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Weiter hoher Kundenzuwachs der GLS Bank - Vorstandssprecher sieht Bankensektor im Umbruch
Die GLS Bank aus Bochum ist auch in 2014 weiter gewachsen. Die Bilanzsumme stieg erneut um einen zweistelligen Prozentwert und auch die Kundenzahl der nachhaltigen Bank kletterte weiter. Allerdings sieht der GLS-Vorstand für die Zukunft vor großen Herausforderungen, insgesondere aufgrund des geringen Zinsniveaus und der verstärkten Bankenregulierung.
Wie Finanzvorstand Andreas Neukirch heute auf der Jahrespressekonferenz in Frankfurt erläuterte, ist die Bilanzsumme der GLS Bank gegenüber 2013 um 12,4 Prozent auf 3,64 Milliarden Euro gestiegen. Die Anzahl ihrer Kunden erhöhte sich ebenso wie die Mitglieder des genossenschaftlich organisierten Finanzinstitutes um rund 15 Prozent. Die 1974 gegründete Bank betreute zum Jahresende 2014 rund 190.000 Kundinnen und Kunden. „Wir gewinnen – wie schon in den letzten Jahren – pro Monat im Durchschnitt rund 2.000 Neukunden hinzu“, erklärte Neukirch hierzu. Die Gründe dafür sieht der Finanzvorstand einerseits im Trend, dass Bankkunden immer größen Wert darauf legen ihre Bankeinlagen nachhaltig anzulegen. Andererseits führt er das umfassende Dienstleistungangebot der GLS Bank an: „Als einzige nachhaltige Bank bieten wir das komplette Angebot vom Zahlungsverkehr über Geldanlagen, Beteiligungen und Finanzierungen bis hin zu Schenkungen und Stiftungen durch unsere GLS Treuhand. Die GLS Treuhand hat 2014 460 Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von 109 Millionen Euro finanziert“, so Neukirch.
Das Rohergebnis der GLS Bank verbesserte sich von 67,4 Millionen auf 77,3 Millionen Euro, ihr Bilanzgewinn von 4,2 Millionen auf 5,8 Millionen Euro. Daher will der Vorstand der Generalversammlung wie im Vorjahr die Ausschüttunge einer Dividende von drei Prozent vorschlagen.
Die Kundeneinlagen der GLS Bank wuchsen in 2014 um zwölf Prozent auf 3,14 Milliarden Euro. Dem stand ein Plus bei den Kundenkrediten von über 17 Prozent auf 1,92 Milliarden Euro gegenüber. Die GLS Bank vergab mit über 35 Prozent des Kreditvolumens erneut den größten Teil an Energieprojekte. Etwa 27 Prozent wurden genutzt, um soziale und ökologische Wohnprojekte zu finanzieren, rund 17 Prozent entfielen auf den Bereich Bildung. Die geringsten Anteile am Kreditvolumen hatten die Bereiche Ernährung/Bio-Landwirtschaft und Soziales mit rund 14 bzw. acht Prozent. Die Anzahl der finanzierten Unternehmen und Projekte beziffert die Bank mit 22.358.
Keine Zukunft für herkömmliches Bankgeschäft?
„Aus der Finanzmarktkrise ist die nachhaltig ausgerichtete GLS Bank gestärkt hervorgegangen“, stellte Thomas Jorberg, Vorstandssprecher der GLS Bank, bei der Präsentation der Jahresbilanz fest. Er räumt aber ein, dass das Wachstum in 2014 etwas geringer ausgefallen ist als in 2013, etwa bei den Kundeneinlagen. Jorberg verwies auf das äußerst geringe Zinsniveau. Dieses führe dazu, dass Kunden immer weniger auf Bankeinlagen setzen und verstärkt auf andere Geldanlagen, etwa auf Sachwerte wie Einrichtungsgegenstände oder Immobilien.
Nach Einschätzung des Vorstandssprechers müssen sich Banken generell und langfristig auf ein Null- bzw. Niedrigstzinsniveau für sichere Geldanlagen einstellen. Jorberg dazu: „Damit verfallen unweigerlich die Zinsmargen, denn aus einem Niedrigstzins lässt sich keine auskömmliche Marge mehr erzielen. Damit steht die Bankenbranche vor der Herausforderung, dass neben den Erträgen aus Gebühren auch die Zinsmarge in Frage steht und somit das ursprüngliche Geschäftsmodell von Banken zunehmend gefährdet ist.“ Er ist aber zuversichtlich, dass die GLS Bank mit ihrem nachhaltigen Geschäftsmodell für diese Situation aussichtsreich aufgestellt ist. Ihre Wertorientierung sein ein Wettbewerbsvorteil. „Unsere nachhaltige Strategie hat sich bewährt und ist entwicklungsfähig, trotz der Rahmenbedingungen, die Banken vor große Herausforderungen stellten angesichts der geringen Zinssätze und der steigenden Regulierungsnaforderungen“, so Jorberg.
Foto: Thomas Jorberg / Quelle: GLS Bank
Der Vorstandssprecher der GLS Bank betonte, dass er für das extrem gering Zinsniveau nicht allein die Europäische Zentralbank verantwortlich macht, die jüngst angekündigt hatte, den Kapitalmarkt mit noch mehr billigem Geld zu fluten, um die Konjunktur in den kriselnden Euro-Staaten anzuregen. Jorberg dazu: „Die derzeitige Niedrigstzinsphase hat bereits einen langen Vorlauf, und es gibt keine Aussicht auf einen Zinsanstieg. Die Ursachen liegen keineswegs nur bei den Notenbanken. Zwar haben diese mit ihrer lockeren Geldpolitik die Überliquidität an den Finanzmärkten verstärkt“, so Jorberg: „Die Notenbanken wären aber kaum in der Lage, den Zinssatz deutlich nach oben zu treiben, auch aufgrund der von Staaten beabsichtigen Reduzierung der Neuverschuldung. Selbst wenn eine anziehende Konjunktur für eine höhere Investitionstätigkeit sorgen sollte, würde dies nicht entscheidend zu einem Rückgang des Überangebots an Geld führen“, führte er aus. Die Niedrigzinsen seien insofern keine durch die Notenbanken gesetzte Rahmenbedingung, sondern das Ergebnis eines dauerhaften Überangebotes von Geld auf den Finanzmärkten. „Eine massive Flucht von Anlegern in Aktien, Gold, landwirtschaftliche Flächen oder Immobilien wird nur zu einer Inflation der Preise dieser Vermögensanlagen führen, nicht aber zu einem höheren Zins“, folgerte der Vorstandssprecher.
Wenn schon keine Rendite, dann wenigstens Sinn?
Laut Jorberg führt diese Geldschwemme dazu, dass Vermögende ratlos nach sicheren Geldanlagen suchen, um dieses Vermögen zu sichern. Und die bislang vorrangige Frage „Wohin mit dem Geld?“ münde angesichts der Niedrigzinsen für viele in die Frage „Wo wird Geld sinnvoll gebraucht?“ Die Frage danach, wo Geld Sinn stifte, entwickle sich zur eigentlichen Kernfrage von Bankkunden und nachhaltige Banken hätten darauf Antworten. Eine nachhaltige Bank wie die GLS Bank könne Kunden ebenso wie herkömmliche Banken nicht mit höheren Zinsen locken, dass sei angesichts des extrem geringen Leitzinses keiner Bank möglich. „Eine nachhaltige Bank aber bietet Sinn-Zinsen“, meint der Vorstandssprecher. Er strich heraus, dass es weiter einen „enormen Finanzierungsbedarf in Bereichen wie Soziales, Kultur, Ökologie, Forschung und Entwicklung“ gebe. Der werde durch die derzeitigen finanzpolitischen Maßnahmen nicht gedeckt, obwohl er „wirkungsvoll zu einem Abbau der derzeitigen Geldschwemme beziehungsweise Überliquidität führen“ könnte. Die GLS Bank könne bei Kunden damit punkten, dass sie deren Einlagen nutze, um Projekte in Bereichen wie Erneuerbare Energie, Bio-Landwirtschaft, Kultur und Soziales zu finanzieren. „Geld ist für die Menschen da – nicht umgekehrt“, stellte Jorberg klar. Die GLS Bank setze es dafür ein, dass Gesellschaft sozialer und ökologischer werde. Das werde auch in Zukunft von den Bankkunden honoriert.
Die GLS Bank trägt seit 2013 das ECOreporter-Siegel NachhaltigeBank. Näheres zum Siegel und allen weiteren Siegel-Kategorien haben wir auf dieser Sonderseite (Link entfernt) zusammengefasst. Hier (Link entfernt) gelangen Sie zu einem Kurzportrait der GLS Bank.
Wie Finanzvorstand Andreas Neukirch heute auf der Jahrespressekonferenz in Frankfurt erläuterte, ist die Bilanzsumme der GLS Bank gegenüber 2013 um 12,4 Prozent auf 3,64 Milliarden Euro gestiegen. Die Anzahl ihrer Kunden erhöhte sich ebenso wie die Mitglieder des genossenschaftlich organisierten Finanzinstitutes um rund 15 Prozent. Die 1974 gegründete Bank betreute zum Jahresende 2014 rund 190.000 Kundinnen und Kunden. „Wir gewinnen – wie schon in den letzten Jahren – pro Monat im Durchschnitt rund 2.000 Neukunden hinzu“, erklärte Neukirch hierzu. Die Gründe dafür sieht der Finanzvorstand einerseits im Trend, dass Bankkunden immer größen Wert darauf legen ihre Bankeinlagen nachhaltig anzulegen. Andererseits führt er das umfassende Dienstleistungangebot der GLS Bank an: „Als einzige nachhaltige Bank bieten wir das komplette Angebot vom Zahlungsverkehr über Geldanlagen, Beteiligungen und Finanzierungen bis hin zu Schenkungen und Stiftungen durch unsere GLS Treuhand. Die GLS Treuhand hat 2014 460 Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von 109 Millionen Euro finanziert“, so Neukirch.
Das Rohergebnis der GLS Bank verbesserte sich von 67,4 Millionen auf 77,3 Millionen Euro, ihr Bilanzgewinn von 4,2 Millionen auf 5,8 Millionen Euro. Daher will der Vorstand der Generalversammlung wie im Vorjahr die Ausschüttunge einer Dividende von drei Prozent vorschlagen.
Die Kundeneinlagen der GLS Bank wuchsen in 2014 um zwölf Prozent auf 3,14 Milliarden Euro. Dem stand ein Plus bei den Kundenkrediten von über 17 Prozent auf 1,92 Milliarden Euro gegenüber. Die GLS Bank vergab mit über 35 Prozent des Kreditvolumens erneut den größten Teil an Energieprojekte. Etwa 27 Prozent wurden genutzt, um soziale und ökologische Wohnprojekte zu finanzieren, rund 17 Prozent entfielen auf den Bereich Bildung. Die geringsten Anteile am Kreditvolumen hatten die Bereiche Ernährung/Bio-Landwirtschaft und Soziales mit rund 14 bzw. acht Prozent. Die Anzahl der finanzierten Unternehmen und Projekte beziffert die Bank mit 22.358.
Keine Zukunft für herkömmliches Bankgeschäft?
„Aus der Finanzmarktkrise ist die nachhaltig ausgerichtete GLS Bank gestärkt hervorgegangen“, stellte Thomas Jorberg, Vorstandssprecher der GLS Bank, bei der Präsentation der Jahresbilanz fest. Er räumt aber ein, dass das Wachstum in 2014 etwas geringer ausgefallen ist als in 2013, etwa bei den Kundeneinlagen. Jorberg verwies auf das äußerst geringe Zinsniveau. Dieses führe dazu, dass Kunden immer weniger auf Bankeinlagen setzen und verstärkt auf andere Geldanlagen, etwa auf Sachwerte wie Einrichtungsgegenstände oder Immobilien.
Nach Einschätzung des Vorstandssprechers müssen sich Banken generell und langfristig auf ein Null- bzw. Niedrigstzinsniveau für sichere Geldanlagen einstellen. Jorberg dazu: „Damit verfallen unweigerlich die Zinsmargen, denn aus einem Niedrigstzins lässt sich keine auskömmliche Marge mehr erzielen. Damit steht die Bankenbranche vor der Herausforderung, dass neben den Erträgen aus Gebühren auch die Zinsmarge in Frage steht und somit das ursprüngliche Geschäftsmodell von Banken zunehmend gefährdet ist.“ Er ist aber zuversichtlich, dass die GLS Bank mit ihrem nachhaltigen Geschäftsmodell für diese Situation aussichtsreich aufgestellt ist. Ihre Wertorientierung sein ein Wettbewerbsvorteil. „Unsere nachhaltige Strategie hat sich bewährt und ist entwicklungsfähig, trotz der Rahmenbedingungen, die Banken vor große Herausforderungen stellten angesichts der geringen Zinssätze und der steigenden Regulierungsnaforderungen“, so Jorberg.
Foto: Thomas Jorberg / Quelle: GLS Bank
Der Vorstandssprecher der GLS Bank betonte, dass er für das extrem gering Zinsniveau nicht allein die Europäische Zentralbank verantwortlich macht, die jüngst angekündigt hatte, den Kapitalmarkt mit noch mehr billigem Geld zu fluten, um die Konjunktur in den kriselnden Euro-Staaten anzuregen. Jorberg dazu: „Die derzeitige Niedrigstzinsphase hat bereits einen langen Vorlauf, und es gibt keine Aussicht auf einen Zinsanstieg. Die Ursachen liegen keineswegs nur bei den Notenbanken. Zwar haben diese mit ihrer lockeren Geldpolitik die Überliquidität an den Finanzmärkten verstärkt“, so Jorberg: „Die Notenbanken wären aber kaum in der Lage, den Zinssatz deutlich nach oben zu treiben, auch aufgrund der von Staaten beabsichtigen Reduzierung der Neuverschuldung. Selbst wenn eine anziehende Konjunktur für eine höhere Investitionstätigkeit sorgen sollte, würde dies nicht entscheidend zu einem Rückgang des Überangebots an Geld führen“, führte er aus. Die Niedrigzinsen seien insofern keine durch die Notenbanken gesetzte Rahmenbedingung, sondern das Ergebnis eines dauerhaften Überangebotes von Geld auf den Finanzmärkten. „Eine massive Flucht von Anlegern in Aktien, Gold, landwirtschaftliche Flächen oder Immobilien wird nur zu einer Inflation der Preise dieser Vermögensanlagen führen, nicht aber zu einem höheren Zins“, folgerte der Vorstandssprecher.
Wenn schon keine Rendite, dann wenigstens Sinn?
Laut Jorberg führt diese Geldschwemme dazu, dass Vermögende ratlos nach sicheren Geldanlagen suchen, um dieses Vermögen zu sichern. Und die bislang vorrangige Frage „Wohin mit dem Geld?“ münde angesichts der Niedrigzinsen für viele in die Frage „Wo wird Geld sinnvoll gebraucht?“ Die Frage danach, wo Geld Sinn stifte, entwickle sich zur eigentlichen Kernfrage von Bankkunden und nachhaltige Banken hätten darauf Antworten. Eine nachhaltige Bank wie die GLS Bank könne Kunden ebenso wie herkömmliche Banken nicht mit höheren Zinsen locken, dass sei angesichts des extrem geringen Leitzinses keiner Bank möglich. „Eine nachhaltige Bank aber bietet Sinn-Zinsen“, meint der Vorstandssprecher. Er strich heraus, dass es weiter einen „enormen Finanzierungsbedarf in Bereichen wie Soziales, Kultur, Ökologie, Forschung und Entwicklung“ gebe. Der werde durch die derzeitigen finanzpolitischen Maßnahmen nicht gedeckt, obwohl er „wirkungsvoll zu einem Abbau der derzeitigen Geldschwemme beziehungsweise Überliquidität führen“ könnte. Die GLS Bank könne bei Kunden damit punkten, dass sie deren Einlagen nutze, um Projekte in Bereichen wie Erneuerbare Energie, Bio-Landwirtschaft, Kultur und Soziales zu finanzieren. „Geld ist für die Menschen da – nicht umgekehrt“, stellte Jorberg klar. Die GLS Bank setze es dafür ein, dass Gesellschaft sozialer und ökologischer werde. Das werde auch in Zukunft von den Bankkunden honoriert.
Die GLS Bank trägt seit 2013 das ECOreporter-Siegel NachhaltigeBank. Näheres zum Siegel und allen weiteren Siegel-Kategorien haben wir auf dieser Sonderseite (Link entfernt) zusammengefasst. Hier (Link entfernt) gelangen Sie zu einem Kurzportrait der GLS Bank.