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Vorbilder und schwarze Schafe - Kür der „100 nachhaltigsten Unternehmen weltweit“ und von besonders unverantwortlichen Konzernen
Beim gestern gestarteten Weltwirtschaftsgipfel in Davos sind auch in diesem Jahr die „100 nachhaltigsten Unternehmen weltweit“ gekürt worden. Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Liste der Top 100 stark verändert. Mehr als jedes dritte Unternehmen ist aus der Liste heraus gefallen. Darunter etwa der österreichische Karton- und Faltschachtelhersteller Mayr-Melnhof Karton AG (MMK) und die Deutsche Post AG.
Allerdings wurde die Liste bei dieser fünften Auflage auch um etliche Titel bereinigt, deren Aufnahme in die Reihe der „100 nachhaltigsten Unternehmen weltweit“ in den Jahren zuvor Kritik hervorgerufen hatte (auch von ECOreporter.de, per Mausklick gelangen Sie zu unserem Bericht über die Auswahl des vergangenen Jahres). So sind etwa Nestle und Shell nicht mehr in der Auswahl enthalten, auch nicht der Bergbau-Gigant Rio Tinto. Dem Konzern werden unter anderem von Kritikern vielfältige Verstöße gegen Umwelt- und Arbeitsrechte vorgeworfen.
Wohl aufgrund der Finanzkrise fielen vor allem viele Finanz-Titel aus dem „Global 100“ heraus. Weiter darin enthalten sind etwa die Fluggesellschaft Air France oder der Stahlkonzern Alcoa, die vor allem von Umweltschützern kritisiert werden, oder die finnische Nokia. Die geriet 2008 vor allem in Deutschland in den Ruf mangelnder soziale Verantwortung, weil sie zwar einen Rekordgewinn meldete, fast zeitgleich aber auch die Schließung des Standortes Bochum. Die Auswahl der Unternehmen nehmen die auf Nachhaltigkeitsanalysen spezialisierte Innovest in Partnerschaft mit dem Corporate Knights Magazine vor, einem kanadischen Fachmagazin für Nachhaltigkeit.
Laut den Initiatoren Innovest und Corporate Knights Magazine werden für ihre Auswahl weltweit rund 1.800 börsengelistete Blue-Chip-Unternehmen auf ihre Nachhaltigkeitsleistung hin untersucht. In Frage kämen nur Firmen, deren Aktien im MSCI World gelistet sind. Ausgewählt würden die hinsichtlich der Aspekte Umwelt, sozialer Verantwortung und Corporate Governance Nachhaltigkeitsbesten ihrer Branche. Mit ihrer „vorbildlich und konsequent durchgeführten Nachhaltigkeitsstrategie“, so ihre Darstellung, seien die Aktien dieser Gesellschaften ein zu empfehlendes nachhaltiges Investment.
35 Unternehmen wurden neu in die Liste der „100 nachhaltigsten Unternehmen weltweit“ aufgenommen. Aus dem deutschsprachigen Raum enthält sie zehn Firmen: Adidas, BASF, Deutsche Börse AG, Fresenius Medical Care, Hochtief, Münchener Rück und SAP aus Deutschland sowie Geberit, Roche und Swiss RE aus der Schweiz. Europa stellt die Mehrheit der ausgewählten Unternehmen. Von diesen 57 Firmen haben allein 19 ihren Sitz in Großbritannien. Das Vereinigte Königreich stellt damit nach den USA mit 20 und vor Japan mit 15 die meisten Unternehmen. Dies dürfte aber nicht zuletzt damit zusammen hängen, dass diese Länder besonders viele börsennotierte Unternehmen aufweisen und stark im MSCI World vertreten sind.
Am Rande des Weltwirtschaftsgipfels haben "Erklärung von Bern" (EvB) und Greenpeace Schweiz die Public Eye Awards für unverantwortliches Konzernverhalten vergeben. Wegen seines skandalösen Goldminenprojekts in Ost-Ghana erhielt der US-Bergbaukonzern Newmont Mining den Schmähpreis gleich in zwei von drei Kategorien: Global Award und den Publikumspreis (People’s Award). An der Online-Abstimmung zum Public Eye People's Award haben sich laut EvB in nur 12 Tagen über 10.000 Menschen per Internet-Abstimmung beteiligt.
In seiner „Laudatio“ warf Daniel Owusu-Koranteng, Präsident der Betroffenenorganisation WACAM, Newmont Mining vor, für die „Zerstörung einzigartiger Lebensräume“, „brutale Zwangsumsiedlungen“ und „vergiftete Böden und Flüsse“ verantwortlich zu sein. Ebenfalls für den Global Award nominiert waren die größte britische Supermarktkette Tesco und der französische Finanzkonzern BNP Paribas. Die Nominierungen wurden aus den Vorschlägen von NGO’s getroffen.
Tesco werfen die Veranstalter des Schmähpreises vor, Kleider zu Dumpingpreisen zu verkaufen und dies durch katastrophale Arbeitsbedingungen bei der Produktion in Bangladesh zu erreichen. BNP Paribas wird dafür kritisiert, dass der Finanzkonzern die gesamte Finanzierung des Atomkraftwerks Belene organisiert. Dieses soll in einem bulgarischen Erdbebengebiet nahe der rumänischen Grenze errichtet werden. Besitzer des fertig gestellten Kernkraftwerkes wären der bulgarische Energieversorger NEK (51%) und die RWE AG aus Deutschland (49%). Die Aktie von BNP Paribas zählt zu den am häufigsten in den Portfolios der europäischen Nachhaltigkeitsfonds enthaltenen Titeln.
Bildhinweis: Atomkraftwerks der RWE AG. / Quelle: Unternehmen
Allerdings wurde die Liste bei dieser fünften Auflage auch um etliche Titel bereinigt, deren Aufnahme in die Reihe der „100 nachhaltigsten Unternehmen weltweit“ in den Jahren zuvor Kritik hervorgerufen hatte (auch von ECOreporter.de, per Mausklick gelangen Sie zu unserem Bericht über die Auswahl des vergangenen Jahres). So sind etwa Nestle und Shell nicht mehr in der Auswahl enthalten, auch nicht der Bergbau-Gigant Rio Tinto. Dem Konzern werden unter anderem von Kritikern vielfältige Verstöße gegen Umwelt- und Arbeitsrechte vorgeworfen.
Wohl aufgrund der Finanzkrise fielen vor allem viele Finanz-Titel aus dem „Global 100“ heraus. Weiter darin enthalten sind etwa die Fluggesellschaft Air France oder der Stahlkonzern Alcoa, die vor allem von Umweltschützern kritisiert werden, oder die finnische Nokia. Die geriet 2008 vor allem in Deutschland in den Ruf mangelnder soziale Verantwortung, weil sie zwar einen Rekordgewinn meldete, fast zeitgleich aber auch die Schließung des Standortes Bochum. Die Auswahl der Unternehmen nehmen die auf Nachhaltigkeitsanalysen spezialisierte Innovest in Partnerschaft mit dem Corporate Knights Magazine vor, einem kanadischen Fachmagazin für Nachhaltigkeit.
Laut den Initiatoren Innovest und Corporate Knights Magazine werden für ihre Auswahl weltweit rund 1.800 börsengelistete Blue-Chip-Unternehmen auf ihre Nachhaltigkeitsleistung hin untersucht. In Frage kämen nur Firmen, deren Aktien im MSCI World gelistet sind. Ausgewählt würden die hinsichtlich der Aspekte Umwelt, sozialer Verantwortung und Corporate Governance Nachhaltigkeitsbesten ihrer Branche. Mit ihrer „vorbildlich und konsequent durchgeführten Nachhaltigkeitsstrategie“, so ihre Darstellung, seien die Aktien dieser Gesellschaften ein zu empfehlendes nachhaltiges Investment.
35 Unternehmen wurden neu in die Liste der „100 nachhaltigsten Unternehmen weltweit“ aufgenommen. Aus dem deutschsprachigen Raum enthält sie zehn Firmen: Adidas, BASF, Deutsche Börse AG, Fresenius Medical Care, Hochtief, Münchener Rück und SAP aus Deutschland sowie Geberit, Roche und Swiss RE aus der Schweiz. Europa stellt die Mehrheit der ausgewählten Unternehmen. Von diesen 57 Firmen haben allein 19 ihren Sitz in Großbritannien. Das Vereinigte Königreich stellt damit nach den USA mit 20 und vor Japan mit 15 die meisten Unternehmen. Dies dürfte aber nicht zuletzt damit zusammen hängen, dass diese Länder besonders viele börsennotierte Unternehmen aufweisen und stark im MSCI World vertreten sind.
Am Rande des Weltwirtschaftsgipfels haben "Erklärung von Bern" (EvB) und Greenpeace Schweiz die Public Eye Awards für unverantwortliches Konzernverhalten vergeben. Wegen seines skandalösen Goldminenprojekts in Ost-Ghana erhielt der US-Bergbaukonzern Newmont Mining den Schmähpreis gleich in zwei von drei Kategorien: Global Award und den Publikumspreis (People’s Award). An der Online-Abstimmung zum Public Eye People's Award haben sich laut EvB in nur 12 Tagen über 10.000 Menschen per Internet-Abstimmung beteiligt.
In seiner „Laudatio“ warf Daniel Owusu-Koranteng, Präsident der Betroffenenorganisation WACAM, Newmont Mining vor, für die „Zerstörung einzigartiger Lebensräume“, „brutale Zwangsumsiedlungen“ und „vergiftete Böden und Flüsse“ verantwortlich zu sein. Ebenfalls für den Global Award nominiert waren die größte britische Supermarktkette Tesco und der französische Finanzkonzern BNP Paribas. Die Nominierungen wurden aus den Vorschlägen von NGO’s getroffen.
Tesco werfen die Veranstalter des Schmähpreises vor, Kleider zu Dumpingpreisen zu verkaufen und dies durch katastrophale Arbeitsbedingungen bei der Produktion in Bangladesh zu erreichen. BNP Paribas wird dafür kritisiert, dass der Finanzkonzern die gesamte Finanzierung des Atomkraftwerks Belene organisiert. Dieses soll in einem bulgarischen Erdbebengebiet nahe der rumänischen Grenze errichtet werden. Besitzer des fertig gestellten Kernkraftwerkes wären der bulgarische Energieversorger NEK (51%) und die RWE AG aus Deutschland (49%). Die Aktie von BNP Paribas zählt zu den am häufigsten in den Portfolios der europäischen Nachhaltigkeitsfonds enthaltenen Titeln.
Bildhinweis: Atomkraftwerks der RWE AG. / Quelle: Unternehmen