Erneuerbare Energie

Warum Wind- und Solaraktien vom Haushaltskompromiss in den USA profitieren

Von dem in letzter Minute errungenen Haushaltskompromiss in den USA profitieren auch viele Unternehmen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien. Denn hätten sich Demokraten und Republikaner nicht im Kongress zu einem Kompromiss durchgerungen, hätten die zum Jahresbeginn dann automatisch greifenden massiven Kürzungen der bundesstaatlichen Mittel auch die Förderung von Grünstrominvestments betroffen.

Denn in den USA werden diese durch Steuervergünstigungen gefördert, so genannte tax credits. Der US-amerikanische Photovoltaik-Verband SEIA  (Solar Energy Industries Association) weist darauf hin, dass bei einem Scheitern der Verhandlungen die Steuernachlässe, die für Investitionen in Solarstromprojekte gutgeschrieben oder direkt ausgezahlt werden, massiv gesunken wären. Damit hätten sie sich für viele Investoren nicht mehr rentiert. Daher habe ein abruptes Ende des gegenwärtigen Solarbooms in den USA gedroht. Mit Spannung erwartet die SEIA nun, ob sich Demokraten und Republikaner über einen grundlegenden den Sparplan für den US-Haushaltes einigen. Diesen müssen sie in den kommenden zwei Monaten erarbeiten, da die USA die gesetzlich festgelegte Schuldenobergrenze erreicht haben und dem Fiskus Ende Februar das Geld ausgeht.

Deutlich stärker haben sich die Aussichten für die Windkraft in den USA verbessert. Denn hier sollte eigentlich zum Jahreswechsel ein wichtiges Förderinstrument auslaufen, der so genannte Production Tax Credit (PTC). Das ist eine Steuergutschrift für Betreiber von Windkraftanlagen in Höhe von 2,2 US-Cent pro produzierter Kilowattstunde Windstrom. Sie wurde bei den dramatischen Haushaltsverhandlungen im US-Kongress um ein Jahr verlängert. Das bedeutet, dass der PTC für alle Windstromprojekte beansprucht werden kann, die im Jahr 2013 in Angriff genommen werden. Damit hat die Politik den drohenden Einbruch bei der Nachfrage für Windräder abgewendet.
Die dänische Vestas, der weltweit größte Hersteller von Windkraftanlagenhatte einen Nachfrageeinbruch um 80 Prozent befürchtet und ihre Ausbaupläne für das US-Geschäft bereits eingefroren.

Auf breiter Front haben die Kurse vieler Aktien an Wert gewonnen, nachdem die USA die so genannte Haushaltsklippe doch noch umschifft hatten. Mit leichter Verzögerung legten auch etliche Solar- und Windaktien kräftig zu. So verteuerten sich etwa die Anteilsschein der Windturbinenbauer Vestas und Gamesa um rund sieben Prozent.
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