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Weltweiter Windmarkt wächst: Haben die Windaktien Goldwind und Vestas Kurspotential?
Weltweit sind 2016 weniger Windkraftanlagen aufgestellt worden als im Vorjahr. Dennoch wächst der Markt für Windräder weiter stark. Wie entwickelten sich einzelne Windmärkte? Wie sind die Aussichten für Windkraftanlagen-Hersteller wie Vestas und Goldwind? Sind sie gut auf die aktuellen Entwicklungen vorbereitet?
Windkraftanlagen mit zusammen rund 54,5 Gigawatt (GW) Leistung sind 2016 weltweit neu errichtet worden. Das meldet der Weltwindkraftverband Global Wind Energy Council (GWEC). Die globale Windkraftkapazität kletterte damit auf knapp 478 GW. Das entspricht in etwa der Leistungskapazität von 325 Atomkraftwerken.
Der Ausbau der globalen Windkraftleistung blieb allerdings hinter dem bisherigen Rekordjahr 2015 zurück, in dem ein Ausbau um 63,6 GW erreicht wurde. In allen Regionen lag der Ausbau unter dem Vorjahreswert, mit Ausnahme von Europa. Hier boomte die Windkraft vor allem in Deutschland, wo neue Windräder mit zusammen rund 5,4 GW neu aufgestellt wurden, etwa ein Viertel mehr als im Vorjahr. Damit kletterte die deutsche Windkraftleistung auf über 50 GW, was bislang nur den USA und China gelang. Auch in Frankreich und in der Türkei gab es einen starken Zuwachs, was die Schwäche in anderen Windmärkten Europas mehr als ausglich. Insgesamt erreichte Europa in 2016 laut dem GWEC einen Windkraftausbau von knapp 14 GW, etwas mehr als im Vorjahr.
Der mit Abstand größte Windmarkt der Welt war aber auch in 2016 China, wo dem GWEC zufolge über 23 GW neu installiert wurden. Damit entfiel mehr als ein Drittel der neuen globalen Windkraftleistung allein auf den größten Einzelwindmarkt der Welt. Im Vorjahr hatte China aber noch 30 GW erreicht.
Steve Sawyer, der Generalsekretär des Weltwindkraftverbandes, weist darauf hin, dass der Netzausbau in China hinter dem starken Neubau von Windkraftanlagen weit zurück bleibt. Er ist aber zuversichtlich, dass China den Ausbau der Windkraft in 2017 deutlich steigern wird. Auch weil dort immer mehr Windräder auf See errichtet würden – Offshore. Erste Offshore-Windparks mit insgesamt 1,9 GW seien bereits am Netz, weitere würden folgen. Die chinesische Regierung wolle bis 2020 eine Offshore-Windkraftleistung von fünf GW erreichen.
Das Kurspotential der Windaktie Goldwind erscheint ausgereizt
Allerdings: bei einer chinesischen Windkraftkapazität von bislang insgesamt 169 GW spielt die Windstromproduktion auf See in China nur eine Nebenrolle. Und es reicht ein jährlicher Ausbau von künftig nur noch 20 GW, um das Ausbauziel der Zentralregierung für 2020 zu erreichen. Sie will die Windkraftleistung der Volksrepublik bis dahin auf 250 GW zu steigern.
Wachstumssprünge können die börsennotierten Windkraftanlagen-Hersteller aus China also vorerst kaum erwarten. Einer davon ist die börsennotierte Xinjiang Goldwind. Sie agiert bislang fast ausschließlich im Heimatmarkt. Dort ist Goldwind Marktführer, mit einem Anteil von über 25 Prozent am Markt für Windkraftanlagen. Laut den zuletzt veröffentlichten Geschäftszahlen von Goldwind verfügte das Unternehmen im Herbst 2016 über einen Auftragsbestand von über 14 GW. Zum Vergleich: Im Geschäftsjahr 2015 hat Goldwind Windräder mit über vier GW abgesetzt.
Die chinesische Windaktie wird auch im deutschen Handelssystem Tradegate gehandelt. Dort kostete sie zum Börsenschluss des 17. Februars 1,6 Euro und hat sich damit auf Jahressicht um rund 42 Prozent verteuert. Dabei ist der Umsatz in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2016 um rund acht Prozent geschrumpft und stagnierte der Nettogewinn. Goldwind ist es in 2016 nur vereinzelt gelungen, Aufträge in ausländischen Märkten zu ergattern, etwa in Chile und in den USA. Die weiteren Aussichten sind unsicher. Daher empfehlen wir, die Windaktie abzustoßen und die Kursgewinne zu Geld zu machen.
Vestas profitiert vom starken amerikanischen Windmarkt
Auch westliche Hersteller wie Vestas sind in China aktiv, doch nur in sehr geringem Umfang. Viel wichtiger für den größten Windkraftanlagenhersteller der Welt sind die Geschäfte in Europa und in den Vereinigten Staaten. Das Unternehmen aus Dänemark verzeichnete zum Jahresende einen Auftragsbestand von 10,5 GW. Davon entfallen 5,1 GW auf Europa und 4,3 GW auf die USA. Bei den Auslieferungen in 2016 lagen die Gewichte umgekehrt. Vestas lieferte im vergangenen Jahr an amerikanische Kunden Windräder mit 4,8 GW aus und 4,0 GW in Europa. Dabei gelang Vestas in Amerika eine Absatzsteigerung von 44 Prozent, in Europa dagegen nur ein Plus von neun Prozent. Damit lieferte Vestas in 2016 über die Hälfte der neuen Windkraftleistung in Amerika von 9,4 GW. Diese Zahl hat der GWEC ermittelt.
Der amerikanische Windmarkt hat demnach in 2016 im gleichen Umfang zugelegt wie im Vorjahr. Die Dänen hängen zwar stark von diesem Markt ab. Dort sind die Wachstumschancen laut dem GWEC aber gut. Ihm zufolge dürften in Amerika zeitnah weitere 18 GW an neuer Windkraftleistung errichtet werden. Es ist wahrscheinlich, dass viele dieser erforderlichen Windräder von Vestas kommen werden.
Im Bild ein kalifornischer Windpark mit Anlagen von Vestas. / Foto: Vestas Wind Systems
In Nord- und Südamerika drehen sich der GWEC zufolge Windräder mit zusammen rund 113 GW. Davon entfällt mit insgesamt rund 82 GW der Hauptanteil auf die USA, dem nach China zweitgrößten einzelnen Windmarkt der Welt. Vestas hat sich in den Vereinigten Staaten eine starke Marktstellung aufgebaut, mit großer Produktion vor Ort und vielen Großinvestoren als Stammkunden. Darüber hinaus steigen die Einnahmen, die Vestas über den Service für bereits errichtete Anlagen erwirtschaftet. Das spricht dafür, dass die Dänen weiterhin mit hohen Erträgen aus dem amerikanischen Markt rechnen können.
Zudem hat Vestas wiederholt bewiesen, dass das Unternehmen auf Marktschwankungen flexibel reagieren kann. Die Marge des Weltmarktführers liegt weit über denen der Konkurrenz. Aus diesen Gründen erscheint die Windaktie weiter aussichtsreich (lesen Sie dazu auch unseren Aktientipp vom 8. Februar 2017).
In der Fortsetzung dieses Beitrages beleuchten wir morgen die Entwicklung des Windmarktes in Europa und die Perspektiven des Windkraftanlagenherstellers Nordex.
Vestas Wind Systems: ISIN DK0010268606 / WKN 913769
Xinjiang Goldwind Science & Technology Co: ISIN CNE100000PP1 / WKN A1C0QD
Windkraftanlagen mit zusammen rund 54,5 Gigawatt (GW) Leistung sind 2016 weltweit neu errichtet worden. Das meldet der Weltwindkraftverband Global Wind Energy Council (GWEC). Die globale Windkraftkapazität kletterte damit auf knapp 478 GW. Das entspricht in etwa der Leistungskapazität von 325 Atomkraftwerken.
Der Ausbau der globalen Windkraftleistung blieb allerdings hinter dem bisherigen Rekordjahr 2015 zurück, in dem ein Ausbau um 63,6 GW erreicht wurde. In allen Regionen lag der Ausbau unter dem Vorjahreswert, mit Ausnahme von Europa. Hier boomte die Windkraft vor allem in Deutschland, wo neue Windräder mit zusammen rund 5,4 GW neu aufgestellt wurden, etwa ein Viertel mehr als im Vorjahr. Damit kletterte die deutsche Windkraftleistung auf über 50 GW, was bislang nur den USA und China gelang. Auch in Frankreich und in der Türkei gab es einen starken Zuwachs, was die Schwäche in anderen Windmärkten Europas mehr als ausglich. Insgesamt erreichte Europa in 2016 laut dem GWEC einen Windkraftausbau von knapp 14 GW, etwas mehr als im Vorjahr.
Der mit Abstand größte Windmarkt der Welt war aber auch in 2016 China, wo dem GWEC zufolge über 23 GW neu installiert wurden. Damit entfiel mehr als ein Drittel der neuen globalen Windkraftleistung allein auf den größten Einzelwindmarkt der Welt. Im Vorjahr hatte China aber noch 30 GW erreicht.
Steve Sawyer, der Generalsekretär des Weltwindkraftverbandes, weist darauf hin, dass der Netzausbau in China hinter dem starken Neubau von Windkraftanlagen weit zurück bleibt. Er ist aber zuversichtlich, dass China den Ausbau der Windkraft in 2017 deutlich steigern wird. Auch weil dort immer mehr Windräder auf See errichtet würden – Offshore. Erste Offshore-Windparks mit insgesamt 1,9 GW seien bereits am Netz, weitere würden folgen. Die chinesische Regierung wolle bis 2020 eine Offshore-Windkraftleistung von fünf GW erreichen.
Das Kurspotential der Windaktie Goldwind erscheint ausgereizt
Allerdings: bei einer chinesischen Windkraftkapazität von bislang insgesamt 169 GW spielt die Windstromproduktion auf See in China nur eine Nebenrolle. Und es reicht ein jährlicher Ausbau von künftig nur noch 20 GW, um das Ausbauziel der Zentralregierung für 2020 zu erreichen. Sie will die Windkraftleistung der Volksrepublik bis dahin auf 250 GW zu steigern.
Wachstumssprünge können die börsennotierten Windkraftanlagen-Hersteller aus China also vorerst kaum erwarten. Einer davon ist die börsennotierte Xinjiang Goldwind. Sie agiert bislang fast ausschließlich im Heimatmarkt. Dort ist Goldwind Marktführer, mit einem Anteil von über 25 Prozent am Markt für Windkraftanlagen. Laut den zuletzt veröffentlichten Geschäftszahlen von Goldwind verfügte das Unternehmen im Herbst 2016 über einen Auftragsbestand von über 14 GW. Zum Vergleich: Im Geschäftsjahr 2015 hat Goldwind Windräder mit über vier GW abgesetzt.
Die chinesische Windaktie wird auch im deutschen Handelssystem Tradegate gehandelt. Dort kostete sie zum Börsenschluss des 17. Februars 1,6 Euro und hat sich damit auf Jahressicht um rund 42 Prozent verteuert. Dabei ist der Umsatz in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2016 um rund acht Prozent geschrumpft und stagnierte der Nettogewinn. Goldwind ist es in 2016 nur vereinzelt gelungen, Aufträge in ausländischen Märkten zu ergattern, etwa in Chile und in den USA. Die weiteren Aussichten sind unsicher. Daher empfehlen wir, die Windaktie abzustoßen und die Kursgewinne zu Geld zu machen.
Vestas profitiert vom starken amerikanischen Windmarkt
Auch westliche Hersteller wie Vestas sind in China aktiv, doch nur in sehr geringem Umfang. Viel wichtiger für den größten Windkraftanlagenhersteller der Welt sind die Geschäfte in Europa und in den Vereinigten Staaten. Das Unternehmen aus Dänemark verzeichnete zum Jahresende einen Auftragsbestand von 10,5 GW. Davon entfallen 5,1 GW auf Europa und 4,3 GW auf die USA. Bei den Auslieferungen in 2016 lagen die Gewichte umgekehrt. Vestas lieferte im vergangenen Jahr an amerikanische Kunden Windräder mit 4,8 GW aus und 4,0 GW in Europa. Dabei gelang Vestas in Amerika eine Absatzsteigerung von 44 Prozent, in Europa dagegen nur ein Plus von neun Prozent. Damit lieferte Vestas in 2016 über die Hälfte der neuen Windkraftleistung in Amerika von 9,4 GW. Diese Zahl hat der GWEC ermittelt.
Der amerikanische Windmarkt hat demnach in 2016 im gleichen Umfang zugelegt wie im Vorjahr. Die Dänen hängen zwar stark von diesem Markt ab. Dort sind die Wachstumschancen laut dem GWEC aber gut. Ihm zufolge dürften in Amerika zeitnah weitere 18 GW an neuer Windkraftleistung errichtet werden. Es ist wahrscheinlich, dass viele dieser erforderlichen Windräder von Vestas kommen werden.
Im Bild ein kalifornischer Windpark mit Anlagen von Vestas. / Foto: Vestas Wind Systems
In Nord- und Südamerika drehen sich der GWEC zufolge Windräder mit zusammen rund 113 GW. Davon entfällt mit insgesamt rund 82 GW der Hauptanteil auf die USA, dem nach China zweitgrößten einzelnen Windmarkt der Welt. Vestas hat sich in den Vereinigten Staaten eine starke Marktstellung aufgebaut, mit großer Produktion vor Ort und vielen Großinvestoren als Stammkunden. Darüber hinaus steigen die Einnahmen, die Vestas über den Service für bereits errichtete Anlagen erwirtschaftet. Das spricht dafür, dass die Dänen weiterhin mit hohen Erträgen aus dem amerikanischen Markt rechnen können.
Zudem hat Vestas wiederholt bewiesen, dass das Unternehmen auf Marktschwankungen flexibel reagieren kann. Die Marge des Weltmarktführers liegt weit über denen der Konkurrenz. Aus diesen Gründen erscheint die Windaktie weiter aussichtsreich (lesen Sie dazu auch unseren Aktientipp vom 8. Februar 2017).
In der Fortsetzung dieses Beitrages beleuchten wir morgen die Entwicklung des Windmarktes in Europa und die Perspektiven des Windkraftanlagenherstellers Nordex.
Vestas Wind Systems: ISIN DK0010268606 / WKN 913769
Xinjiang Goldwind Science & Technology Co: ISIN CNE100000PP1 / WKN A1C0QD