Erneuerbare Energie

Welche Länder sind für Investitionen in erneuerbare Energien besonders attraktiv?

Deutschland, Großbritannien, Frankreich und China sind aktuell die attraktivsten Ziele für Investitionen in Erneuerbare Energien. Zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsame Untersuchung von Allianz Climate Solutions, NewClimate Institute und Germanwatch. Aber auch Schwellenländer wie Indien, Brasilien und Südafrika haben demnach stark aufgeholt und überzeugen Kapitalgeber mit stabileren Rahmenbedingungen für langfristige Investitionen.

Laut der Untersuchung hält Deutschland hinsichtlich der Attraktivität für Investoren die Spitzenposition vor Großbritannien und Frankreich. Ausschlaggebend seien „die stabilen Marktbedingungen, positive makroökonomische Faktoren und unterstützende Politikmaßnahmen für erneuerbare Energien“. Mit langfristigen Strategien wie dem Klimaschutzplan 2050 gebe es in der Bundesrepublik stabile politische Rahmenbedingungen. Bei der Marktkapazität für erneuerbare Energien liege Deutschland unter den G20-Staaten an der Spitze - mit 28 Prozent Anteil (ohne Wasserkraft) an der Stromerzeugung und einer hohen Marktreife (wo es in Deutschland bei der Energiewende jedoch noch hapert, lesen Sie im ECOreporter-Interview mit der Wirtschaftswissenschaftlerin Claudia Kemfert vom DWI Berlin).

China als größter CO2-Emittent der Welt folgt laut der Analyse bei der Attraktivität auf Rang vier. In der Volksrepublik boome der Markt für erneuerbare Energien. „China, Indien und Südafrika haben sich bei der Investitionsattraktivität stark verbessert. Diese Länder haben gute Perspektiven für erneuerbare Energien, wenn die politische Unterstützung und die Marktaktivität anhalten“, erläutert Simone Ruiz-Vergote, Geschäftsführerin von Allianz Climate Solutions. Sie stellt fest, dass Schwellenländer in eine Führungsrolle bei erneuerbaren Energien drängen. „Sie haben die wirtschaftlichen Chancen entdeckt und entwickeln auch ihre Finanzierungssysteme für grüne Energien weiter", so Ruiz-Vergote.

Es bleibt auch noch viel zu tun. Um die im Weltklimavertrag von Paris vereinbarten Maßnahmen zur Begrenzung der Klimaerwärmung auf deutlich unter 2 Grad zu erreichen, sind laut der Untersuchung bis 2035 jährliche Investitionen der G20-Staaten in Höhe von rund 700 Milliarden US-Dollar erforderlich. Dies bedeute fast eine Verdoppelung der Summe, die 2015 investiert wurde. Den größten Investitionsbedarf gebe es in den Schwellenländern Brasilien, Indien, Südafrika und Indonesien. Um deren steigenden Energiebedarf mit den Klimaschutzzielen zu vereinbaren, sei nicht nur ein deutlicher Ausbau der erneuerbaren Energieinfrastruktur nötig, sondern auch eine Anpassung an die veränderten Klima- und Wetterbedingungen.
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