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Was spricht für nachhaltige Investments in China? – Experte sieht großes Potential

Aufgrund des spektakulären Wirtschaftsaufschwungs der letzten Jahre zwar enorm an Wohlstand gewonnen. Der mit diesem Wachstum verbundene Ressourcenabbau und Energiebedarf hat China aber auch an die Spitze der Umweltsünder gebracht. Bei den Treibhausgas-Emissionen hat die Volksrepublik binnen weniger Jahre sogar den bislang mit Abstand größten Klimasünder überholt - die Vereinigten Staaten.

Dennoch kann es gerade für nachhaltige Investoren Sinn machen, auf China zu setzen. Das meint zumindest Gerhard Wagner, Manager der nachhaltigen Schwellenländerfonds von Swisscanto: "China hat, historisch betrachtet, viel früher erkannt, dass der Umwelt- und Klimaverschmutzung mit nachhaltigen Projekten begegnet werden muss. So wird der nächste 5-Jahres-Plan, der in diesem Monat verabschiedet wird, eine massive Unterstützung der erneuerbaren Energien und umweltfreundlicher Transportmittel mit sich bringen, um den Anteil fossiler Energieträger und die damit verbundenen CO2-Emissionen - zumindest relativ zur Wirtschaftsleistung - zu verringern. Für Investoren sind Umweltschutzmaßnahmen, die mit dem chinesischen 5-Jahres-Plan einhergehen, ein Fingerzeig für die künftigen Anlagechancen in China", so Wagner.

Der Fondsmanager ist überzeugt, dass China die Weichen zu mehr Umwelt- und Klimaschutz stellt. "Umwelttechnologieunternehmen werden überdurchschnittlich stark davon profitieren und stellen interessante Investmentchancen dar. Bereits heute gehören chinesische Solarmodulhersteller und Windanlagenbauer zu den führenden Produzenten weltweit und werden auch in Zukunft aufgrund der tiefen Produktionskosten über eine hervorragende Auftragslage verfügen", meint Wagner. Aber er benennt auch Kritikpunkte und verweist zum Beispiel auf den wachsenden Ausbau der Kernenergie in der Volksrepublik: "Atomkraft ist aus unserer Sicht keine nachhaltige Technologie zur Stromerzeugung. Zwar ist der Betrieb der Kraftwerke CO2-arm, aber die Gewinnung von Uran und vor allem die problematische Endlagerung des radioaktiven Abfalls, deren Auswirkungen ungewiss sind, stimmen mit einer nachhaltigen Philosophie nicht überein. Daher haben wir das Thema Kernkraft bei unseren Nachhaltigkeitsfonds von Beginn an ausgeschlossen", stellt Wagner klar.

Neben den erneuerbaren Energien sieht der Experte von Swisscanto beim Thema "Infrastruktur" enormes Potenzial für Anleger: "China steht hier vor einer Mammutaufgabe und hat das Thema ebenfalls auf die Agenda des 5-Jahres-Plans gesetzt. Die rasende Verstädterung verlangt rasches Handeln beim Bau und Ausbau verschiedenster Netze. Genannt seien der öffentliche Verkehr sowie die Strom- und Wasserversorgung. Unternehmen aus diesen Bereichen sollten im Anlegerfokus stehen, da hier Wachstums- und Gewinnsteigerungen zu erwarten sind. China weist einige attraktive Investmentchancen unter nachhaltigen Gesichtspunkten auf."
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