Anleihen / AIF

„Unser Investitionsschwerpunkt liegt auf Solaranlagen zwischen 8 und 10 Megawatt“ – Andreas Renker, Green Energy 3000

Die Green Energy 3000 GmbH plant und baut Photovoltaikanlagen und Windparks. Anleger können sich entweder über eine Anleihe beteiligen, oder direkt Eigentümer von Solaranlagen werden. Im Interview stellt Geschäftsführer Andreas Renker das Geschäftsmodell des Unternehmens vor und erläutert Hintergründe zu den Beteiligungsmöglichkeiten für Investoren.


Die Green Energy 3000 GmbH ist Sponsor und Aussteller der Messe Grünes Geld in München am 22. November. Bei freiem Eintritt bekommen Finanzprofis wie Neueinsteiger einen umfassenden Überblick über Trends, Neuheiten und Angebote am Nachhaltigen Finanzmarkt. Geboten wird alles was die Finanzwelt zu bieten hat: seien es  ethisch-ökologischen Banken, Investmentfonds Direktbeteiligungsangebote oder auch Versicherungen  -  alles wird im Künstlerhaus am Lenbachplatz in der Münchner Innenstadt vertreten sein. Abgerundet wird die Veranstaltung durch Vortragsreihe rund um nachhaltige Geldanlagen und eine Podiumsdiskussion zur Energiewende. Mehr zur Messe lesen Sie  hier.


ECOreporter.de: Wie funktioniert das Geschäftsmodell der Green Energy 3000 GmbH und auf welche Erfahrungen im Bereich Erneuerbare Energien gründet sich die Expertise des Unternehmens?


Andreas Renker:  Die Green Energy 3000 GmbH ist innerhalb der Green Energy 3000 Holding seit 10 Jahren für die Entwicklung von Großprojekten auf den Gebieten Wind- und Solarparks in verschiedenen Ländern aktiv. Dabei werden neben der Grundstückssicherung auch die baurechtlichen Genehmigungsverfahren und die Netzanschlussplanungen komplett im Hause abgebildet.
Die detaillierte technische Anlagen-, Infrastruktur- und Netzanschlussplanung sowie die Bauausführung als Generalübernehmer sind ebenfalls Kernkompetenzen des Unternehmens. Dabei konzentrieren wir uns auf die beiden Technologien Windenergie und Photovoltaik. Die Geschäftsleitung ist bereits seit 20 Jahren in den beiden Unternehmensbereichen Photovoltaik und Windenergie selbständig und geschäftsführend tätig.


ECOreporter.de: Das seit August 2014 geltende „neue“ Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) wird von Marktteilnehmern kritisiert, weil es neue „grüne“ Kraftwerke weniger rentabel mache. Lohnen sich Erneuerbare Energien überhaupt als Geldanlage?


Renker:  Eine umfassende Expertise bei der Standortauswahl und der technischen Planung sowie ein aktives Einkaufsmanagement und standardisierte Arbeitsprozesse sind die Grundbausteine, um Photovoltaik- und Windenergieparks weiterhin rentabel zu errichten. Auch wenn die Zeiten sehr komfortabler Margen für Projektentwickler und Betreiber der Vergangenheit angehören, sind wirtschaftlich interessante Projekte auch heute darstellbar.


ECOreporter.de: Sie haben eine Erneuerbare-Energien-Anleihe auf den Markt gebracht. Wie viel Geld soll über darüber eingeworben werden und wie wollen Sie das Anlegergeld verwenden?

Renker:
  Unsere Unternehmensanleihe „GE Anleihe 1“ ist seit Anfang November am Markt. Das Volumen der Anleihe beträgt überschaubare 8 Millionen Euro. Das Anlegergeld wird, treuhänderisch beaufsichtigt, nur in die Umsetzung genehmigter und extern anwaltlich geprüfter Wind- und Solarparks investiert. Projektentwicklung oder allgemeine Geschäftsentwicklung wird damit nicht finanziert. Ziel ist die Verkürzung der Zeiträume zwischen der Erteilung der Baugenehmigung und der Inbetriebnahme der Anlagen durch die eigenständige Vorfinanzierung der Projekte und damit eine Steigerung der Umsätze der Gesellschaft. Hierbei wird das eingeworbene Kapital als Eigenkapital zur Bankfinanzierung beigestellt. Dies verkürzt den Vertriebs- und Finanzierungsprozess auf Grund sehr guter langjähriger Kontakte zu verschiedenen Banken von bislang mehreren Monaten auf wenige Wochen. Der langwierige Vertrieb der Anlagen erfolgt dann parallel zum Finanzierungs- und Bauprozess aber nicht mehr vorgelagert. Der Investor der Anlagen erwirbt zudem in Betrieb befindliche Solar- oder Windparks, was die vertragliche Konstruktion und damit Vertragsverhandlungen deutlich vereinfacht. Das Anlegergeld in Höhe von 8 Millionen Euro ist für die Vorfinanzierung eines Projektvolumens von 35 bis 40 Millionen Euro ausreichend. Im Jahr 2014 hat die Green Energy 3000, sozusagen als Test für die Anleihe, zwei Solarparks auf diese Art und Weise erfolgreich aus ihrem Eigenkapital vorfinanziert.

ECOreporter.de: Legen Sie den Investitionsschwerpunkt eher auf Windkraft oder Solarenergie?


Renker:  Der Investitionsschwerpunkt wird auf Solarparks der Größenordnung zwischen 8 und 10 Megawatt Leistungskapazität (MWp) liegen. Grund dafür sind die um einiges kürzeren Liefer- und Montagezeiten für die Komponenten der Solarparks gegenüber Windparks. Die Geldmenge soll pro Jahr wenigstens zweimal zur Vorfinanzierung eingesetzt werden. Kleinere Windparks sind aber ebenfalls Ziel der Investitionen.

ECOreporter.de: Gibt es schon feste Investitionsobjekte oder sind Sie noch auf der Suche? Inwiefern setzen Sie dabei regionale Schwerpunkte; und   nach welchen Kriterien werden die Projekte ausgewählt?

Renker:
  Es bestehen bereits einige Investitionsobjekte aus unserer eigenen Projektentwicklung, wie der 10 MWp Solarpark im französischen Voucanze und der 4,6 MW Windpark in Kallmünz in der Oberpfalz. Das Projekt besteht aus zwei Enercon-Anlagen mit jeweils 2,3 MW Kapazität. Damit sind auch bereits zwei unserer Schwerpunktmärkte benannt, in denen wir bereits über viele Erfahrungen in der Planung und Umsetzung von Projekten verfügen. Aus unserer eigenen Projektpipeline können wir in den genannten Ländern in den kommenden Jahren auf circa fünf  bis acht komplett fertig geplante Projekte pro Jahr zurückgreifen. Generell ist der Einsatz des Anlegerkapitals ausschließlich in den Ländern Kerneuropas geplant. Ein Einsatz der Anleihegelder in Ost- oder Südosteuropa, oder auch außerhalb Europas ist nicht prospektiert und wird nicht stattfinden.
Parallel zu den Eigenentwicklungen haben wir unsere Kapazitäten im Projekteinkauf ausgebaut und sind so in der Lage wirtschaftlich interessante Projekte anderer Projektentwickler zu übernehmen. Kriterien dabei sind, neben einer angemessene Wirtschaftlichkeit der Objekte, auch die Vollständigkeit und der rechtssichere Bestand aller Planungsunterlagen, Verträge und Genehmigungen. Dies wird durch externe Wirtschaftsprüfer gewährleistet, mit deren Unterstützung die Projekte durch unseren Projekteinkauf einer Prüfung unterzogen werden. Zweiter externer Prüfer ist in allen Fällen natürlich die finanzierende Bank, die bei der Projektprüfung im Rahmen der Finanzierung auf eigene Experten zurückgreift.

ECOreporter.de: Warum haben Sie sich dafür entschieden, eine Anleihe mit 6 Prozent Zinsen aufzulegen? Wäre eine Bankfinanzierung aus der Sicht des Unternehmens nicht günstiger zu haben?

Renker:  Die Unternehmensanleihe bewegt sich mit 6 Prozent Zinsen durchaus im Rahmen einer Vorfinanzierung durch eine Bank. Sie ist somit durchaus als Ergänzung zu den Vorfinanzierungen zu verstehen, die wir bereits mit verschiedenen Banken erfolgreich umgesetzt haben. Durch die Stellung des Eigenkapitals bei der Projektfinanzierung aus der Anleihe können wir einen wesentlich breiteren Rahmen an Bankfinanzierungen erwirken, da jedes Projekt eine in sich geschlossene Finanzierung (Non-Recourse-Finanzierung) darstellt. Ohne die Anleihe kumulieren die Risiken der Bank auf der Generalübernehmergesellschaft Green Energy 3000 GmbH sehr schnell in beachtlicher Größenordnung. Diese Möglichkeit beschränkt sich selbst, auch wenn die Emittentin über ein gezeichnetes Eigenkapital von über eine Millionen Euro verfügt.

ECOreporter.de: Welche Risiken sind für Anleger mit der Beteiligung an der Anleihe verbunden?

Renker:  Natürlich gibt es bei jeder Kapitalanlage gewisse Risiken. Das können unternehmensbezogene, aber auch markt- und wettbewerbsbezogene Risiken sein. Auch rechtliche und steuerliche Risiken, sowie Risiken die in direktem Zusammenhang mit den angebotenen Wertpapieren stehen, spielen eine Rolle. Diese müssen von jedem Anleger vor seiner Entscheidung natürlich sorgfältig geprüft werden und sind deshalb ein zentraler Bestandteil des zur Verfügung gestellten Wertpapierprospektes. Den Risiken gegenüber steht jedoch ein solides Sicherheitskonzept, was die treuhänderische Verwaltung der Anleihegelder sowie den Einsatz eines Mittelverwendungskontrolleurs beinhaltet. Dieser stellt sicher, dass die Anleihegelder ausschließlich für baureife Projekte oder für Bestandsprojekte eingesetzt werden, und das ausschließlich in Kerneuropa.

ECOreporter.de: Sie bieten Solaranlagen auch zum Direktkauf an. Wie funktioniert das und welche Renditen haben Anleger zu erwarten, die sich für diese Investition entscheiden?

Renker:
  Solaranlagen zum Direktkauf funktionieren bei uns nach dem Modell des Sonder- und Gemeinschaftseigentums wie es viele Investoren bereits vom Erwerb von Eigentumswohnungen her kennen. Auch hinter dieser Investitionsmöglichkeit  steht ein Megawatt-Solarpark mit einer zentralen Einspeisung. Die Errichtung mit dezentralen Wechselrichtern erlaubt es uns vorteilhafterweise unseren Investoren beliebige Losgrößen von 20 kWp bis in den Megawattbereich hinein anzubieten. Je nach Finanzstärke und Investitionsbereitschaft wählt der Investor die für seine Verhältnisse passende Anlagengröße aus. Die Renditen liegen bei diesem Modell zwischen 5 Prozent und 7 Prozent, je nach Lage, technischen Erfordernissen, genehmigungsrechtlichen Vorgaben, etc. Dazu kommen die steuerlichen Vorteile, die jeder Investor bei Errichtung und Betrieb einer eigenen Solaranlage in Anspruch nehmen kann.

ECOreporter.de: Was werden Sie auf der Messe Grünes Geld präsentieren und was erwarten Sie von der Veranstaltung?

Renker:  Wir werden auf der Messe natürlich unser Unternehmen mit seinen Perspektiven und die aktuelle Unternehmensanleihe als Baustein dafür präsentieren. Wir erwarten zahlreiche Fragen zum Unternehmen, zur Anleihe und dem Anleiheumfeld und hoffen, diese auch umfassend beantworten zu können. Wir sind uns sicher, ein für die Anleger gutes und sicheres Produkt entworfen zu haben und freuen uns auf eine weiterhin rege Nachfrage, wie wir sie bereits in den vergangenen zwei Wochen erlebt haben.


ECOreporter.de: Danke für das Gespräch, Herr Renker.
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