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Aktientipps, Nachhaltige Aktien, Meldungen
Unter Druck - keine Aussicht auf Kurserholung von Solaraktien, Verbände kritisieren starke Kappung der deutschen Solarstromtarife
Die Produktion von herkömmlichen Solarmodulen rechnet sich für Hersteller immer weniger. Je produziertes Watt Solarmodulleistung haben sie vor einem Jahr im Schnitt noch eine Rendite von 39 Dollarcents erwirtschaftet. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate ist dieser Durchschnittswert auf 9 Dollarcents geschmolzen. Das haben die Marktforscher von IMS Research ermittelt. Das kürzlich mehrheitlich vom US-Konzern IHS Inc. übernommene britische Marktforschungsunternehmen aus Wellingborough erklärt dies mit dem anhaltenden Preisverfall bei herkömmlichen Solarmodulen. IMS-Analyst Sam Wilkinson geht davon aus, dass die durchschnittliche Rendite je Watt in der zweiten Jahreshälfte weiter sinken wird, auf nur noch sieben Dollarcents je Watt.
Laut Wilkinson haben hohe Lagerbestände infolge zwischenzeitlicher Überproduktion, sinkende Einspeisetarife für Solarstrom und eine nicht zuletzt dadurch sinkende Nachfrage für Solarkomponente eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt. Zwar würden sich die Unternehmen bemühen, den massiven Preisverfall durch eine Verringerung ihrer Kosten aufzufangen. Das sei aber nur eingeschränkt und auch nicht so schnell möglich wie der Preisverfall voran schreite. Erhebungen von IMS Research hätten ergeben, dass der Preis für herkömmliche Solarmodule in 2011 um 76 Prozent gefallen sei. Die Kosten je Watt hätten sich im vergangenen Jahr aber nur um 42 Prozent verringert.
Der Analyst verdeutlicht dies an der Preisentwicklung bei Solarsilizium, dem wichtigsten Rohstoff der Photovoltaikbranche. Vor Jahren habe angesichts stark steigender Nachfrage und einem absehbaren Anstieg der weltweiten Produktionskapazitäten bei Silizium ein Versorgungsengpass gedroht. Viele Hersteller von Solarkomponenten hätten daher Langfristverträge abgeschlossen, um sich die ausreichende Zufuhr mit diesem Rohstoff zu sichern. Nun müssten sie entweder diese Verträge auflösen und die Zulieferer mit hohen Kompensationen dafür entschädigen oder die Verträge nachverhandeln, um den Einkaufspreis zu mindern. Das aber koste Zeit. Zwar sinke auch am freien Markt für Silizium der Preis, doch eben nicht so schnell wie im Markt für Solarmodule, so Wilkinson weiter. Er geht davon aus, dass sich die Preise für Solarmodule frühestens zum Jahresende festigen werden. Den Herstellern werde es kaum vor 2013 gelingen, ihre Kosten der Preisentwicklung anzunähern.
Diese Skepsis teilen offenbar auch die Börsianer. Das spiegelt sich in den Aktienkursen der großen Hersteller von herkömmlichen Solarmodulen wider. Die Anteilsscheine von Canadian Solar, Trina Solar und Yingli Green Energy haben sich in den letzten zwölf Monaten um über 60 Prozent verbilligt, die Aktien der ebenfalls in China produzierenden LDK Solar und Suntech um über 70 Prozent. Unter den chinesischen Aktien von Solarherstellern schneidet JA Solar mit einem Wertverlust von 85 Prozent am schwächsten ab. Noch schlechter sieht es für die SolarWorld AG aus Bonn aus, deren Kurs seit Mitte 2011 um 85 Prozent gefallen ist, und die mittlerweile insolventen Solarhersteller Solon und Q-Cells, deren Aktien über 90 Prozent nachgaben.
Sven Diermeier, Analyst der WGZ-Bank, geht daovn aus, dass sich der Aktienkurs der SolarWorld AG so bald nicht verbessern wird. Er rät zum Verkauf die Aktie und nennt als Kursziel bis Ende des Jahres 1,2 Euro. Heute Mittag notiert die Aktie im Xetra bei 1,4 Euro. Der Experte der WGZ-Bank geht davon aus, dass SolarWorld in diesem und auch im kommenden Jahr je Aktie einen Verlust erwirtschaften wird. Mehr zur Einschätzung dieser Solaraktie durch den Analysten können Sie hier nachlesen.
Der Druck auf die Solarhersteller wurde jetzt dadurch erhöht, dass die Vergütung für Solarstrom im weltweit mit Abstand größten Photovoltaikmarkt erneut stark sinkt. Darauf haben sich Bundesrat und Bundestag in der letzten Woche verständigt (wir berichteten). Die Länderkammer hatte dann am Freitag den Vorschlag des Vermittlungsausschuss zur Solarförderung angenommen.
„Die weitere Marktentwicklung wird maßgeblich davon abhängen, ob es bei den Kosten gelingen wird, mit der sehr schnellen weiteren Reduzierung der Förderung Schritt zu halten“, erklärt dazu Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar). Mit der nun verabschiedeten Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetztes (EEG) werde die Solarstromförderung bei starker Nachfrage monatlich um 2,8 Prozent sinken. „Das ist sehr ambitioniert“, stellt er dazu fest und beklagt, „dass die Potenziale der Solarenergie für die Energiewende weiterhin nur sehr halbherzig ausgeschöpft werden“. Gerade für Investitionen in größere Solarprojekte werde die Solarstrom-Vergütung zu stark zurückgefahren. Körnig weiter: „Unverständlich ist, dass die Bundesregierung auf der einen Seite feststellt, dass der Ausbau Erneuerbarer Energien beschleunigt werden müsse, um den vorgezogenen Atomausstieg zu kompensieren, auf der anderen Seite daraus aber nicht die Konsequenzen zieht, die Ausbauziele für die Solarenergie anzuheben.“
Eurosolar, die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien, übt ebenfalls Kritik an den laut dem Verband „drastischen und völlig überzogenen Kürzungen“, die rückwirkend zum 1. April gelten sollen und bis zu 30 Prozent betragen:"Wir sind immer noch weit entfernt von einer nachhaltigen Wachstumsstrategie für die Photovoltaik. Es ist sehr bedauerlich, dass die Chance nicht genutzt wurde, den rechtlichen Rahmen für ein Solarwachstumsgesetz zu schaffen. Die jetzt gefundene Einigung ist ein fauler Kompromiss", so Eurosolar.
Canadian Solar Inc: ISIN CA1366351098 / WKN A0LCUY
Trina Solar Ltd: ISIN US89628E1047 / WKN: A0LF3P
Yingli Green Energy: ISIN: US98584B1035 / WKN: A0MR90
LDK Solar Co. Ltd: ISIN US50183L1070 / WKN A0MSNX
Suntech Power Holdings Co., Ltd.: ISIN US86800C1045 / WKN A0HL4L
JA Solar Holdings Co. Ltd: ISIN US4660901079 / WKN A0F5W9
SolarWorld AG: ISIN DE0005108401 / WKN 510840
Laut Wilkinson haben hohe Lagerbestände infolge zwischenzeitlicher Überproduktion, sinkende Einspeisetarife für Solarstrom und eine nicht zuletzt dadurch sinkende Nachfrage für Solarkomponente eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt. Zwar würden sich die Unternehmen bemühen, den massiven Preisverfall durch eine Verringerung ihrer Kosten aufzufangen. Das sei aber nur eingeschränkt und auch nicht so schnell möglich wie der Preisverfall voran schreite. Erhebungen von IMS Research hätten ergeben, dass der Preis für herkömmliche Solarmodule in 2011 um 76 Prozent gefallen sei. Die Kosten je Watt hätten sich im vergangenen Jahr aber nur um 42 Prozent verringert.
Der Analyst verdeutlicht dies an der Preisentwicklung bei Solarsilizium, dem wichtigsten Rohstoff der Photovoltaikbranche. Vor Jahren habe angesichts stark steigender Nachfrage und einem absehbaren Anstieg der weltweiten Produktionskapazitäten bei Silizium ein Versorgungsengpass gedroht. Viele Hersteller von Solarkomponenten hätten daher Langfristverträge abgeschlossen, um sich die ausreichende Zufuhr mit diesem Rohstoff zu sichern. Nun müssten sie entweder diese Verträge auflösen und die Zulieferer mit hohen Kompensationen dafür entschädigen oder die Verträge nachverhandeln, um den Einkaufspreis zu mindern. Das aber koste Zeit. Zwar sinke auch am freien Markt für Silizium der Preis, doch eben nicht so schnell wie im Markt für Solarmodule, so Wilkinson weiter. Er geht davon aus, dass sich die Preise für Solarmodule frühestens zum Jahresende festigen werden. Den Herstellern werde es kaum vor 2013 gelingen, ihre Kosten der Preisentwicklung anzunähern.
Diese Skepsis teilen offenbar auch die Börsianer. Das spiegelt sich in den Aktienkursen der großen Hersteller von herkömmlichen Solarmodulen wider. Die Anteilsscheine von Canadian Solar, Trina Solar und Yingli Green Energy haben sich in den letzten zwölf Monaten um über 60 Prozent verbilligt, die Aktien der ebenfalls in China produzierenden LDK Solar und Suntech um über 70 Prozent. Unter den chinesischen Aktien von Solarherstellern schneidet JA Solar mit einem Wertverlust von 85 Prozent am schwächsten ab. Noch schlechter sieht es für die SolarWorld AG aus Bonn aus, deren Kurs seit Mitte 2011 um 85 Prozent gefallen ist, und die mittlerweile insolventen Solarhersteller Solon und Q-Cells, deren Aktien über 90 Prozent nachgaben.
Sven Diermeier, Analyst der WGZ-Bank, geht daovn aus, dass sich der Aktienkurs der SolarWorld AG so bald nicht verbessern wird. Er rät zum Verkauf die Aktie und nennt als Kursziel bis Ende des Jahres 1,2 Euro. Heute Mittag notiert die Aktie im Xetra bei 1,4 Euro. Der Experte der WGZ-Bank geht davon aus, dass SolarWorld in diesem und auch im kommenden Jahr je Aktie einen Verlust erwirtschaften wird. Mehr zur Einschätzung dieser Solaraktie durch den Analysten können Sie hier nachlesen.
Der Druck auf die Solarhersteller wurde jetzt dadurch erhöht, dass die Vergütung für Solarstrom im weltweit mit Abstand größten Photovoltaikmarkt erneut stark sinkt. Darauf haben sich Bundesrat und Bundestag in der letzten Woche verständigt (wir berichteten). Die Länderkammer hatte dann am Freitag den Vorschlag des Vermittlungsausschuss zur Solarförderung angenommen.
„Die weitere Marktentwicklung wird maßgeblich davon abhängen, ob es bei den Kosten gelingen wird, mit der sehr schnellen weiteren Reduzierung der Förderung Schritt zu halten“, erklärt dazu Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar). Mit der nun verabschiedeten Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetztes (EEG) werde die Solarstromförderung bei starker Nachfrage monatlich um 2,8 Prozent sinken. „Das ist sehr ambitioniert“, stellt er dazu fest und beklagt, „dass die Potenziale der Solarenergie für die Energiewende weiterhin nur sehr halbherzig ausgeschöpft werden“. Gerade für Investitionen in größere Solarprojekte werde die Solarstrom-Vergütung zu stark zurückgefahren. Körnig weiter: „Unverständlich ist, dass die Bundesregierung auf der einen Seite feststellt, dass der Ausbau Erneuerbarer Energien beschleunigt werden müsse, um den vorgezogenen Atomausstieg zu kompensieren, auf der anderen Seite daraus aber nicht die Konsequenzen zieht, die Ausbauziele für die Solarenergie anzuheben.“
Eurosolar, die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien, übt ebenfalls Kritik an den laut dem Verband „drastischen und völlig überzogenen Kürzungen“, die rückwirkend zum 1. April gelten sollen und bis zu 30 Prozent betragen:"Wir sind immer noch weit entfernt von einer nachhaltigen Wachstumsstrategie für die Photovoltaik. Es ist sehr bedauerlich, dass die Chance nicht genutzt wurde, den rechtlichen Rahmen für ein Solarwachstumsgesetz zu schaffen. Die jetzt gefundene Einigung ist ein fauler Kompromiss", so Eurosolar.
Canadian Solar Inc: ISIN CA1366351098 / WKN A0LCUY
Trina Solar Ltd: ISIN US89628E1047 / WKN: A0LF3P
Yingli Green Energy: ISIN: US98584B1035 / WKN: A0MR90
LDK Solar Co. Ltd: ISIN US50183L1070 / WKN A0MSNX
Suntech Power Holdings Co., Ltd.: ISIN US86800C1045 / WKN A0HL4L
JA Solar Holdings Co. Ltd: ISIN US4660901079 / WKN A0F5W9
SolarWorld AG: ISIN DE0005108401 / WKN 510840