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Vorwurf der Menschenrechtsverletzungen gegen Michelin - Rauswurf aus Nachhaltigkeitsindex

Im Nachhaltigkeitsindex der Börse Hannover, dem Global Challenges Index (GCX), ist der französische Automobilzulieferer Michelin künftig nicht mehr vertreten. Da die Gesellschaft gegen die Kriterien des Index verstoße, werde es zum 21. September 2009 ausgetauscht, teilten die Initiatoren mit. Michelin würden Menschenrechtsverletzungen durch einen Zulieferer in Nigeria vorgeworfen. ECOreporter.de hat dazu eine Anfrage an das Unternehmen gestellt, eine Antwort steht noch aus. Nachrücker im GCX ist der US-amerikanische Hard- und Softwaredienstleister EMC.

EMC entwickelt, produziert und vertreibt Hard- und Softwareprodukte sowie Services für die Speicherung und Verwaltung elektronischer Daten. Das Unternehmen verfolgt eine für die Branche vorbildliche, konzernweit angewandte Klimastrategie. "In der modernen Daten- und Kommunikationstechnik liegen noch große Energiesparpotenziale. EMC geht diese Herausforderung aktiv an, trägt somit zum Klimaschutz bei und gibt ein Beispiel für andere Unternehmen", sagt Rolf D. Häßler von der Nachhaltigkeits-Ratingagentur oekom research.

Umweltorganisationen werfen Michelin Menschenrechtsverletzungen bei der Ausdehnung von Kautschukplantagen eines Zulieferers in Nigeria vor. Den Vorwürfen zufolge wurden dazu die Landrechte indigener Dorfgemeinschaften ohne deren Zustimmung beschnitten, ohne diese dafür angemessen zu entschädigen. Durch die Zerstörung der Äcker sei ihnen die Lebensgrundlage genommen worden. Zudem sei durch die Plantage auch die Versorgung mit traditionellen Heilpflanzen und Fleisch aus dem Wald zum Erliegen gekommen. Zudem gebe es Berichte über Einschüchterungen der Anwohner durch angeheuerte Polizeikräfte.

Der Global Challenges Index (GCX) wurde von der Börse Hannover in Zusammenarbeit mit der Nachhaltigkeits-Agentur oekom research AG, München, entwickelt und am 3. September 2007 lanciert. Er umfasst 50 Unternehmen, die substanzielle und richtungweisende Beiträge zur Bewältigung der großen globalen Herausforderungen leisten.
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