG , Aurich
Komplementärin:
ÖKORENTA Verwaltungs GmbH, Aurich
Treuhänderin:
SG-Treuhand GmbH, Aurich
Verwahrstelle:
BLS Verwahrstelle GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg
Beteiligungsform:
Treugeber, Umwandlung in Direktkommanditist möglich
Währung: Euro
Gesamtfinanzierungsvolumen:
15,75 Millionen Euro
Eigenkapitalvolumen (ohne Agio):
15,0 Millionen Euro
Mindestzeichnungssumme:
10.000 Euro
Agio: bis zu 5 Prozent
Laufzeit: bis zum 31. Dezember 2029
BaFin-Billigung: Ja
Leistungsbilanz: Ja
Prospektprüfungsbericht: Ja
Sensitivitätsanalyse: Ja
Haftsumme: 0,1 Prozent der Kommanditeinlage (Außenverhältnis), 100 Prozent der Kommanditeinlage (Innenverhältnis)