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Wachhund: Tote Telefonleitungen statt nachhaltiger Rendite – Fonds zu Bio-Kraftstoff schwächelt
Eigentlich läuft die Zeichnungsfrist erst zum Jahresende aus. Doch wer bei der Soilutions AG anruft, der trifft seit geraumer Zeit auf tote Leitungen. Bereits in diesem Frühjahr hat die Soilutions AG den im April 2009 aufgelegten Fonds eingestellt. Bis Jahresende will die Emittentin nach eigener Aussage entscheiden, inwiefern es eine Alternative zur Abwicklung des Fonds geben kann.
Havarie des Projekts bereits im Januar 2010 „absehbar“
„Als absehbar war, dass wir nicht ausreichend Eigenkapital einwerben können, um unser Projekt zu realisieren, haben wir den Fonds gestoppt“, sagt Soilutions-Geschäftsführer Ingo Pielmeier, ein in Leipzig ansässiger Rechtsanwalt, auf Nachfrage von ECOreporter.de. Seit Januar 2010 habe die AG keinerlei Gelder mehr angenommen und die Werbung für den Fonds eingestellt. Das bis dahin eingesammelte Geld sei „prospektgerecht“ verwendet worden, beteuert Pielmeier. Dazu, wie viele Anleger wie viel Geld bis zur Havarie des Projektes investiert haben und wie deren Chancen stehen, ihr Geld wiederzusehen, schweigt der Geschäftsführer. Dass das Unternehmen nach dem Ende des Fonds mittlerweile zwar seine Telefonleitungen kappte, die Inhalte auf der eigenen Homepage jedoch über Monate nicht entsprechend angepasst oder schlicht entfernt hat, bezeichnet er als Fehler.
ECOreporter.de warnte frühzeitig vor einem Investment
Der geschlossene Fonds verfolgte ehrgeizige Ziele: Zum Bau einer Produktionsstätte für synthetischen Diesel-Kraftstoff auf der Basis von nachwachsenden Rohstoffen wollte die Soilutions AG 75 Millionen Euro einwerben. Anleger sollten sich mit 5.000 Euro oder mehr beteiligen. Schon damals ließ die Soilutions AG eine ECOreporter.de-Anfrage nach Details und Hintergründen zum Fonds trotz mehrfacher Nachfrage unbeantwortet. Die Folge war ein Eintrag in unserer Wachhund Rubrik.
Fondskonzept auf wackeligen Beinen
Entstehen sollte die Anlage ursprünglich am Fährhafen Sassnitz im Nordosten der Insel Rügen. Nur 21 Tage nach Erscheinen des Fondsprospekts Anfang Dezember 2009 wich die Soilutions AG auf den Frankenhafen Stralsund aus, firmierte die Beteiligungsgesellschaft entsprechend um und verlängerte die Zeichnungsfrist bis zum 31. Dezember 2010. Doch sowohl im Bezug auf den Standort als auch im Bezug auf die Technologie kam die Soilutions AG mit ihren anvisierten Partnern offenbar nicht über relativ unverbindliche Vorvereinbarungen hinaus. ECOreporter.de liegen Unterlagen vor, aus denen hervorgeht, dass es mit der Stadt Stralsund zwar Gespräche gab; zu einer gesicherten Grundbucheintragung des Grundstücks, so wie die Soilutions AG es auf ihrer Internetseite bis heute angibt, ist es den Unterlagen zufolge nie gekommen.
Bildnachweis: Luftaufnahme des Grundstücks am Frankenhafen in Stralsund. Quelle: Souilutions AG.
Ähnlich verhielt es sich mit der Technik, die in Stralsund zum Einsatz kommen sollte. Geplant war der Bau von zwei Blockheizkraftwerken, dazu zwei Dampfturbinen zur Stromerzeugung und drei Biomasse-to-Liquid-Anlagen zur Herstellung des synthetischen Kraftstoffs. Die Technologie wollte die Soilutions AG von der Alphakat GmbH mit Sitz in Buttheim beziehen. Alphakat-Geschäftsführer Dr. Christian Koch bestätigte gegenüber ECOreporter.de, dass es auch hier Gespräche und Anlagenbesichtigungen im Dezember 2009 gegeben hat. „Wir hatten viele Gespräche und Besichtigungstermine mit potenziellen Interessenten im deutschsprachigen Europaraum. Konkret wird ein Geschäft erst mit einer Anzahlung“, sagt Koch. Dazu jedoch sei es im Fall Soilutions nicht gekommen.
Das Ziel der Souilutions AG sei es weiterhin, die Technologie der Alphakat GmbH zu vermarkten, so Soilutions-Geschäftsführer Pielmeier. Zu einem möglichen Geschäftsmodell äußerte er sich nicht. Sicher sei allerdings, dass es keinen weiteren Publikumsfonds der Soilutions AG geben werde. Eine Zusammenarbeit mit einzelnen Personen aus dem Umfeld der Soilutions AG sei in Zukunft nicht ausgeschlossen, erklärte auch Alphakat-Geschäftsführer Koch.
Fazit
Es bleibt unklar ob und wie viel Geld Anleger des Bio-Kraftstofffonds von Soilutions verloren haben. Wer auf die ECOreporter.de-Warnung hörte, wird nicht investiert haben.
Havarie des Projekts bereits im Januar 2010 „absehbar“
„Als absehbar war, dass wir nicht ausreichend Eigenkapital einwerben können, um unser Projekt zu realisieren, haben wir den Fonds gestoppt“, sagt Soilutions-Geschäftsführer Ingo Pielmeier, ein in Leipzig ansässiger Rechtsanwalt, auf Nachfrage von ECOreporter.de. Seit Januar 2010 habe die AG keinerlei Gelder mehr angenommen und die Werbung für den Fonds eingestellt. Das bis dahin eingesammelte Geld sei „prospektgerecht“ verwendet worden, beteuert Pielmeier. Dazu, wie viele Anleger wie viel Geld bis zur Havarie des Projektes investiert haben und wie deren Chancen stehen, ihr Geld wiederzusehen, schweigt der Geschäftsführer. Dass das Unternehmen nach dem Ende des Fonds mittlerweile zwar seine Telefonleitungen kappte, die Inhalte auf der eigenen Homepage jedoch über Monate nicht entsprechend angepasst oder schlicht entfernt hat, bezeichnet er als Fehler.
ECOreporter.de warnte frühzeitig vor einem Investment
Der geschlossene Fonds verfolgte ehrgeizige Ziele: Zum Bau einer Produktionsstätte für synthetischen Diesel-Kraftstoff auf der Basis von nachwachsenden Rohstoffen wollte die Soilutions AG 75 Millionen Euro einwerben. Anleger sollten sich mit 5.000 Euro oder mehr beteiligen. Schon damals ließ die Soilutions AG eine ECOreporter.de-Anfrage nach Details und Hintergründen zum Fonds trotz mehrfacher Nachfrage unbeantwortet. Die Folge war ein Eintrag in unserer Wachhund Rubrik.
Fondskonzept auf wackeligen Beinen
Entstehen sollte die Anlage ursprünglich am Fährhafen Sassnitz im Nordosten der Insel Rügen. Nur 21 Tage nach Erscheinen des Fondsprospekts Anfang Dezember 2009 wich die Soilutions AG auf den Frankenhafen Stralsund aus, firmierte die Beteiligungsgesellschaft entsprechend um und verlängerte die Zeichnungsfrist bis zum 31. Dezember 2010. Doch sowohl im Bezug auf den Standort als auch im Bezug auf die Technologie kam die Soilutions AG mit ihren anvisierten Partnern offenbar nicht über relativ unverbindliche Vorvereinbarungen hinaus. ECOreporter.de liegen Unterlagen vor, aus denen hervorgeht, dass es mit der Stadt Stralsund zwar Gespräche gab; zu einer gesicherten Grundbucheintragung des Grundstücks, so wie die Soilutions AG es auf ihrer Internetseite bis heute angibt, ist es den Unterlagen zufolge nie gekommen.
Bildnachweis: Luftaufnahme des Grundstücks am Frankenhafen in Stralsund. Quelle: Souilutions AG.
Ähnlich verhielt es sich mit der Technik, die in Stralsund zum Einsatz kommen sollte. Geplant war der Bau von zwei Blockheizkraftwerken, dazu zwei Dampfturbinen zur Stromerzeugung und drei Biomasse-to-Liquid-Anlagen zur Herstellung des synthetischen Kraftstoffs. Die Technologie wollte die Soilutions AG von der Alphakat GmbH mit Sitz in Buttheim beziehen. Alphakat-Geschäftsführer Dr. Christian Koch bestätigte gegenüber ECOreporter.de, dass es auch hier Gespräche und Anlagenbesichtigungen im Dezember 2009 gegeben hat. „Wir hatten viele Gespräche und Besichtigungstermine mit potenziellen Interessenten im deutschsprachigen Europaraum. Konkret wird ein Geschäft erst mit einer Anzahlung“, sagt Koch. Dazu jedoch sei es im Fall Soilutions nicht gekommen.
Das Ziel der Souilutions AG sei es weiterhin, die Technologie der Alphakat GmbH zu vermarkten, so Soilutions-Geschäftsführer Pielmeier. Zu einem möglichen Geschäftsmodell äußerte er sich nicht. Sicher sei allerdings, dass es keinen weiteren Publikumsfonds der Soilutions AG geben werde. Eine Zusammenarbeit mit einzelnen Personen aus dem Umfeld der Soilutions AG sei in Zukunft nicht ausgeschlossen, erklärte auch Alphakat-Geschäftsführer Koch.
Fazit
Es bleibt unklar ob und wie viel Geld Anleger des Bio-Kraftstofffonds von Soilutions verloren haben. Wer auf die ECOreporter.de-Warnung hörte, wird nicht investiert haben.