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Wachhund: Gift-Skandal-Prozess gegen Envio AG auf der Kippe?
Eine unerwartete Wende hat der Prozess gegen das PCB-Skandalunternehmen Envio AG vor dem Dortmunder Landgericht genommen: Das Verfahren könnte ausgesetzt werden. Der Vorsitzende Richter Thomas Kelm kündigte diesen Schritt an. Käme es dazu, könnte der Prozess für mehrere Jahre unterbrochen werden.
Hintergrund ist ein Gutachten des Essener Arbeitsmediziners Professor Albert Rettenmeier im Auftrag der Staatsanwaltschaft. Diese Untersuchung sollte die Wirkung des Giftes PCB auf 51 ehemalige Mitarbeiter von Envio bewerten, die bei der laut Anklage unsachgemäßen Entsorgung von PCB-haltigen Transformatoren vergiftet worden sein sollen. Das Gericht kam übereinstimmenden Medienberichten zufolge zu dem Schluss, dass Gutachten des Arbeitsmediziners sei zu oberflächlich ausgefallen und erfordere Nachuntersuchungen. Für diese wohl sehr langwierigen Nachuntersuchungen stehe Professor Rettenmeier aber nicht zur Verfügung, weil er kurz vor der Pensionierung stehe.
Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger könnte das Verfahren also weiter verzögern. Rettenmeier selbst habe daher den Epidemologen Heinz Jöcklel als neuen Gutachter vorgeschlagen. Neue Untersuchungen würden allerdings nicht nur mehr Zeit, sondern auch zusätzliches Geld kosten. Pro Patient wird 1.000 Euro geschätzt, wobei zusätzlich zu den 51 Opfern, die in der Anklage stehen, noch zahlreiche weitere Menschen untersucht werden müssten.
Die Staatsanwaltschaft hält die Nachuntersuchungen für unnötig. Aus ihrer Sicht ist bereits nachgewiesen, dass die Betroffenen erhebliche Mengen PCB im Blut gehabt hätten, was eine „körperliche Beeinträchtigung“ bedeute und damit den Tatbestand der Körperverletzung erfülle. Die Anwälte des Hauptangeklagten Ex-Envio-Chefs Dirk Neupert sollen ebenfalls kein Interesse an weitern Gutachten haben. Es stehe zu befürchten, die „Rehabilitierung ihres Mandanten“ könne sich in die Länge ziehen, so die Juristen.
Das Insolvenzverfahren der Envio Recycling GmbH, die am Dortmunder Hafen Jahrelang als Spezial-Recycling-Unternehmen tätig war, läuft seit Dezember 2011. Die Unternehmensspitze der Envio-Unternehmensgruppe konzentriert sich mittlerweile auf den Geschäftszweig Biogas. ECOreporter.de führt Envio in der Wachhund-Rubrik. Gleiches gilt für das in Hamburg ansässige Envio-Nachfolgeunternehmen Bebra Biogas Holding AG.
Envio AG: ISIN DE000A0N4P19 / WKN A0N4P1
Hintergrund ist ein Gutachten des Essener Arbeitsmediziners Professor Albert Rettenmeier im Auftrag der Staatsanwaltschaft. Diese Untersuchung sollte die Wirkung des Giftes PCB auf 51 ehemalige Mitarbeiter von Envio bewerten, die bei der laut Anklage unsachgemäßen Entsorgung von PCB-haltigen Transformatoren vergiftet worden sein sollen. Das Gericht kam übereinstimmenden Medienberichten zufolge zu dem Schluss, dass Gutachten des Arbeitsmediziners sei zu oberflächlich ausgefallen und erfordere Nachuntersuchungen. Für diese wohl sehr langwierigen Nachuntersuchungen stehe Professor Rettenmeier aber nicht zur Verfügung, weil er kurz vor der Pensionierung stehe.
Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger könnte das Verfahren also weiter verzögern. Rettenmeier selbst habe daher den Epidemologen Heinz Jöcklel als neuen Gutachter vorgeschlagen. Neue Untersuchungen würden allerdings nicht nur mehr Zeit, sondern auch zusätzliches Geld kosten. Pro Patient wird 1.000 Euro geschätzt, wobei zusätzlich zu den 51 Opfern, die in der Anklage stehen, noch zahlreiche weitere Menschen untersucht werden müssten.
Die Staatsanwaltschaft hält die Nachuntersuchungen für unnötig. Aus ihrer Sicht ist bereits nachgewiesen, dass die Betroffenen erhebliche Mengen PCB im Blut gehabt hätten, was eine „körperliche Beeinträchtigung“ bedeute und damit den Tatbestand der Körperverletzung erfülle. Die Anwälte des Hauptangeklagten Ex-Envio-Chefs Dirk Neupert sollen ebenfalls kein Interesse an weitern Gutachten haben. Es stehe zu befürchten, die „Rehabilitierung ihres Mandanten“ könne sich in die Länge ziehen, so die Juristen.
Das Insolvenzverfahren der Envio Recycling GmbH, die am Dortmunder Hafen Jahrelang als Spezial-Recycling-Unternehmen tätig war, läuft seit Dezember 2011. Die Unternehmensspitze der Envio-Unternehmensgruppe konzentriert sich mittlerweile auf den Geschäftszweig Biogas. ECOreporter.de führt Envio in der Wachhund-Rubrik. Gleiches gilt für das in Hamburg ansässige Envio-Nachfolgeunternehmen Bebra Biogas Holding AG.
Envio AG: ISIN DE000A0N4P19 / WKN A0N4P1