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Vestas fährt dreistelligen Millionenverlust ein – Aktie im Tiefflug

Tiefer in die Verlustzone ist der dänische Windradhersteller Vestas Wind Systems geraten. Sowohl das dritte Quartal als auch die ersten neun Monate 2012 beschloss er mit deutlich höherem Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) als im jeweiligen Vorjahreszeitraum. Und das obwohl das Unternehmen aus Randers den Umsatz für beide Zeiträume steigern konnte. Als Reaktion auf die weiter verschlechterte Marktlage kündigte Vestas-CEO Ditlev Engel an, das begonnene Sparprogramm weiter zu verschärfen. Bis Ende 2013 sollen dabei unter anderem zusätzlich 2.000 Stellen abgebaut werden. Verglichen mit dem Stand der Belegschaft zu Jahresbeginn 2012 sollen insgesamt 6.700 Jobs gestrichen werden.

Der Umsatz der ersten drei Quartale kletterte um 23,8 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro. Der EBIT-Verlust nach Sondereffekten vervielfachte sich von 84 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf aktuell 367 Millionen Euro. Der Verlust nach Steuern in dieser Berichtsperiode wuchs auf Jahressicht von 90 auf 345 Millionen Euro.

Im dritten Quartal erzielte Vestas mit 1,98 Milliarden Euro 48,6 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahreszeitraum. Der EBIT-Verlust des dritten Quartals nach Sondereffekten wuchs von 92 auf 140 Millionen Euro. Belastet sei die gesamte Bilanz unter anderem durch Abschreibungen aus Produktentwicklungen, hieß es. Ohne diese Abschreibungen hätte Vestas im dritten Quartal 13 Millionen Euro Gewinn vor Steuern und Zinsen erzielt. Positiv habe sich das deutlich gesteigerte Service-Geschäft ausgewirkt.

Für das Gesamtjahr 2012 erwartet Vestas weiterhin zwischen 6,5 und 8 Milliarden Euro Umsatz bei einer EBIT-Marge zwischen 0 und 4 Prozent. Hier soll ebenfalls das Service-Geschäft positive Akzente setzen. Allerdings werde das Gesamtjahresergebnis wieder durch Sondereffekte belastet, die sich aus der Schließung von Projektentwicklungszentren und dem Stopp weiterer Entwicklungsprojekte ergeben werden. Während der Vorstand bislang von Abschreibungen zwischen 75 und 125 Millionen Euro ausgegangen ist, rechnet er nun mit 225 bis 250 Millionen Euro.

Im Xetra der Deutschen Börse stürzte die Vestas-Aktie heute bis 9:44 Uhr um 8,4 Prozent ab. Sie kostete noch 3,73 Euro. Damit war sie 18,4 Prozent billiger als vor vier Wochen. Auf Jahressicht beträgt der Wertverlust der Aktie 62,6 Prozent.

Vestas Wind Systems: DK0010268606 / WKN 913769

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