Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!
Welle von Selbsttötungen erschüttert indische Mikrofinanzbranche
Eine Anhäufung von Selbsttötungen von säumigen Mikrokreditnehmern hat die Mikrofinanzbranche in Indien in Verruf gebracht. Im Bundesstaat Andhra Pradesh hatte die Bundesregierung alarmiert darauf reagiert, dass sich mehrere Kreditnehmer das Leben genommen haben, weil sie ihren Verpflichtungen gegenüber Mikrofinanzinstituten nicht mehr nachkommen konnten. Medienberichte hatten diese Klagen aufgenommen.
Leider sei es vor allem in diesem Landstrich schon seit langem Tradition, dass sich verzweifelte Bauern aufgrund von Mißernten und Überschuldung das Leben nehmen, erklärt dazu Andreas W. Korth, Geschäftsführer des Good Growth Instituts und Mitinitiator des Good Growth Fonds, der unter anderem Mikorfinanzinstitutionen Mittel bereitstellt. Er betont, dass es Armut und Verzweiflung in breiten indischen Bevölkerungsgruppen schon seit Jahrhunderten gebe und sie nicht von Mikrofinanz-Instituten verursacht wurden. Vielmehr würden auch in Indien Mikrokredite Millionen Menschen helfen, sich durch Arbeit von der größten Armut zu befreien.
Möglicherweise habe jedoch der gegenwärtige Mikrofinanzboom in Indien dazu geführt, dass die Grundprinzipien dieses Sektors zunehmend mißachtet wurden, so Korth weiter. Die Mikrofinanz-Wirtschaft des Landes müsse Ursachen der Häufung von Selbsttötungen "schonungslos analysieren und Lösungsansätze zum rechtzeitigen systemhaften Erkennen von Krisenfällen entwickeln". Effizient und nachhaltig ausgerichtete Mikorfinanzinstitutionen werden nach seiner Einschätzunge aber auch in Zukunft ein wichtiger und unverzichtbarer Faktor im Prozess der Reduzierung von Armut in den Schwellen- und Entwicklungsländern sein.
Bislang haben in Deutschland erhältliche Mikrofinanzfonds sich nur in sehr geringem Umfang in Indien engagiert. Aufsehen erregte im August der erfolgreiche Börsengang der SKS Microfinance aus dem südindischen Hyderabad, der stark überzeichnet war. Laut Angaben der nun an beiden Börsen in Bombay notierten Mikrofinanzspezialistin hat sie bislang an rund sieben Millionen Menschen Mikrokredite ausgegeben. Angesichts der Milliardenbevölkerung Indiens ist das aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die SKS geht von 115 Millionen Haushalten aus, denen in Indien mit Mikrokrediten weitergeholfen werden könnte. Davon würden bislang lediglich 15 Prozent erreicht.
Michael P. Sommer ist bei der Bank im Bistum Essen Experte für Mikrofinanz. Die Kirchenbank ist selbst in etliche Mikrofinanzinstitute investiert und managt zwei Spezialfonds mit Fokus auf Mikrofinanz, die nach seinen Angaben zusammen auf ein Anlagevolumen von rund 40 Millionen Euro kommen. Nach Einschätzung von Sommer können Mikrokreditinstitute der Armut in ihren jeweiligen Ländern auf Dauer nur begegnen, wenn es ihnen gelingt, Kapital aus dem Ausland anzuziehen. Mit den regional zur Verfügung stehenden Mittel würde es viel zu lange dauern, um entscheidende Fortschritte zu erzielen.
Leider sei es vor allem in diesem Landstrich schon seit langem Tradition, dass sich verzweifelte Bauern aufgrund von Mißernten und Überschuldung das Leben nehmen, erklärt dazu Andreas W. Korth, Geschäftsführer des Good Growth Instituts und Mitinitiator des Good Growth Fonds, der unter anderem Mikorfinanzinstitutionen Mittel bereitstellt. Er betont, dass es Armut und Verzweiflung in breiten indischen Bevölkerungsgruppen schon seit Jahrhunderten gebe und sie nicht von Mikrofinanz-Instituten verursacht wurden. Vielmehr würden auch in Indien Mikrokredite Millionen Menschen helfen, sich durch Arbeit von der größten Armut zu befreien.
Möglicherweise habe jedoch der gegenwärtige Mikrofinanzboom in Indien dazu geführt, dass die Grundprinzipien dieses Sektors zunehmend mißachtet wurden, so Korth weiter. Die Mikrofinanz-Wirtschaft des Landes müsse Ursachen der Häufung von Selbsttötungen "schonungslos analysieren und Lösungsansätze zum rechtzeitigen systemhaften Erkennen von Krisenfällen entwickeln". Effizient und nachhaltig ausgerichtete Mikorfinanzinstitutionen werden nach seiner Einschätzunge aber auch in Zukunft ein wichtiger und unverzichtbarer Faktor im Prozess der Reduzierung von Armut in den Schwellen- und Entwicklungsländern sein.
Bislang haben in Deutschland erhältliche Mikrofinanzfonds sich nur in sehr geringem Umfang in Indien engagiert. Aufsehen erregte im August der erfolgreiche Börsengang der SKS Microfinance aus dem südindischen Hyderabad, der stark überzeichnet war. Laut Angaben der nun an beiden Börsen in Bombay notierten Mikrofinanzspezialistin hat sie bislang an rund sieben Millionen Menschen Mikrokredite ausgegeben. Angesichts der Milliardenbevölkerung Indiens ist das aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die SKS geht von 115 Millionen Haushalten aus, denen in Indien mit Mikrokrediten weitergeholfen werden könnte. Davon würden bislang lediglich 15 Prozent erreicht.
Michael P. Sommer ist bei der Bank im Bistum Essen Experte für Mikrofinanz. Die Kirchenbank ist selbst in etliche Mikrofinanzinstitute investiert und managt zwei Spezialfonds mit Fokus auf Mikrofinanz, die nach seinen Angaben zusammen auf ein Anlagevolumen von rund 40 Millionen Euro kommen. Nach Einschätzung von Sommer können Mikrokreditinstitute der Armut in ihren jeweiligen Ländern auf Dauer nur begegnen, wenn es ihnen gelingt, Kapital aus dem Ausland anzuziehen. Mit den regional zur Verfügung stehenden Mittel würde es viel zu lange dauern, um entscheidende Fortschritte zu erzielen.