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Weltweiter Solarmarkt auf Rekordkurs – vor allem in Asien

Der weltweite Solarmarkt wird in diesem Jahr ein neues Rekordwachstum erreichen. Dennoch verdüstern sich die Aussichten für Solarkonzerne und ihre Aktionäre.

Das Marktforschungsunternehmen GTM Research sagt für das laufende Jahr einen weltweiten Photovoltaik-Zubau von 73 Gigawatt (GW) voraus. Das wäre gegenüber 2015 ein Wachtumssprung von 43 Prozent. Laut GTM Research gingen allein in China in der ersten Jahreshälfte neue Solaranlagen mit rund 20 GW neu ans Netz. Die Volksrepublik werde im Gesamtjahr voraussichtlich einen Zuwachs von über 26 GW erreichen und damit den anderen Solarmärkten noch weiter enteilen.

Die Experten von GTM Research rechnen damit, dass die USA im Jahresverlauf Japan als Solarmarkt mit dem weltweit zweitstärksten Wachstum ablösen werden. Sie sagen für die Vereinigten Staaten in 2016 einen Zubau von 14,5 GW voraus. Nachdem der US-Kongress im vergangenen Dezember die attraktiven Steuervergünstigungen für Photovoltaik-Investitionen bis 2021 verlängert habe, werde dieser Solarmarkt auch in den kommenden Jahren kräftig zulegen. In Japan dagegen verringere die Regierung die Solarförderung immer weiter. Dennoch werde der Inselstaat in 2016 voraussichtlich eine neu installierte Photovoltaik-Leistung von über zehn GW erreichen. Indien, wo die Regierung stark auf Erneuerbare Energien setze, könne in 2016 die neue Solarstromleistung um von 127 Prozent auf 3,6 GW steigern und damit weltweit auf Rang 4 klettern.

Europa verliert im weltweiten Solarmarkt weiter an Bedeutung

Damit wäre Europa nicht mehr in den Top 4 weltweit vertreten. Großbritannien erreichte zwar mit rund 1,5 GW ein starkes erstes Quartal. Aber dies vor allem weil danach die Solarförderung gekappt wurde. Seither gibt es kaum noch einen nennenswerten Zubau im Vereinten Königreich, das 2015 weltweit noch den vierten Platz inne hatte. Deutschland, lange Jahre die Lokomotive des weltweiten Solarmarktes und unangefochtene Nummer 1, hat in 2015 insgesamt nur ganze 1,5 GW zugelegt. Selbst von einer solchen Jahresmarke ist die Bundesrepublik mit einem Zuwachs von ganzen 0,5 GW in den ersten sechs Monaten derzeit weit entfernt.

GTM Research warnt vor einem Markteinbruch bei der Nachfrage für Solarmodule. Dies vor allem weil in China zur Jahresmitte die Einspeisevergütungen gekürzt wurden. Nach einem Vorzieheffekt im ersten Halbjahr werde sich der Zubau in der zweiten Jahreshälfte massiv verringern. Die einheimischen Solarhersteller seien gezwungen, die Preis stark zu senken und verstärkt Module ins Ausland zu verkaufen. Das werde aber vor allem in Japan und in Europa schwierig, wo der Zubau gegenüber dem Vorjahr schrumpfe. Generell sei infolge des Überangebotes im Weltmarkt ein starker Preisverfall für Solarmodule zu erwarten.

ECOreporter.de hatte bereits vor zwei Monaten in einem  Aktientipp  vor einer drohenden Absatzkrise für Solarkonzerne gewarnt und die daraus resultierenden Kursrisiken erläutert.
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