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ECOanlagecheck, Windenergie-Investments, Solarenergie-Investments , Geschlossene Fonds
Unabhängige Analyse: Der Publikums-AIF ÖKORENTA Erneuerbare Energien 11 im ECOanlagecheck
ÖKORENTA aus Aurich hat den Portfoliofonds „Erneuerbare Energien 11“ auf den Markt gebracht. Er investiert wie die Vorgängerfonds schwerpunktmäßig in bestehende Windenergieanlagen in Deutschland. Solaranlagen – auch im Ausland – sollen das Portfolio abrunden. Anleger können sich ab 10.000 Euro plus bis zu 5 Prozent Agio an dem Alternativen Investmentfonds (AIF) beteiligen. Der ECOanlagecheck analysiert das Angebot.

Der Publikums-AIF ÖKORENTA Erneuerbare Energien 11 geschlossene Investment GmbH & Co. KG investiert gemäß den Investitionskriterien mittelbar zu mindestens 50 Prozent in Windenergieanlagen in Europa und zu mindestens 10 Prozent in Solaranlagen weltweit. Nach Angaben der Initiatorin ÖKORENTA sind ein Windenergieanteil von 70 bis 80 Prozent und ein Solaranteil von 20 bis 30 Prozent geplant. Im Bereich Windenergie liegt der Fokus eindeutig auf Standorten in Deutschland, während beim Solaranteil ausländische Standorte stärker gewichtet sein können. Ausschlaggebend bei der Projektauswahl ist nach Angaben der Initiatorin jedoch nicht die Erzielung von bestimmten prozentualen Quoten, sondern vorrangig die Rentabilität und Wertsicherheit der jeweiligen Investitionen. Das Ziel ist der Aufbau eines breitgemischten Portfolios mit mittelbar über 20 Beteiligungen an Wind- und Solarparks.
Fondsinitiatorin und Leistungsbilanz
Anbieterin und Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) des Fonds ist die Auricher Werte GmbH. Alleingesellschafterin der im Frühjahr 2018 von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassenen KVG ist die ÖKORENTA Invest GmbH.
ÖKORENTA ist als eines der Pionier-Unternehmen bereits seit 1999 im Bereich der grünen, nachhaltigen Kapitalanlagen tätig. Seit 2005 bietet es eigene Fonds an und hat bislang neun Zweitmarktfonds (Portfoliofonds) und zwei andere Fonds auf den Markt gebracht. Das mit den neun Portfoliofonds insgesamt platzierte Eigenkapital beträgt rund 173 Millionen Euro.
Laut ÖKORENTA-Performancebericht 2018 liegen bei den acht Portfoliofonds, die bereits Auszahlungen an Anleger geleistet haben, die Auszahlungen zweimal im Plan, einmal über Plan und in fünf Fällen unter der Prospektprognose. Letzteres gilt insbesondere für die drei zuerst aufgelegten Fonds, während deren Laufzeit es mehrere (sehr) schwache Windjahre in Deutschland gab. Für das Geschäftsjahr 2018 haben die acht Fonds im Durchschnitt rund 10,8 Prozent an die Anleger ausgezahlt (Vorjahr: 10 Prozent). Für das Geschäftsjahr 2019 haben die Fonds im Durchschnitt rund 12,1 Prozent ausgeschüttet – bzw. werden sie laut Kundenbroschüre voraussichtlich bis Ende Juni 2020 auszahlen. Der wirtschaftliche Erfolg der Fonds ist erst nach deren Auflösung am Ende der jeweiligen Laufzeiten komplett ersichtlich.
Eigenkapitalhöhe und Platzierungsgarantie
Gesamtfinanzierungsvolumen: 10,5 Millionen Euro
Eigenkapitalvolumen (ohne Agio): 10,0 Millionen Euro (95,2 Prozent)
Platzierungsgarantie: Nein
Agio: 0,5 Millionen Euro (4,8 Prozent)
Die Geschäftsführung der KVG kann das Eigenkapitalvolumen um bis zu 5 Millionen Euro auf insgesamt maximal 15 Millionen Euro erhöhen. Eine Platzierungsgarantie besteht nicht, sie war bei den Vorgängerprodukten aber auch nicht erforderlich: Die drei vorherigen Zweitmarktfonds konnte die Initiatorin jeweils mit einem (erhöhten) Eigenkapitalvolumen vollständig platzieren. Eine Aufnahme von Fremdkapital durch den AIF ist konzeptionsgemäß nicht vorgesehen. In der Regel bestehen aber Fremdfinanzierungen auf Ebene der Zielgesellschaften, die Windenergie- oder Solaranlagen betreiben.
Fondsnebenkosten
(in Prozent des Eigenkapitalvolumens ohne Agio)
Agio: 5,0 Prozent
Eigenkapitalvermittlung (ohne Agio): 6,0 Prozent
Konzeption, Gründungs- und sonstige Kosten: 1,3 Prozent
Gesamtweichkosten: 12,3 Prozent
Im Vergleich zum Vorgängerfonds ist die Gesamtweichkostenquote um 2,7 Prozentpunkte geringer, so dass die Investitionsquote des Publikums-AIF Erneuerbare Energien 11 entsprechend höher ist. Voraussichtlich gibt es auch auf Ebene der Zielfonds Nebenkosten, deren Höhe aber nicht feststeht, da der AIF noch keine Zielfonds (mittelbar) erworben hat. Für die Auswahl und Anschaffung der Zielfonds erhält die Spezial-AIF-KVG, laut Prospekt voraussichtlich die AIF-KVG Auricher Werte GmbH, Vergütungen von bis zu 5 Prozent der Kaufpreise für die Zielfonds.
Laufende Kosten
Kapitalverwaltungsgesellschaft (pro Jahr): bis zu 1,17 Prozent der Bemessungsgrundlage
Komplementärin (pro Jahr): 0,03 Prozent der Bemessungsgrundlage
Treuhänderin (pro Jahr): bis zu 0,3 Prozent der Bemessungsgrundlage
Verwahrstelle (pro Jahr): bis zu 0,12 Prozent der Bemessungsgrundlage

/ Foto: Ökorenta, Janina Goldenstein
Zusammen mit weiteren laufenden Kosten, unter anderem für die Erstellung und Prüfung des Jahresberichtes und für die externe Bewertung der Investitionen, kann die Gesamtkostenquote gemäß den wesentlichen Anlegerinformationen (WAI) bis zu 2,89 Prozent pro Jahr betragen. Die Prognoserechnung sieht – bei einer prognostizierten Eigenkapitalplatzierung von 10 Millionen Euro – nach Abschluss der Investitionsphase Betriebskosten von knapp 230.000 Euro pro Jahr vor. Das entspricht knapp 2,3 Prozent des platzierten Eigenkapitalvolumens. Im Vergleich zum Vorgängerfonds sind das rund 0,3 Prozentpunkte mehr, da sich die Vergütung der KVG um 0,1 Prozentpunkte erhöht hat und bei dem geringeren geplanten Eigenkapitalvolumen weitere Fixkosten (z. B. für den Jahresabschluss) anteilig höher sind.
Als Bemessungsgrundlage für die Berechnung der laufenden Vergütungen gelten laut Prospekt der durchschnittliche Nettoinventarwert des AIF im jeweiligen Geschäftsjahr und die bis zum jeweiligen Berechnungsstichtag von der Gesellschaft an die Anleger geleisteten Auszahlungen, maximal aber 100 Prozent des von den Anlegern gezeichneten Kommanditkapitals.
Der Publikums-AIF investiert mittelbar über Investmentgesellschaften (Spezial-AIFs) in die Zielfonds. Auf Ebene der Zielfonds fallen in der Regel unter anderem laufende Kosten für Wartung, Betriebsführung, Pacht und Versicherungen an.
Laufzeit und Auszahlungen
Laufzeit: bis zum 31. Dezember 2029 (Grundlaufzeit)
Gesamtauszahlung (Prospektprognose): 141 Prozent (inkl. 100 Prozent Kapitalrückzahlung)
Schlussauszahlung 2029 (Prospektprognose): 102 Prozent
Renditeprognose vor Steuern pro Jahr (IRR, ECOreporter-Berechnung): 4,2 Prozent
Einkunftsart: Einkünfte aus Gewerbebetrieb
Die Gesellschafterversammlung kann die Verlängerung der Grundlaufzeit einmalig um bis zu drei Jahre beschließen. Die Verlängerung ist zulässig, wenn wirtschaftliche (z. B. erwartete Wertsteigerung), rechtliche oder steuerliche Gründe für eine spätere Auflösung des Fonds sprechen. Die Gesellschafter entscheiden mit einer notwendigen Mehrheit von mindestens 75 Prozent der abgegebenen Stimmen darüber, ob ein zulässiger Grund für eine Verlängerung vorliegt und die Grundlaufzeit verlängert wird. Eine Auflösung des Fonds vor dem Ende der Grundlaufzeit erfordert ebenfalls einen Gesellschafterbeschluss mit einer qualifizierten Mehrheit von mindestens 75 Prozent. Wenn ein Anleger der Treuhänderin keine Weisung erteilt, übt diese laut Treuhand- und Verwaltungsvertrag das Stimmrecht des Anlegers nach bestem Wissen und Gewissen und im Sinne des Anlegers nach pflichtgemäßem Ermessen aus.
Wenn die Anleger Auszahlungen in Höhe ihrer Einzahlungen (100 Prozent) und darüber hinaus Auszahlungen von 4,2 Prozent pro Jahr erhalten haben, erhält die KVG von allen weiteren Auszahlungen 30 Prozent als erfolgsabhängige Vergütung. Beim Vorgängerfonds lag die Schwelle, ab der eine erfolgsabhängige Vergütung erfolgt, bei Auszahlungen von 5,0 Prozent pro Jahr.
Investitionen

/ Foto: Ökorenta, Janina Goldenstein
Die Anlagebedingungen sehen vor, dass der geschlossene Publikums-AIF zu mindestens 50 Prozent in Windenergieanlagen an Land in Europa und zu mindestens 10 Prozent in Photovoltaikanlagen weltweit investiert. Der AIF investiert gemäß Anlagestrategie mittelbar, indem er Anteile an – geplant: mindestens zwei – geschlossenen inländischen Spezial-AIF erwirbt, die an Zielfonds beteiligt sind, die Erneuerbare-Energien-Anlagen betreiben. Zum Zeitpunkt der Prospekterstellung hat sich der AIF noch nicht an Spezial-AIFs beteiligt, so dass auch die Zielfonds noch nicht feststehen.
Bis zu 10 Prozent des investierten Fondskapitals darf der Erneuerbare Energien 11 reinvestieren und somit nach Beendigung der Investitionsphase wieder neu anlegen. Nicht nur die KVG, sondern auch ein externer Bewerter bewertet die vom AIF anzukaufenden Gesellschaftsanteile an den Spezial-AIFs. Der Bewerter hat die Zulassung der BaFin für die Assetklasse der Erneuerbaren Energien. Sollte der ermittelte Wert den Kaufpreis wesentlich unterschreiten, darf der Kauf nicht durchgeführt werden. Auf Ebene der Spezial-AIF besteht laut Prospekt nach dem Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) keine Pflicht zur externen Bewertung. Laut Prospekt soll, falls keine externe Bewertung von Zielfonds erfolgt, eine funktional unabhängige Instanz der KVG die Ankaufsbewertung vornehmen.
Die drei ersten Portfoliofonds, die zwischen 2005 und 2008 aufgelegt wurden und unter Prospektprognose liegen, hatten (fast) ausschließlich in Windenergieanlagen in Deutschland investiert. Solar-Beteiligungen waren zu der Zeit noch kaum verfügbar. In den letzten Jahren hat die Initiatorin den Solaranteil in ihren Portfolien stärker gewichtet: So beträgt er bei den Vorgängerangeboten knapp 15 Prozent (Fonds IX) und voraussichtlich um die 25 Prozent (Fonds 10). Auch für den vorliegenden Fond 11 ist ein Solaranteil von 20 bis 30 Prozent geplant. Das kann das Portfolio stabilisieren, wenn der Wind in einem Jahr schwächer weht.
Der Fonds Erneuerbare Energien 11 soll mittelbar in zahlreiche Beteiligungen an Energieparks investieren, um ein breit gestreutes und risikogemischtes Portfolio zu erreichen. Bei den auf dem Zweitmarkt angebotenen Windenergieprojekten besteht oftmals die Möglichkeit eines (späteren) Repowerings. Die beiden Vorgängerfonds haben in mehrere genehmigte Repoweringprojekte investiert. Es ist möglich, dass auch der aktuelle Fonds in Repoweringprojekte investiert, die zum Ende der geplanten Laufzeit des Publikums-AIF höherer Verkaufserlöse erbringen können, was sich teilweise auch in der hohen prognostizierten Schlussauszahlung für 2029 widerspiegelt. Für jüngere Windparks mit ausgereifter Technologie, hohen Nabenhöhen und geringen Stromgestehungskosten kann künftig auch die Möglichkeit entstehen, Strom außerhalb des Erneuerbare-Energien-Gesetztes (EEG) zu vermarkten.
Der Publikums-AIF kann mittelbar in Windenergieanlagen in Europa und in Solaranlagen weltweit investieren. Nach Angaben der Initiatorin sind für den Fonds insgesamt ein Windenergieanteil von 70 bis 80 Prozent und ein Solaranteil von 20 bis 30 Prozent geplant. Im Bereich Windenergie sieht sie nach eigenen Angaben beispielsweise eine weitere, sinnvolle Investitionsmöglichkeit in Anlagenstandorte in Frankreich, der Fokus des Fonds liege aber deutlich auf Anlagen in Deutschland. Für den Solarbereich des Fonds geht die Initiatorin von einer stärkeren Beimischung von Anlagenstandorten im Ausland aus.
Die beiden Vorgängerfonds haben mittelbar über Spezial-AIF in Solarprojekte der Initiatorin hep in den USA und in Japan investiert. Diese beiden Spezial-AIF können auch mögliche Investitionen für den aktuellen Publikums-AIF darstellen. Darüber hinaus sieht die Initiatorin nach eigenen Angaben auch in einigen südeuropäischen Ländern mittlerweile für Solarprojekte stabile und gute Vermarktungsmöglichkeiten (Strombörse/Power Purchase Agreement (PPA)), die Investitionen denkbar machen. Investitionen in Projekte im Ausland sollen über nach deutschem Recht gestaltete Betriebsgesellschaften erfolgen, um steuerliche und rechtliche Risiken zu vermeiden.

ÖKORENTA kann auch bei der Auswahl von Investitionen im Solarbereich und im Ausland von ihren Erfahrungen/Kompetenzen im Windbereich profitieren. Ihre bisherigen Portfoliofonds haben sich laut Performance-Bericht 2018 insgesamt an rund 270 Erneuerbare-Energien-Anlagen beteiligt und dabei rund 2.900 Anteilskäufe getätigt. Sie verfügt über ein eigenes Bewertungssystem auf Basis einer umfassenden Datenbank mit Leistungsdaten von inzwischen über 460 Energieparks, überwiegend Windparks. Die Bewertungssysteme wurden nach Angaben der Initiatorin auf die jeweilige Energieart abgestimmt, verfeinert und um Zusatzaspekte für Auslandsinvestitionen erweitert. ÖKORENTA erhält als sehr bekannte und vernetzte Marktakteurin nach eigenen Angaben kontinuierlich Angebote zum Kauf von Anteilen und Partnerschaftsangebote von Projektierern. Auch deswegen konnte sie bisher in der Regel das von Fondsanlegern eingeworbene Eigenkapital zügig investieren.
Ökologische Wirkung
Der Erneuerbare Energien 11 investiert voraussichtlich zu ungefähr 70 bis 80 Prozent in Windenergieanlagen an Land und zu ungefähr 20 bis 30 Prozent in Solaranlagen. Wind- und Solarenergieanlagen haben eine positive ökologische Wirkung: Ihre energetische Amortisationszeit liegt bei weniger als einem bzw. drei Jahren. Zum Vergleich: Kohlekraftwerke amortisieren sich aufgrund des dauerhaften Verbrauchs von fossilen Energieträgern als Brennstoff gar nicht.
Voraussichtlich wird der Fonds in der Regel in Windparks investieren, die bereits mehrere Jahre in Betrieb sind. In diesen Fällen können während der Laufzeit des AIFs Repowering-Möglichkeiten bestehen. Diese sind in der Regel unter ökologischen Gesichtspunkten positiv zu bewerten, da beim Ersetzen von alten Anlagen durch neue Windenergieanlagen der Stromertrag steigt und gleichzeitig die Anzahl der Anlagen sinkt. Auch wenn der AIF mittelbar in neu zu errichtende Solaranlagen investieren sollte, hat das Anlegerkapital eine direkte positive ökologische Wirkung.
Wenn die Stromerträge der bisherigen Portfolios der Initiatorin auf den Erneuerbare Energien 11 umgerechnet werden, könnte bei einem Eigenkapitalvolumen von 10 Millionen Euro das Anlagenportfolio des Fonds jährlich schätzungsweise über 30 Millionen kWh Strom produzieren und über 20.000 Tonnen CO2 einsparen.
Risiko
Voraussichtlich investiert der Erneuerbare Energien 11 mittelbar hauptsächlich in Windenergieanlagen, die bereits Strom ins Netz einspeisen, so dass in diesen Fällen keine Inbetriebnahmerisiken bestehen. Baurisiken können entstehen, wenn der AIF in neue Projekte und/oder Repowering-Projekte investiert. Beim Erwerb von bestehenden Wind- oder Solarenergieanlagen liegen oftmals langjährige, aussagekräftige Erfahrungswerte vor, die eine zuverlässige und marktgerechte Bewertung der Anteile an Windpark- oder Solarpark-Gesellschaften ermöglichen. Trotzdem besteht grundsätzlich das Risiko, dass ein zu hoher Kaufpreis für die Zielfonds-Anteile gezahlt wird. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass zum Zeitpunkt der Kaufpreisfindung nicht alle relevanten Projektinformationen vorlagen.
Der AIF wird – mittelbar über Spezial-AIFs – bei den Zielfonds voraussichtlich oft Minderheitsgesellschafter sein, so dass er keinen bestimmenden Einfluss auf die Geschäftsführung der Zielfonds ausüben kann. Es ist in diesen Fällen möglich, dass die Gesellschafterversammlung der Zielfonds Entscheidungen gegen den Willen des AIF trifft. Das kann beispielsweise Sanierungsmaßnahmen und den (Zeitpunkt vom) Verkauf von Energieanlagen betreffen. Der Großteil der geplanten Auszahlungen an die Anleger soll durch den Verkauf der Anteile an den Spezial-AIF beziehungsweise der Gesellschaftsanteile an den Energieanlagen am Ende der AIF-Laufzeit erwirtschaftet werden. Es besteht das Risiko, dass die Verkaufserlöse geringer ausfallen als prognostiziert. Das kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn das Zinsniveau am Ende der geplanten AIF-Laufzeit 2029 deutlich über dem aktuell sehr niedrigem Zinsniveau liegen sollte.
Es besteht das Risiko, dass der Wind weniger stark weht als erwartet und die Stromerträge unter der Prognose liegen. Zudem bestehen auf Ebene der Zielgesellschaften voraussichtlich weitere marktübliche Projektrisiken, die mit dem Betrieb von Windenergie- und Solaranlagen verbunden sind. Falls Investitionen auch in Anlagenstandorte außerhalb des Euroraums erfolgen, können Währungsrisiken und -chancen entstehen.
Stärken
- Sehr erfahrene ÖKORENTA-Gruppe
- Breite Streuung der Investitionen über zahlreiche Projekte und zwei Energiearten
- Anlagen voraussichtlich mehrheitlich bereits im Betrieb
Chancen
- Verkaufserlös für die Projekte höher als prognostiziert
- Höhere Stromerträge als kalkuliert
Schwächen
- Investitionen stehen noch nicht fest
- Teilweise Bauherrenrisiken möglich
Risiken
- Verkaufserlös für die Projekte geringer als kalkuliert
- Geringere Stromerträge als erwartet
Fazit:
Finanziell
Der Publikums-AIF ÖKORENTA Erneuerbare Energien 11 investiert mittelbar in Anteile von Zielfonds, die hauptsächlich Windenergieanlagen betreiben. Beim Ankauf von Gesellschaftsanteilen an Bestandsanlagen liegen in der Regel langjährige Erfahrungswerte vor, so dass die zukünftigen Stromerträge der Anlagen zuverlässiger prognostiziert werden können. Zudem verfügt ÖKORENTA über umfassende Kompetenzen, um auch bei Neubau-Projekten einen marktgerechten Einkaufspreis ermitteln zu können. Der Großteil der geplanten Auszahlungen an die Anleger soll durch den (mittelbaren) Verkauf der Anteile an den Wind- und Solarparks am Ende der AIF-Laufzeit erwirtschaftet werden.
Die bisherigen Portfoliofonds von ÖKORENTA konnten trotz mehrerer windschwacher Jahre bislang Auszahlungen für die Anleger erwirtschaften, die im Durchschnitt über der Vorsteuer-Renditeprognose (IRR) des hier analysierten Angebots liegen. Der Erneuerbare Energien 11 wird zudem voraussichtlich über eine breitere Risikostreuung verfügen, da er im höheren Umfang in Solaranlagen und voraussichtlich auch in Anlagen im Ausland investiert. Der erweiterte Beteiligungsradius kann das Portfolio des Fonds stabilisieren. Trotzdem wurde vorsichtigerweise die Renditeprognose im Vergleich zum Vorgängerfonds reduziert. Damit ist auch die Schwelle geringer, ab der eine Erfolgsvergütung der KVG erfolgt. Gleichzeitig sind aber die anfänglichen Fondsnebenkosten reduziert worden. Hierdurch erhöhen sich die Investitionsquote und tendenziell die Portfoliosubstanz.
Nachhaltigkeit
Windenergie- und Solaranlagen erzeugen Strom nachhaltig. Eine zusätzliche positive ökologische Wirkung ergibt sich bei möglichen Investitionen in Repowering-Projekte.
ECOreporter.de-Empfehlung
Der ÖKORENTA Erneuerbare Energien 11 setzt die bewährte Portfoliofonds-Reihe fort. Die Ergebnisse der bisherigen ÖKORENTA-Portfoliofonds zeigen, dass das Konzept grundsätzlich auch in windschwachen Jahren funktionieren kann. Die stärkere Gewichtung der Solarenergie, die geplanten Beimischung von ausländischen Anlagenstandorten und die Erhöhung der Investitionsquote können dem Fondsportfolio zusätzliche Stabilität verleihen. Das Verhältnis zwischen erwarteter Rendite und Risiko des Beteiligungsangebotes ist angemessen.
Basisdaten
Kapitalverwaltungsgesellschaft und Anbieterin:
Auricher Werte GmbH, Aurich
Fondsgesellschaft (AIF):
ÖKORENTA Erneuerbare Energien 11 geschlossenen Investment GmbH & Co. KG , Aurich
Komplementärin:
ÖKORENTA Verwaltungs GmbH, Aurich
Treuhänderin:
SG-Treuhand GmbH, AurichVerwahrstelle: BLS Verwahrstelle GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg
Beteiligungsform:
Treugeber, Umwandlung in Direktkommanditist möglich
Währung: Euro
Gesamtfinanzierungsvolumen:
10,5 Millionen Euro
Eigenkapitalvolumen (ohne Agio):
10,0 Millionen Euro
Mindestzeichnungssumme:
10.000 Euro
Agio: bis zu 5 Prozent
Laufzeit: bis zum 31. Dezember 2029
BaFin-Billigung: Ja
Leistungsbilanz: Ja
Prospektprüfungsbericht: Ja
Sensitivitätsanalyse: Ja
Haftsumme: 0,1 Prozent der Kommanditeinlage (Außenverhältnis), 100 Prozent der Kommanditeinlage (Innenverhältnis)