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Verdacht der Untreue: Hausdurchsuchungen bei Öko-Test
Vorgestern haben mehr als 40 Polizeibeamte sieben Objekte der Öko-Test AG durchsucht. Der Vorwurf: Drei Manager des Unternehmens sollen ihre Prüf- und Sorgfaltspflichten verletzt haben, als sie 2017 eine Beteiligung von Öko-Test an einer Pleitefirma in Hongkong veranlassten.
Nach Angaben der Frankfurter Staatsanwaltschaft sollen die Öko-Test-Manager Posten bei dem asiatischen Unternehmen bekleidet und der Firma ein Darlehen aus dem Vermögen der Öko-Test Holding AG (Vorläufergesellschaft der heutigen Öko-Test AG) gewährt haben. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Staatsanwaltschaft zufolge nicht nur das Unternehmen in Hongkong, sondern auch die Öko-Test Holding AG in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Die Firma in Hongkong habe kurz nach Erhalt des Darlehens Insolvenz angemeldet, wodurch der Öko-Test Holding AG ein Schaden in Millionenhöhe entstanden sei.
Die Staatsanwaltschaft hat im Rahmen ihrer Ermittlungen Büros der Öko-Test AG sowie Räumlichkeiten der beschuldigten Manager in Frankfurt, Berlin, Hamburg und Elmshorn durchsuchen lassen. Dabei wurde umfangreiches Material sichergestellt.
Die Öko-Test AG gehört mehrheitlich der SPD-Medienholding DDVG und gibt die Zeitschrift "Öko-Test“ heraus. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft haben die Ermittlungen nichts mit den Presseaktivitäten von "Öko-Test“ zu tun.
In den Neunzigerjahren beteiligten sich zahlreiche Anleger als Kommanditisten bei Öko-Test. Die Kommanditanteile wurden dann zwangsweise in Aktien der Öko-Test Holding AG umgewandelt. Diese Aktien wurden nur außerbörslich gehandelt. Der frühere "Öko-Test“-Chefredakteur Jürgen Stellpflug bot mehrfach an, den Aktienhandel zu organisieren. Stellpflug gehörte zeitweise zu den größten Öko-Test-Aktionären.