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Vossloh kassiert Jahresprognose - Analyst dennoch zuversichtlich

Eine Negativmeldung schickte heute früh die Aktie des Bahntechnikkonzerns Vossloh AG auf Talfahrt. Bis 9:20 Uhr verlor das Wertpapier im Xetra über zehn Prozent auf 85.50 Euro an Wert, nachdem das Unternehmen aus Werdohl die Gewinnprognose für 2011 zurücknahm. Wie Vossloh mitteilte, führen „externe Faktoren in Auslandsmärkten“ dazu, dass die erst Ende Mai bekräftigte Prognose nicht mehr erfüllt werden kann.

Als Hauptgrund nennt der Konzern deutlich verzögerte Produktabrufe aus China. Wechsel an der Spitze des chinesischen Eisenbahnministeriums hätten dazu geführt, dass sich eine Reihe von Projekten verzögere, für die bei Vossloh Ausrüstung geordert worden sei. Zudem verzögerten sich auch in Russland die Bestellungen von Schienenbefestigungen. Dies wiederum sei auf „technische Probleme anderer Projektbeteiligter“ zurückzuführen.

Vossloh reduziert seine Umsatzerwartung für China im Geschäftsjahr 2011 auf deutlich unter 100 Millionen Euro. Für den russischen Markt sei für 2011 nur noch mit einem Umsatz „in niedriger zweistelliger Millionenhöhe“ zu rechnen. Zudem bleibe die Geschäftsentwicklung in Teilen Südeuropas hinter den Erwartungen zurück.

Der Bahntechnikkonzern erwartet für das Geschäftsjahr 2011 Umsätze von bis zu 1,25 Milliarden Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 120 und 130 Millionen Euro. Noch vor wenigen Wochen war Vossloh von rund 1,4 Milliarden Euro Umsatz und mehr als 160 Millionen Euro EBIT ausgegangen.

Hermann Reith ist Analyst der BHF Bank. Er hält trotz der Gewinnwarnung an seinem Kursziel von 95 Euro für die Vossloh-Aktie fest. Das würde einen Kurszuwachs um rund zehn Euro binnen Jahresfrist bedeuten. Reith verweist darauf, dass die schwächere Geschäftsentwicklung von Vossloh im südlichen Europa angesichts der Finanzkrise von Staaten wie Griechenland, Spanien, Portugal und Italien nicht überrascht. Angesichts der klammen Kassen könne wenig in den Eisenbahnsektor investiert werden. Auch hätten sich die Verzögerungen in China bereits seit längerem abgezeichnet.

Vor allem aber rechnet der Analyst damit, dass sich die Aktie des Unternehmens schnell wieder auf ihr bisheriges Niveau erholt. Schließlich verfüge Vossloh über einen großen Auftragsbestand, dessen Volumen bereits den Umsatz eines ganzen Jahres übersteige.

Vossloh AG: ISIN DE0007667107 / WKN 766710
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