Anleihen / AIF

Weiter keine Baugenehmigung - kommt der Solarfonds „Die Sonne Italiens“ seine Anleger teuer zu stehen?



ECOreporter.de: Trifft es zu, dass Sie die Baugenehmigung für das ursprünglich avisierte Solarprojekt bis heute nicht bekommen und daher umdisponiert haben?

Peter Käsberger: Ja, dies trifft zu. Die Baugenehmigung wurde bis heute nicht erteilt. Die Behörden stellten immer wieder neue Forderungen. So wurde beispielsweise mitten im Genehmigungsprozess von der Region ein Dekret erlassen, das es nicht mehr erlaubt auf Ackerböden der Klasse 2 Solarkraftwerke zu errichten. Dieses Dekret steht im Widerspruch zu dem Conto Energia II (Das frühere Gesetz zur Regelung die Förderung Erneuerbarer Energien in Italien – Anm. d. Red.). Eine Klage gegen die Behörde dauert sehr lange und das Prozessrisiko sollte aus unserer Sicht ein Fondsmanagement meiden. Deshalb wurde der Strategiewechsel durchgeführt.

ECOreporter.de: Welche neue Strategie verfolgen Sie nun? Wie geht es nun weiter mit dem Fonds?

Käsberger: Wir haben aus unserer Projektpipeline drei alternative Standorte für die Investitionen zur Verfügung gestellt. Diese Alternativen wurden bei der Abstimmung durch die Gesellschafter mit großer Mehrheit von 95 Prozent angenommen.

ECOreporter.de: Welche Konsequenzen hat die Situation für die Anleger? Sind die Renditen in Gefahr?

Käsberger: Die Konsequenz für die Anleger ist positiv. Die Renditen bei den anderen Standorten sind durch die südlichere Lage um insgesamt rund 14 Prozent höher.

ECOreporter.de: Trifft es ferner zu, dass nur noch 62 Prozent des Anlegerkapitals da sind, wie aus Medienberichten hervor geht?

Käsberger: Nein. Das ist definitiv falsch! Das gesamte Kapital ist noch vorhanden. Alle Ausgaben erfolgten prospektgemäß. Ausgaben für Material wie zum Beispiel für bereits gekaufte SMA Wechselrichter können ohne finanziellen Schaden für den Fonds reguliert werden. Der Generalunternehmer und wir verwenden diese Bauteile in anderen Projekten und erstatten das Geld. Das ist der Vorteil einer größeren Projektpipeline, die wir haben. Wir arbeiten derzeit an Solarkraftwerken mit etwa 30 Megawatt in Private Placements. Dort ist ständig Bedarf, da bei dem meisten Material längere Lieferzeiten bestehen. Richtig ist, dass wir von den ursprünglich geplanten 10,4 Millionen Euro Fondskapital 6,45 Millionen eingeworben haben und den Fonds bei circa 62 Prozent des Zielvolumens geschlossen haben.

ECOreporter.de: Wir danken Ihnen für das Gespräch, Herr Käsberger!

Per Opens external link in new windowMausklick gelangen Sie zu einem ECOreporter.de-Anlagecheck des geschlossenen Solarfonds „Die Sonne Italiens“ vom August 2009. Damals hatten wir vor möglichen Problemen mit der Baugenehmigung gewarnt und von der Zeichnung abgeraten.

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