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Weltweiter Ausbau der Windkraft gerät ins Stocken - Einbruch in 2013?
Der weltweite Ausbau der Windkraftkapazitäten hat im ersten Halbjahr 2012 an Schwung verloren. Von Anfang Januar bis Ende Juni wurden neue Windräder mit einer Gesamtkapazität von 16.546 Megawatt (MW) oder 16,5 Gigawatt (GW) neu errichtet. Das meldet der Weltwindkraftverband, die WWEA (World Wind Energy Association). Im ersten Halbjahr 2011 war der Zubau um zehn Prozent höher ausgefallen.
Insgesamt waren laut dem Verband zur Jahresmitte weltweit Windräder mit einer Gesamtleistung von 254 GW aufgestellt. Wie Stefan Gsänger anmerkt, der Generalsekretär der WWEA, befindet sich die Windkraft derzeit in etlichen wichtigen Märkten in einer schwierigen Situation. In den USA, in Indien und in Spanien, sei die weitere politische Unterstützung der Windkraft unsicher.
Gsänger führt zudem an, dass der weltweit größte Windmarkt China dadurch geprägt sei, dass mehr Anlagen gefertigt werden, als dieser Markt trotz guter Zuwachsraten aufnehmen kann. Dieses Überangebot belaste die einheimischen Hersteller, wirke sich aber auch auf die Preise der übrigen Hersteller von Windkraftanlagen belastend aus. Der Generalsekretär der WWEA appelliert an die Politik, die sinkenden Preise für Windräder dafür zu nutzen, den Ausbau der sich verbilligenden Windkraftproduktion verstärkt zu fördern.
Die WWEA geht davon aus, dass in der zweiten Jahreshälfte global eine Windkraftkapazität von 19 GW neu aufgestellt wird. Im Gesamtjahr werde der Zubau mit prognostizierten 35.546 MW deutlich unter den in 2011 erreichten 40.535 MW bleiben.
Der Windkraftverband stellt für Europa fest, dass hier mit Ausnahme von Spanien und Portugal - wo die Windmärkte infolge der Eurokrise fast zum Erliegen gekommen sind - im ersten Halbjahr überall ein Wachstum der Windmärkte zu verzeichnen war. Das gelte insbesondere für Deutschland, wo die Windkraftkapazität bis Ende Juni um 941 MW auf über 22 GW geklettert sei. Es folgen Großbritannien mit einem Zubau von 822 MW auf 6,5 GW, Frankreich mit einem Plus von 650 MW auf 7,2 GW und Italien mit einem Ausbau um 490 MW auf 7,3 GW. Die stärksten Wachstumsraten verbucht der WWEA für die Windmärkte in Osteuropa. Rumänen legte ihm zufolge im ersten Halbjahr 33 Prozent zu (274 MW neue Windkraftkapazität), Polen 32 Prozent (527 MW). Andere osteuropäischen Märkte wie etwa die Ukraine, die 64 Prozent bzw. 37 MW zeigen zwar ebenfalls hohe Wachstumraten, aber eben auf niedrigem Niveau. Den Ausfall Spaniens, bis dato der viertgrößte Windmarkt der Welt und nach Deutschland mit 21,7 GW Gesamtkapazität Ende 2011 die Nummer 2 in Europa, können diese Märkte aber nicht ausgleichen.
Der insgesamt guten Marktentwicklung in Europa steht der WWEA zufolge die vergleichsweise schwache Entwicklung in China gegenüber. Dort wuchs die Windkraftkapazität im ersten Halbjahr nach ihren Angaben zwar um stattliche 5,4 GW, was etwa einem Drittel des weltweiten Zubaus entsprach. Im ersten Halbjahr 2011 waren aber noch acht GW erreicht worden. Es gelingt der Volksrepublik nicht, beim Ausbau der Netzkapazitäten mit dem Ausbau der Windkraftkapazitäten Schritt zu halten. Schon heute sind zwar viele Windräder in China aufgestellt, doch ohne Netzanschluss.
Die Überkapazitäten im Markt der chinesischen Windkrafthersteller erschweren laut Karin Meibeyer, Analystin der Nord LB, das Geschäft ihrer westlichen Konkurrentin in China zusätzlich. Suzlon habe sich bereits ganz aus dem chinesischen Windmarkt zurückgezogen, Vestas eines seiner drei Werke in dem Land geschlossen.
Zudem - so die WWEA weiter - stagniert der indische Windmarkt, der im ersten Halbjahr erneut um rund 1,5 GW wuchs und damit unter den Erwartungen blieb. Dies führt der Verband insbesondere darauf zurück, dass wichtige Förderinstrumente nicht eingesetzt oder ausgesetzt wurden und in einigen Teilen des riesigen Landes zugesagte Zahlungen an Windstromproduzenten nicht erfolgten. Indien war Ende 2011 mit einer Gesamtkapazität von 16,1 GW der fünftgrößte Windmarkt der Welt.
In den USA, dem nach China zweitgrößten WIndmarkt der Welt, führt die anstehende Verschlechterung der Förderbedingungen laut dem Windkraftverband in diesem Jahr zu einem Windkraftboom, der in der zweiten Jahreshälfte noch an Dynamik gewinnen werde. Für das erste Halbjahr hat die WWEA einen Zubau der installierten Kapazität um 28 Prozent auf 2,9 GW ermittelt. Sie befürchtet jedoch einen Einbruch des Windmarktes, wenn die in diesem Jahr auslaufenden Steuervorteile für Windenergie nicht verlängert werden. Hierbei handelt es sich um den so genannten Production Tax Credit (PTC), eine Steuergutschrift von 2,2 US-Cent pro produzierter Kilowattstunde Windstrom. Der PTC richtet sich an Betreiber von Windkraftanlagen. Dabei bemisst sich die gesamte Höhe des Steuernachlasses nach der jährlichen Produktion von Windstrom. Neben dem PTC macht auch der Investment Tax Credit (ITC) Windkraftprojekte für Betreiber und Investoren attraktiv. Der ITC ermöglicht üppige Steuernachlässe, deren Umfang sich nach der Größe des Investments in ein Windkraftprojekt richtet. Diese Fördermaßnahme läuft noch bis 2016.
Karin Meibeyer von der Nord LB erwartet ebenfalls einen deutlich abgeschwächten Windenergieausbau in den USA im Gesamtjahr 2013, sollte der PTC tatsächlich auslaufen. Dann könne der Zubau im Gesamtjahr mit nur noch zwei GW sogar klar unter dem Zubau in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres liegen, sagt sie voraus. Die dänische Vestas, der weltweit größte Hersteller von Windkraftanlagen, und die spanische Iberdrola, weltweit der größte Betreiber von Windparks, haben ihre Ausbaupläne für das US-Geschäft bereits eingefroren.
Stets Wachstum bescheinigt die WWEA den beiden führenden Windmärkten in Lateinamerika, Brasilien und Mexiko. Nach 1.425 MW im ersten Halbjahr 2011 habe der Zubau in Brasilien nun 1.543 MW betragen, in Mexico wuchs der Zubau im Halbjahresvergleich von 929 MW auf 1002 MW. Diesen Ländern sagt der Verband für die kommenden Jahres ähnliche Wachstumsraten voraus.
Als Positivbeispiel führt die WWEA den Windmarkt in Australien an. Der sei im ersten Halbjahr um 17 Prozent auf 384 MW gewachsen.
Insgesamt waren laut dem Verband zur Jahresmitte weltweit Windräder mit einer Gesamtleistung von 254 GW aufgestellt. Wie Stefan Gsänger anmerkt, der Generalsekretär der WWEA, befindet sich die Windkraft derzeit in etlichen wichtigen Märkten in einer schwierigen Situation. In den USA, in Indien und in Spanien, sei die weitere politische Unterstützung der Windkraft unsicher.
Gsänger führt zudem an, dass der weltweit größte Windmarkt China dadurch geprägt sei, dass mehr Anlagen gefertigt werden, als dieser Markt trotz guter Zuwachsraten aufnehmen kann. Dieses Überangebot belaste die einheimischen Hersteller, wirke sich aber auch auf die Preise der übrigen Hersteller von Windkraftanlagen belastend aus. Der Generalsekretär der WWEA appelliert an die Politik, die sinkenden Preise für Windräder dafür zu nutzen, den Ausbau der sich verbilligenden Windkraftproduktion verstärkt zu fördern.
Die WWEA geht davon aus, dass in der zweiten Jahreshälfte global eine Windkraftkapazität von 19 GW neu aufgestellt wird. Im Gesamtjahr werde der Zubau mit prognostizierten 35.546 MW deutlich unter den in 2011 erreichten 40.535 MW bleiben.
Der Windkraftverband stellt für Europa fest, dass hier mit Ausnahme von Spanien und Portugal - wo die Windmärkte infolge der Eurokrise fast zum Erliegen gekommen sind - im ersten Halbjahr überall ein Wachstum der Windmärkte zu verzeichnen war. Das gelte insbesondere für Deutschland, wo die Windkraftkapazität bis Ende Juni um 941 MW auf über 22 GW geklettert sei. Es folgen Großbritannien mit einem Zubau von 822 MW auf 6,5 GW, Frankreich mit einem Plus von 650 MW auf 7,2 GW und Italien mit einem Ausbau um 490 MW auf 7,3 GW. Die stärksten Wachstumsraten verbucht der WWEA für die Windmärkte in Osteuropa. Rumänen legte ihm zufolge im ersten Halbjahr 33 Prozent zu (274 MW neue Windkraftkapazität), Polen 32 Prozent (527 MW). Andere osteuropäischen Märkte wie etwa die Ukraine, die 64 Prozent bzw. 37 MW zeigen zwar ebenfalls hohe Wachstumraten, aber eben auf niedrigem Niveau. Den Ausfall Spaniens, bis dato der viertgrößte Windmarkt der Welt und nach Deutschland mit 21,7 GW Gesamtkapazität Ende 2011 die Nummer 2 in Europa, können diese Märkte aber nicht ausgleichen.
Der insgesamt guten Marktentwicklung in Europa steht der WWEA zufolge die vergleichsweise schwache Entwicklung in China gegenüber. Dort wuchs die Windkraftkapazität im ersten Halbjahr nach ihren Angaben zwar um stattliche 5,4 GW, was etwa einem Drittel des weltweiten Zubaus entsprach. Im ersten Halbjahr 2011 waren aber noch acht GW erreicht worden. Es gelingt der Volksrepublik nicht, beim Ausbau der Netzkapazitäten mit dem Ausbau der Windkraftkapazitäten Schritt zu halten. Schon heute sind zwar viele Windräder in China aufgestellt, doch ohne Netzanschluss.
Die Überkapazitäten im Markt der chinesischen Windkrafthersteller erschweren laut Karin Meibeyer, Analystin der Nord LB, das Geschäft ihrer westlichen Konkurrentin in China zusätzlich. Suzlon habe sich bereits ganz aus dem chinesischen Windmarkt zurückgezogen, Vestas eines seiner drei Werke in dem Land geschlossen.
Zudem - so die WWEA weiter - stagniert der indische Windmarkt, der im ersten Halbjahr erneut um rund 1,5 GW wuchs und damit unter den Erwartungen blieb. Dies führt der Verband insbesondere darauf zurück, dass wichtige Förderinstrumente nicht eingesetzt oder ausgesetzt wurden und in einigen Teilen des riesigen Landes zugesagte Zahlungen an Windstromproduzenten nicht erfolgten. Indien war Ende 2011 mit einer Gesamtkapazität von 16,1 GW der fünftgrößte Windmarkt der Welt.
In den USA, dem nach China zweitgrößten WIndmarkt der Welt, führt die anstehende Verschlechterung der Förderbedingungen laut dem Windkraftverband in diesem Jahr zu einem Windkraftboom, der in der zweiten Jahreshälfte noch an Dynamik gewinnen werde. Für das erste Halbjahr hat die WWEA einen Zubau der installierten Kapazität um 28 Prozent auf 2,9 GW ermittelt. Sie befürchtet jedoch einen Einbruch des Windmarktes, wenn die in diesem Jahr auslaufenden Steuervorteile für Windenergie nicht verlängert werden. Hierbei handelt es sich um den so genannten Production Tax Credit (PTC), eine Steuergutschrift von 2,2 US-Cent pro produzierter Kilowattstunde Windstrom. Der PTC richtet sich an Betreiber von Windkraftanlagen. Dabei bemisst sich die gesamte Höhe des Steuernachlasses nach der jährlichen Produktion von Windstrom. Neben dem PTC macht auch der Investment Tax Credit (ITC) Windkraftprojekte für Betreiber und Investoren attraktiv. Der ITC ermöglicht üppige Steuernachlässe, deren Umfang sich nach der Größe des Investments in ein Windkraftprojekt richtet. Diese Fördermaßnahme läuft noch bis 2016.
Karin Meibeyer von der Nord LB erwartet ebenfalls einen deutlich abgeschwächten Windenergieausbau in den USA im Gesamtjahr 2013, sollte der PTC tatsächlich auslaufen. Dann könne der Zubau im Gesamtjahr mit nur noch zwei GW sogar klar unter dem Zubau in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres liegen, sagt sie voraus. Die dänische Vestas, der weltweit größte Hersteller von Windkraftanlagen, und die spanische Iberdrola, weltweit der größte Betreiber von Windparks, haben ihre Ausbaupläne für das US-Geschäft bereits eingefroren.
Stets Wachstum bescheinigt die WWEA den beiden führenden Windmärkten in Lateinamerika, Brasilien und Mexiko. Nach 1.425 MW im ersten Halbjahr 2011 habe der Zubau in Brasilien nun 1.543 MW betragen, in Mexico wuchs der Zubau im Halbjahresvergleich von 929 MW auf 1002 MW. Diesen Ländern sagt der Verband für die kommenden Jahres ähnliche Wachstumsraten voraus.
Als Positivbeispiel führt die WWEA den Windmarkt in Australien an. Der sei im ersten Halbjahr um 17 Prozent auf 384 MW gewachsen.