Erneuerbare Energie

Vollbremsung des griechischen Solarmarktes

Der Photovoltaikmarkt im krisengeschüttelten Griechenland scheint nahezu vollends zum Erliegen gekommen zu sein. Das legen aktuelle Zahlen des staatlichen Stromnetzbetreibers Hellenic Transmission System Operator SA (HTSO) nahe. Demnach wurden in Griechenland in der zweiten Jahreshälfte 2013 lediglich Solaranlagen mit 53 Megawatt (MW) Leistungskapazität neu in Betrieb genommen. 

Zum Vergleich: In der ersten Jahreshälfte 2013 war mit 596 MW mehr als zehnmal so viel neue Photovoltaikleistung ans Stromnetz gekommen. Zusammengenommen verfügte Griechenland zum Jahresende 2013 über 2.420 MW Solarstromproduktionskapazität. Im weitaus weniger sonnenverwöhnten Deutschland kamen allein in 2013 neue Solaranlagen mit rund 3.300 MW ans Netz.

Das die Neuinstallationen in Griechenland so stark ausgebremst wurden, liegt unter anderem an der drastischen Kürzung der Photovoltaikstrom-Einspeisetarife. Seit dem 1. Juni 2013 gelten neue Vergütungssätze, die im Vergleich zum vorhergehenden Status quo einen Einschnitt um 44 Prozent bedeuten. Diese neue Regel wurde rückwirkend für alle neuen Solaranlagen eingeführt, die seit dem 1. Februar 2013 Strom produzieren.


Marktbeobachter gehen davon aus, dass die Zahl der zum Zeitpunkt der Reform schon genehmigten Photovoltaik-Bauvorhaben im Verlauf der zweiten Jahreshälfte immer weiter abgearbeitet wurde, während kaum noch neue Bauvorhaben angemeldet, geschweige denn begonnen worden sind.

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