Nachhaltige Aktien, Meldungen

Was steckt hinter dem Kursabsturz der Aktie von PV Crystalox?

Die deutsch-britische Waferproduzentin PV Crystalox kämpft weiter mit einer schwachen Kundennachfrage und stark sinkenden Preisen. Das Unternehmen aus Abingdon in der britischen Grafschaft Oxfordshire hatte bereits Ende Juni eine Gewinnwarnung für das Gesamtjahr veröffentlicht. Nun sieht es sich nach eigenen Angaben gezwungen, Mitarbeiter zu entlassen. Die Produktion von Ingots und Wafer müsse so stark verringert werden, das ein signifikanter Abbau von Arbeitsplätzen in der britischen Fertigung unvermeidbar sein, teilte PV Crystalox mit, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Am deutschen Standort Bitterfeld werde Kurzarbeit angemeldet. Dort müsse die Siliziumproduktion vorübergehend ausgesetzt werden.

Das Unternehmen ist von dem massiven Preisverfall bei Solarwafern betroffen, aus denen die Module für Solarprojekte hergestellt werden. Aufgrund von Überkapazitäten im Markt haben sich die Preise für Solarkomponenten in diesem Jahr etwa halbiert. Das mindert die Nachfrage für Solarwafer und ließ auch dafür die Preise um über 50 Prozent einbrechen. PV Crystalox Solar AG kappte jetzt abermals die Prognose für die Auslieferungen. Das Unternehmen geht nun davon aus, im Gesamtjahr nur noch Wafer mit einer Gesamtkapazität von 360 bis 390 Megawatt (MW) auszuliefern. Im August hatte PV Crystalox die Jahresprognose schon einmal gekappt, auf 400 bis 450 MW gekappt.

Dabei hatte das Unternehmen erst im März angekündigt, die Produktionskapazitäten im laufenden Jahr von 430 auf 670 MW auszubauen und bis 2012 auf 750 MW. Im Frühjahr waren 535 MW erreicht worden.  
Die Aktie des Solarausrüsters wird vor allem in London gehandelt. Dort stürzte der Kurs heute bis zum Mittag um fast 40 Prozent auf 0,79 britische Pfund (GBP) ab. Das sind umgerechnet rund 91 Eurocents. Innerhalb eines Jahres hat der Anteilsschein damit drei Viertel seines Wertes verloren.

PV Crystalox AG: ISIN GB00B1WSL509 / WKN A0MSFQ
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