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Erneuerbare Energie, Anleihen / AIF
"Weitere Kürzungen bei der Photovoltaik-Einspeisevergütung gefährden die Energiewende" - Thomas Bisig, Prime Energy Invest-Vorstand, im ECOreporter-Interview
Die Prime Energy Invest AG aus Weil am Rhein ist eine Spezialistin für Photovoltaik-Dachanlagen auf eigenen Immobilien. Das Unternehmen ist einer der Aussteller auf der Messe Grünes Geld am 24. März in Berlin. Die Veranstaltung rund um aktuelle Trends und Angebote am Markt für nachhaltige Geldanlagen im deutschsprachigen Europaraum ist für Besucher kostenlos (hier erfahren Sie mehr dazu).
ECOreporter: Herr Bisig, Bundesumweltminister Norbert Röttgen möchte monatliche Kürzungen der Photovoltaik-Vergütung einführen. Inwiefern sehen Sie Nach- oder Vorteile dieser Regelung für Ihr Unternehmen und für die deutsche Solarbranche allgemeinen?
Thomas Bisig: Für unser Unternehmen sehe ich keine Nachteile. Als Investor können wir sehr schnell auf Veränderungen am Markt reagieren. Allerdings denke ich, es wird für Planungs- und Projektgesellschaften im Bereich Photovoltaik-Anlagen erheblich schwieriger unter diesen Voraussetzungen am Markt zu operieren.
ECOreporter: Einflussreiche Stimmen auf der Regierungsebene fordern weitere Einschränkungen bei der Photovoltaik-Förderung. Sie verweisen darauf, dass das jährliche Zubauziel von 3,5 Gigawatt (GW) in 2010/2011 weit übertroffen wurde. Sind da stärkere Einschnitte nicht dringend geboten?
Bisig: Definitiv Nein. Es ist trotz starkem Zubau im Bereich Photovoltaik und dem starken Ausbau Erneuerbarer Energien allgemein nicht gelungen, die Klimaziele zu erreichen – noch schlimmer: die Ziele wurden deutlich verfehlt. Des Weiteren braucht der Atomausstieg einen starken Ausbau beziehungsweise die Förderung von Erneuerbaren Energien. Bei zusätzlichen Einschränkungen könnte der Ausstieg gefährdet sein.
ECOreporter: Bei den Erneuerbaren Energien sind Sie vorrangig in der Solarbranche tätig. Warum? Ziehen Sie eine Erweiterung ihres Portfolios etwa um Windkraft oder Biogas in Erwägung?
Bisig: Wir sehen in den Photovoltaik-Anwendungen nach wie vor sehr viele Vorteile und viel Potenzial. Als Investoren sind wir auf kurze Genehmigungsabläufe und schnelle Umsetzungen angewiesen. Genau diese Flexibilität hat uns - im Vergleich zur Windtechnologie, wo sehr lange Bewilligungsverfahren üblich sind - bewogen, in die Solarenergie zu investieren. Die technischen Entwicklungen in den unterschiedlichen Erneuerbaren Energien in den letzten Jahren waren rasant. Weil wir auch Kundengelder investieren, ist für uns eine hohe Expertise unverzichtbar, daher haben wir uns auf den Erwerb von Photovoltaik-Anlagen fokussiert und spezialisiert.
ECOreporter: Welche Erwartungen bringen Sie auf die Grünes Geld-Messe in Berlin?
Bisig: Wir nehmen ja seit einigen Jahren an den Messen Grünes Geld teil. In erster Linie schätzen wir den Austausch mit „Gleichgesinnten“. Wir erwarten dort eine gewohnt hohe Dichte an Fachpublikum, was ausschlaggebend für unsere Teilnahmen war.
ECOreporter: Was raten Sie einem Privatanleger, der erstmals in den Bereich Erneuerbare Energien einsteigen möchte?
Bisig: Grundsätzlich hilft hier ein guter Track-Record, das heißt: werden die Grundzinsen jährlich ausgeschüttet, werden die Anlegergelder in neue Anlagen investiert (Photovoltaik-Anlagenspiegel) und nicht zuletzt soll das Geschäftsmodell des Emittenten schlüssig und nachvollziehbar sein. Mit dem Internet sind neue Prüfungs- und Informationsmöglichkeiten hinzu gekommen, die es auf jeden Fall zu nutzen gilt.
ECOreporter: Was erwarten Sie für Ihr Unternehmen in der Zukunft? Wo sehen Sie das Unternehmen in einem Jahr?
Bisig: Wir gehen weiterhin von einer positiven Entwicklung für unser Unternehmen aus. Trotz der sehr schwierigen Situation in Europa und auch der wenig erfreulichen Aussichten für das laufende Jahr. Wir blicken auf ein gutes 2011 zurück und werden unsere Expansionsbemühungen im 2012 weiter vorantreiben.
ECOreporter: Herr Bisig, wir danken Ihnen für das Gespräch!