Fonds / ETF

Wachstum nachhaltiger Fonds: Wieso UBS-ETFs stark zulegten

Nachhaltige Fonds in Deutschland wachsen: Vor allem nachhaltige Aktienfonds konnten 2016 stark zulegen,  wie ECOreporter exklusiv ermittelt hat.  In einer Serie erläutern wir, wie die Fonds ihr Volumen gesteigert haben – und nehmen dabei unter anderem Exchange-traded funds (ETFs), Aktienfonds, Mischfonds und Rentenfonds unter die Lupe.


UBS hat im Jahr 2010 die ersten SRI-ETFs aufgelegt (SRI steht für "Socially Responsible Investment", übersetzt: gesellschaftlich verantwortliche Kapitalanlagen). Mittlerweile bietet der Asset Manager sieben Aktien- und zwei Anleihe-ETFs auf SRI-Basis an, deren Volumen sich laut ECOreporter-Analysen deutlich vergrößert hat. Dag Rodewald, Leiter UBS ETF Deutschland & Österreich, erklärt, wieso die Indexfonds zulegen konnten.  Mehr über ETFs, deren Vorteile und Risiken erfahren Sie in unserer zweiteiligen Serie.


ECOreporter.de: Wo sieht UBS die Gründe für das Wachstum der nachhaltigen Fonds?

Dag Rodewald:  Der gesellschaftliche Trend hin zum Investieren im Einklang mit den eigenen Werten – sei es bei Privatanlegern, sei es bei Institutionen – hat weiter an Bedeutung gewonnen und ist längst mehr als ein Nischenphänomen. In Summe hat das dazu geführt, dass sich das Volumen unserer SRI-ETFs 2016 im Vergleich zum Jahr 2015 mehr als verdoppelt hat. Dieser Trend hat sich zu Beginn des laufenden Jahres fortgesetzt.

Ein Katalysator dafür war die Abgasaffäre bei Volkswagen und die auf ihr Bekanntwerden folgende öffentliche Diskussion. Seither werden Nachhaltigkeitsansätze deutlich stärker hinterfragt und miteinander verglichen. Die unseren SRI-ETFs zugrundeliegende MSCI-SRI-Methodologie mit der Kombination von wertebasierten Ausschlüssen, einem Best-in-Class-Ansatz sowie einem Negativscreening zeigt sehr detailliert, inwieweit Unternehmen speziellen ESG-Risiken ausgesetzt sind und welche Strategie diese implementiert haben, um jene Risiken zu bewältigen. Das sehe ich als einen äußerst wichtigen Differenzierungsfaktor unserer SRI-ETFs.


Hat UBS das Angebot nachhaltiger Fonds vergrößert?

Seit der Auflage unserer ersten SRI-ETFs im Jahr 2010 haben wir unsere Produktpalette in diesem Bereich konsequent ausgebaut. Nachdem wir zunächst SRI-ETFs auf der Aktienseite lanciert hatten, haben wir unser Angebot 2015 um den UBS ETF Barclays MSCI US Liquid Corporates Sustainable UCITS ETF auf US-Staatsanleihen und 2016 um den UBS ETF Barclays MSCI Euro Area Liquid Corporates Sustainable UCITS ETF auf europäische Staatsanleihen ergänzt. Zudem sind unsere SRI-ETFs inzwischen auf Wunsch auch mit Währungssicherung verfügbar.


Nach ECOreporter-Berechnungen hat das gesamte Volumen nachhaltiger Fonds in 2016 um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugelegt, Aktienfonds machten den Löwenanteil aus. Wie schätzt UBS die Entwicklung nachhaltiger Fonds ein, rechnen Sie mit einem weiteren Wachstum in diesem und in den nächsten Jahren?


Gerade wenn man den Gesamtmarkt betrachtet, wird deutlich, wie stark sozial verantwortliche Investments inzwischen der Nische entwachsen sind, in der sie sich ursprünglich befanden. Wir allein verwalten mittlerweile über 1,3 Milliarden Euro in unseren Nachhaltigkeits-ETFs, mit weiter steigender Tendenz. Und wir stellen fest, dass es breites Interesse aus ganz unterschiedlichen Kundensegmenten gibt: von Privatbanken, Asset Managern, Versicherungen, Stiftungen und auch von kirchlichen Investoren. Diese Entwicklung liegt zum Teil sicher auch darin begründet, dass inzwischen durch verschiedene Untersuchungen gut belegt ist: Wertebasiertes Anlegen muss nicht auf Kosten der Rendite gehen. Gerade für professionelle Investoren ist das ein wichtiges Argument.


Wovon haben die nachhaltigen Rentenfonds des Anbieters Candriam profitiert? Das erfahren Sie hier.

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