Wie gehen Unternehmen mit Umweltrisiken wie Asbest um? Das untersuchen Nachhaltigkeitsanalysten. / Foto: Liane M., Fotolia

  Gut erklärt - Best-in-Class-Ansatz

Wer erstellt die Nachhaltigkeitsanalyse?

Um überhaupt festzustellen, wie nachhaltig ein Unternehmen im Branchenvergleich dasteht, sind Experten nötig.

Sie kennen die speziellen Nachhaltigkeitsanforderungen einer Branche. Und sie beherrschen die Verfahren, mit denen dazu Daten gesammelt und ausgewertet werden. Nachhaltigkeitsanalysten sind hierauf spezialisiert.

Einige Finanzinstitute wie zum Beispiel die Zürcher Kantonalbank (ZKB), die UBS und die Bank Sarasin haben eigene Abteilungen mit Nachhaltigkeitsanalysten aufgebaut. Deren Nachhaltigkeitsresearch versorgt zum einen das Management der Ökofonds dieser Banken mit seinen Informationen. Aber auch andere Fondsgesellschaften kaufen von ihnen Nachhaltigkeitsanalysen ein, um auf dieser Basis nachhaltige Fonds zusammenzustellen.

Unabhängigere Bewertung

Neben den Abteilungen in großen Finanzinstituten gibt es etliche kleinere Dienstleister, die Nachhaltigkeitsratings erstellen. Ihre Aufgabe ähnelt der von bekannten Ratingagenturen wie Fitch oder Standard & Poor's, die nach standardisierten Verfahren die wirtschaftliche Leistungskraft von Wertpapieremittenten analysieren.

Mit einem bedeutsamem Unterschied: Herkömmliche Ratingagenturen werden von den Wertpapieremittenten bezahlt, also von den Akteuren, die sie beurteilen. Nachhaltigkeitsratingagenturen sind unabhängiger, denn sie werden von den Investoren bezahlt.

oekom ermittelt die Nachhaltigkeitsführer

Die oekom research AG aus München zählt zu den Anbietern, die bei der Nachhaltigkeitsanalyse das Best-in-Class-Verfahren anwenden. Sie untersucht soziale, ethische und ökologische Aspekte von Unternehmen, Branchen und Staaten, um darunter die Nachhaltigkeitsbesten ihres Sektors zu ermitteln. Das Analysten-Team von oekom untersucht die Wertpapieremittenten mit einem umfassenden Kriterien-Katalog und wird dabei von einem weltweiten Netzwerk von Umwelt- und Sozialexperten unterstützt.

In die Nachhaltigkeitsanalyse eines Unternehmens durch oekom fließen die Ergebnisse von durchschnittlich 100 branchenspezifischen Indikatoren ein. Dazu zählen konkrete Kennziffern, etwa zum Verbrauch von Wasser oder die Emission von Treibhausgasen, aber auch konkrete Vorgaben von Nachhaltigkeitszielen und ob für deren Erreichen auch die Konzernspitze zuständig ist oder nur eine untergeordnete Abteilung.

Wichtige Informationsquellen sind etwa Geschäftsberichte, Nachhaltigkeitsberichte, Interviews mit unabhängigen Experten aus Bereichen wie Menschen- und Arbeitsrechte oder Umwelt- und Verbraucherschutz, auch die Medienberichterstattung fließt in diese Analyse mit ein.

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