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Vor dem Comeback? - Studie prognostiziert enormes Marktwachstum der weltweiten Photovoltaik



Laut dem „PV Cell Capacity Report“ von DisplaySearch, einer auf den weltweiten Photovoltaikmarkt spezialisierten Agentur für Marktanalysen und Beratung mit Hauptsitz im texanischen Austin, wird die Nachfrage für Solarzellen im laufenden Jahr um voraussichtlich 14 Prozent geringer ausfallen als im Vorjahr. Nach einer Kapazität von rund 6.000 Megawatt (MW) oder 6 Gigawatt (GW) in 2008 sei sie auf 6,2 GW eingebrochen. Die Hersteller hätten darauf mit Preisrückgängen von im Schnitt 25 Prozent reagieren müssen. Doch in den nächsten Jahren werden laut der Tochtergesellschaft der NPD Group zum einen Negativfaktoren wie die Auswirkungen der Finanzkrise nachlassen. Zum anderen sei mit verbesserten Marktbedingungen in vielen Märkten zu rechnen.

Schon für 2010 prognostiziert DisplaySearch ein Anspringen der Nachfrage für Solarzellen um 38 Prozent auf 7,14 GW. Die in 2009 bestehenden Überkapazitäten ach dem Markteinbruch und der erschwerten Finanzierung von Solarprojekten habe zu einem derart niedrigen Preisniveau geführt, dass mit erheblichen Investitionen in Solarprojekte zu rechnen sei. Zudem stamme die Nachfrage aus einer immer breiter werdenden Kundengruppe und führe die Verabschiedung neuer Fördergesetze in verschiedenen Regionen dazu, dass die Abhängigkeit von wenigen Schlüsselmärkten abnehme.

Wie Charles Annis aus der Führung von DisplaySearch erläutert, setzte der Positivtrend bereits in der zweiten Jahreshälfte 2009 ein. Schon jetzt könne eine Gruppe von führenden Solarzellenproduzenten ihre Fabriken wieder hoch auslasten und wieder profitabel wirtschaften. Auch dass viele Akteure in der Krise Fertigungslinien stillgelegt und den Ausbau von Kapazitäten verschoben haben, erleichtere die Erholung. So habe etwa Q-Cells aus Thalheim die deutsche Produktion herunter gefahren und angekündigt, in Zukunft vor allem in Asien zu produzieren. Mit einer Produktionskapazität von 836 MW sei das Unternehmen in der Rangliste der größten Hersteller von Solarzellen auf Platz 4 zurück gefallen. Zuvor war Q-Cells der weltweit größte Produzent gewesen.

Diese Spitzenposition hat laut dem Report die US-amerikanische First Solar erobert. Die Dünnschicht-Spezialistin aus dem Bundesstaat Arizona habe ihre Produktionskapazität in diesem Jahr auf knapp 1,1 GW gesteigert. Zwei asiatische Hersteller folgen auf den Plätzen: der chinesische Solarkonzern Suntech mit 950 MW und die japanische Sharp mit 870 MW. Die Japaner haben angekündigt, im März 2010 eine Fertigung mit 480 MW zusätzlicher Kapazität in Betrieb zu nehmen.

DisplaySearch geht davon aus, dass auch andere Hersteller massiv in den Ausbau der Produktionskapazitäten investieren werden, um den zu erwartenden Anstieg der Nachfrage zu bedienen. 2011 werde sich die Nachfrage für Solarzellen voraussichtlich noch dynamischer entwickeln und um 51 Prozent ansteigen. Weltweit werde dann die Marke von 10 GW deutlich übertroffen. Für 2012 stellt der Report einen Sprung um weitere 58 Prozent auf knapp 17 GW in Aussicht. 2013 sollen dann rund 26,5 GW an Nachfrage erreicht werden.

Ähnlich zuversichtlich sind Prognosen der Bank Sarasin, über die wir in der vergangenen Woche Opens external link in new windowberichtet haben. Nach Schätzungen ist bis 2012 mit jährlichen Wachstumsraten zwischen 45 und 50 Prozent zu rechnen. Überdurchschnittliches Wachstum versprechen laut Sarasin vor allem die außereuropäischen Märkte: China, Indien und die USA. Für 2020 prognostiziert die Bank aus Basel einen Anstieg des globalen Marktvolumens auf 155 GW.

Bildhinweis: Prominenter Besuch bei der britischen Produktion von Sharp. / Quelle: Unternehmen
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