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Verpufft der Aufschwung im Biogassektor an der Börse? - Analystenskepsis nicht nur für Schmack Biogas
Nach einem lang anhaltenden Kursabsturz in 2008 hat sich die Aktie der Schmack Biogas AG in den letzten drei Monaten bei Kursen um die 4 Euro stabilisiert. Um 11 Uhr notierte der Anteilsschein heute in Frankfurt rund 81 Prozent unter dem Vorjahreskurs. Damit ist er aber noch immer deutlich überbewertet. Das meint zumindest Sebastian Zank, Analyst der West LB. Nach seiner Einschätzung muss das Unternehmen weiter ums wirtschaftliche Überleben kämpfen. Er empfiehlt, die Aktie zu verkaufen und nennt als Kursziel 2,1 Euro.
Zank räumt ein, das die Spezialistin für Biogasanlagen mit Sitz im bayrischen Schwandorf seien Liquidität vorerst gesichert hat. Doch auch nach der Kapitalerhöhung vom Dezember in Höhe von 6,3 Millionen Euro bleibe die finanzielle Lage des Unternehmens weiter angespannt. Ein großes Problem sei die hohe Verschuldung, die einen großen teil des Unternehmenswertes verschlinge. Laut dem Analysten könnte Schmack in einen Liquditätsengpass geraten, wenn auch 2009 nicht der Turnaround gelingt und etwa der hohe Auftragsbestand nicht professionell abgearbeitet wird.
Der Experte der West Lb ist jedoch für 2009 durchaus optimistisch. Ein großes Plus des Unternehmens sei dessen marktführende Stellung bei Gaseinspeiseprojekten und bei Projekten mit Energieversorgern. Der hohe Auftragsbestand von 125 Millionen Euro eröffne Schmack Biogas die Möglichkeit, wieder profitabel zu wirtschaften. Für das Gesamtjahr prognostiert Zank einen Gewinn je Aktie von sieben Eurocent nach einem Verlust von 5,44 Euro je Aktie, den er für 2008 veranschlagt. Der Umsatz könne um rund 90 Prozent auf knapp 141 Millionen Euro ansteigen. Die Aktie werde aber auch dadurch belastet, dass das „Sentiment für Biogas weiterhin trübe bleibt“, so der Analyst. Denn weiter gebe es ein hohes Risiko, dass aufgrund der Finanzkrise Investoren ihre Biogasprojekte „nicht in der geplanten Form stemmen können und es daher zu Verschiebungen oder Absagen kommt“.
Überhaupt beurteilt die West LB die Aktien von Biogasanlagenbauern skeptisch. Diese Anlagen würden zu einem Großteil fremdfinanziert, oft zu 75 Prozent, und das sei angesichts der viel beobachteten Kreditklemme problematisch. Zudem lasse der „hohe variable Kostenanteil durch Substratkosten im Betrieb von Biogasanlagen“ das Risiko der Profitabilität und möglicher Kreditausfälle im Vergleich zu anderen Erneuerbaren Energien wie Wind und Solar „überproportional ansteigen“. Das gelte auch dann, wenn die Substratpreise auf niedrigem Niveau bleiben, wovon zunächst auszugehen sei.
Die Experten der Landesbank gehen aber davon aus, dass aufgrund der Verbesserten Vergütung von Biogas der deutsche Markt in diesem Jahr „wieder anspringen“ wird. Durch die Novellierung der Biogasförderung im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) werde ein Trend zu großen Gaseinspeiseanlagen und zu kleinen Anlagen gesetzt, die den so genannten Güllebonus einstreichen können. Sie rechnen damit, dass im Segment der Großprojekte in Zukunft profitabel gewirtschaftet werden kann. Im Markt für kleine Anlagen sei dies zweifelhaft, da dort aufgrund der hohen Zahl von Anbietern ein Preiskampf zu erwarten sei. Ein weiteres Problem der deutschen Anlagenbauer besteht laut der West LB darin, dass das Auslandsgeschäft weitaus schleppender anlaufe als erhofft. Auch 2009 werde es voraussichtlich nur zu vereinzelten Projekten kommen. Als Grund dafür verweist die Bank etwa auf die Schwierigkeiten bei Genehmigungsverfahren, die etwa in Italien die Geschäfte von Biogasanlagenbauern behindern.
Ende November 2008 veröffentlichten wir ein ausführliches Interview mit Jochen Sautter, Vorstand der STEP Capital AG. Diese ist spezialisiert auf die Finanzierung von Unternehmen in den Bereichen Erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Sautter schätzte die Aussichten der Biogas-Branche weitaus zuversichtlicher ein als die Experten der West LB. Per Mausklick gelangen Sie zu dem Interview.
Bildhinweis: Biogasanlagen von Schmack und Envitec. / Quelle: Unternehmen
Zank räumt ein, das die Spezialistin für Biogasanlagen mit Sitz im bayrischen Schwandorf seien Liquidität vorerst gesichert hat. Doch auch nach der Kapitalerhöhung vom Dezember in Höhe von 6,3 Millionen Euro bleibe die finanzielle Lage des Unternehmens weiter angespannt. Ein großes Problem sei die hohe Verschuldung, die einen großen teil des Unternehmenswertes verschlinge. Laut dem Analysten könnte Schmack in einen Liquditätsengpass geraten, wenn auch 2009 nicht der Turnaround gelingt und etwa der hohe Auftragsbestand nicht professionell abgearbeitet wird.
Der Experte der West Lb ist jedoch für 2009 durchaus optimistisch. Ein großes Plus des Unternehmens sei dessen marktführende Stellung bei Gaseinspeiseprojekten und bei Projekten mit Energieversorgern. Der hohe Auftragsbestand von 125 Millionen Euro eröffne Schmack Biogas die Möglichkeit, wieder profitabel zu wirtschaften. Für das Gesamtjahr prognostiert Zank einen Gewinn je Aktie von sieben Eurocent nach einem Verlust von 5,44 Euro je Aktie, den er für 2008 veranschlagt. Der Umsatz könne um rund 90 Prozent auf knapp 141 Millionen Euro ansteigen. Die Aktie werde aber auch dadurch belastet, dass das „Sentiment für Biogas weiterhin trübe bleibt“, so der Analyst. Denn weiter gebe es ein hohes Risiko, dass aufgrund der Finanzkrise Investoren ihre Biogasprojekte „nicht in der geplanten Form stemmen können und es daher zu Verschiebungen oder Absagen kommt“.

Die Experten der Landesbank gehen aber davon aus, dass aufgrund der Verbesserten Vergütung von Biogas der deutsche Markt in diesem Jahr „wieder anspringen“ wird. Durch die Novellierung der Biogasförderung im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) werde ein Trend zu großen Gaseinspeiseanlagen und zu kleinen Anlagen gesetzt, die den so genannten Güllebonus einstreichen können. Sie rechnen damit, dass im Segment der Großprojekte in Zukunft profitabel gewirtschaftet werden kann. Im Markt für kleine Anlagen sei dies zweifelhaft, da dort aufgrund der hohen Zahl von Anbietern ein Preiskampf zu erwarten sei. Ein weiteres Problem der deutschen Anlagenbauer besteht laut der West LB darin, dass das Auslandsgeschäft weitaus schleppender anlaufe als erhofft. Auch 2009 werde es voraussichtlich nur zu vereinzelten Projekten kommen. Als Grund dafür verweist die Bank etwa auf die Schwierigkeiten bei Genehmigungsverfahren, die etwa in Italien die Geschäfte von Biogasanlagenbauern behindern.
Ende November 2008 veröffentlichten wir ein ausführliches Interview mit Jochen Sautter, Vorstand der STEP Capital AG. Diese ist spezialisiert auf die Finanzierung von Unternehmen in den Bereichen Erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Sautter schätzte die Aussichten der Biogas-Branche weitaus zuversichtlicher ein als die Experten der West LB. Per Mausklick gelangen Sie zu dem Interview.
Bildhinweis: Biogasanlagen von Schmack und Envitec. / Quelle: Unternehmen