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Wie eine Bank in den 1930ern Courage gegen die Nazis zeigte

Widerstand gegen die Einflussnahme der Nazis auf das deutsche Bankwesen der 1930er Jahre war sehr selten, aber doch möglich. Das ist ein Ergebnis von jahrelangen Recherchen des Historikers Professor Horst Möller in den Archiven der HypoVereinsbank. Darüber berichtet die Süddeutsche Zeitung.

Der Bericht dreht sich um die Bayrische Vereinsbank, eins von vier Vorgängerinstituten der HypoVereinsbank. Aufsichtsräte des Geldhauses haben einem ehemaligen Vorstand, der als Jude vor der Verfolgung der Nazis hatte fliehen müssen, jahrelang monatlich 300 Reichsmark zukommen lassen – heimlich und auf verschlungenen Wegen, so der Bericht. „Das Beispiel der Vereinsbank zeigt, dass es durchaus Spielraum für Unternehmen gab, inwieweit sie mit dem Regime kooperierten. Die Vereinsbank hat diesen Spielraum bis zum äußersten ausgereizt“, zitiert die Süddeutsche Zeitung Professor Möller. Das Geldhaus sei jedoch „keineswegs ein Symbol des Widerstandskraft des Bankwesens“ und auch selbst „kein Hort des Widerstands“ gegen das Regime in der NS-Zeit gewesen. „Wenn ich beschreibe was in der Bayrischen Vereinsbank möglich war, ist das eine Kritik an all jenen, die sich angepasst haben, so Möller gegenüber der Süddeutschen Zeitung.

Möller arbeitete dem Bericht zufolge insgesamt elf Jahre in den Bankarchiven. Seine Ergebnisse sollen demnach im Herbst 2015 als Buch veröffentlicht werden. Ein erster Fachaufsatz zu den Forschungsergebnissen solle allerdings in schon diesen Tagen in den „Vierteljahresheften für Zeitgeschichte“ des Münchner Instituts für Zeitgeschichte erscheinen.
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