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Wie nachhaltig sind Staatsanleihen und wer liegt hier vorn?
Viele nachhaltige Investoren setzen auch auf Staatsanleihen, zum Beispiel nachhaltige Rentenfonds und Mischfonds. Bei der Nachhaltigkeit des Investments in derartige Schuldverschreibungen gibt es jedoch gravierende Unterschiede. Das zeigt das neue Nachhaltigkeitsranking von Staaten, das die zur Zürcher Kantonalbank gehörende Swisscanto Invest aus der Schweiz nun vorgelegt hat. Sie untersucht bereits seit 18 Jahren die Nachhaltigkeit von Staaten.
In der aktuellen Analyse wurde die Nachhaltigkeit von 67 Ländern bewertet, darunter die Mitgliedstaaten der OECD sowie der EU und weitere Staaten aus Schwellenländern, den sogenannten Emerging Markets.
Demnach liegt ein Land weit hinten, das weltweit zu den größten Emittenten von Anleihen gehört: die USA. Sie rangieren in dem Swisscanto-Ranking insgesamt nur auf Platz 61 – auf gleicher Höhe wie Kuwait und Kasachstan, nur knapp vor Ägypten und knapp hinter Thailand. In der Rangfolge der Industriestaaten sind die USA sogar das Schlusslicht.
Eine Hauptursache für das schwache Ranking der Vereinigten Staaten sind miserable Leistungen bei der ökologischen Nachhaltigkeit. Hier bewertet Swisscanto die Leistungen im Bereich Umwelt (Ausstoß von Schadstoffen, Bio-Diversität, Energieverbrauch pro Kopf, Ressourcenverbrauch, etc.). Hier liegen die USA an vielen Stellen beim Vergleich mit anderen Staaten zurück, nur beim Einsatz von Erneuerbarer Energie und bei der Bio-Landwirtschaft sind sie im Mittelfeld. Kein anderer Staat im Swisscanto-Ranking erhielt für ökologische Nachhaltigkeit eine schlechtere Note als die USA.
USA auch schwach bei der sozialen Nachhaltigkeit
Bei der sozialen Nachhaltigkeit bildeten die USA unter den Industriestaaten im Ranking sogar das Schusslicht. Dies durch sehr schwache Leistungen im Bereich Gesundheit – aufgrund der teils geringen Ärztedichte, der im Vergleich durchschnittlich geringen Lebenserwartung, der Verbreitung von Übergewicht in der Bevölkerung. Im Vergleich hohe Ausgaben für Bildung reichten den USA nicht für eine bessere Sozialnote. Hier schneiden Schwellenländer wie Singapur und Vietnam weitaus besser ab als die Vereinigten Staaten, die im Gesamtranking auf Platz 39 Nachbarn von Ungarn und Mexiko sind.
Die ökologische Nachhaltigkeit, die soziale Nachhaltigkeit und die Corporate Governance tragen in der Gesamtbewertung durch Swisscanto gleichviel bei. Im Bereiche Governance, also bei Fragen der Regierungsführung, belasten die extrem hohen Rüstungsausgaben die Nachhaltigkeitsnote der USA, während sie bei der Pressefreiheit und der Wahrnehmung von Korruption recht gut dastehen.
Russland bekam von allen 67 Staaten die schlechteste Note für Corporate Governance, etwa aufgrund miserabler Leistungen bei der Pressefreiheit und der Korruptionsbekämpfung sowie aufgrund hoher Rüstungsausgaben. Weit vorn liegen hier Schweden und die Niederlande, unter anderem wegen besonders großer Pressefreiheit und der umfassenden Unterzeichnung internationaler Waffenkonventionen.
Alle Top 10 sind Staaten aus Europa
Bei den anderen Industriestaaten erhalten die skandinavischen Länder von Swisscanto die besten Noten. Gemeinsam mit Deutschland, Österreich, der Schweiz, Großbritannien und den Niederlanden bilden Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland und Island die Top 10 des Rankings. Schweden und die Schweiz haben hier die beiden Spitzenplätze vor allem mit herausragenden Noten bei der ökologischen Nachhaltigkeit erlangt, wobei Schweden auch aufgrund besserer Bildungsleistungen ganz vorn landete. Deutschland auf Rang 7 punktete insbesondere mit hohen Leistungen bei der Bio-Landwirtschaft, der Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit und bei Forschungsausgaben.
Von den 40 Schwellenländern im Ranking erreichte nur jedes vierte einen Rang in der oberen Hälfte der 67 Staaten. Am besten schnitt Südkorea ab, gefolgt vor allem von osteuropäischen Ländern wie Estland, Litauen, Kroatien und Slowenien.
Südkorea punktete etwa mit hohen Forschungsausgaben und sehr guten Leistungen bei der Gesundheitsversorgung. China erreichte Rang 44, etwa aufgrund einer im Verhältnis zur Bevölkerung geringen Anzahl von klimaschädlichen Motorfahrzeugen und guter Gesundheitsleistungen. Die Volksrepublik lag damit im Gesamtranking deutlich vor den USA, was auch Russland auf Rang 55 gelang – aufgrund weniger extrem schlechter Noten in einzelnen Aspekten. Und dass, obwohl Russland in keinem Nachhaltigkeitsbereich mehr als durchschnittliche Bewertungen erreichte.
Die Nachhaltigkeit von Staaten beeinflusst deren Bonität
In der Einführung in dieses Staatenranking betont Swisscanto die Bedeutung der Nachhaltigkeitsanalysen von Staaten für Investoren. "Nachhaltiges Wirtschaften sei eine wesentliche Grundvoraussetzung für das Bedienen von Staatsschulden", stellt dazu Iwan Deplazes fest, Leiter Asset Management bei Swisscanto. Es gehe hierbei um die Rahmenbedingungen für die längerfristige Entwicklung eines Landes.
Zum Beispiel sei es relevant, wie gut es um das Bildungswesen, die ökologische Substanz und die Rechtssicherheit eines Landes bestellt sei. Faktoren wie diese seien wichtig, um die Bonität eines Staates beurteilen zu können, also deren Fähigkeit, Schulden auch langfristig zurückzahlen zu können.
In der aktuellen Analyse wurde die Nachhaltigkeit von 67 Ländern bewertet, darunter die Mitgliedstaaten der OECD sowie der EU und weitere Staaten aus Schwellenländern, den sogenannten Emerging Markets.
Demnach liegt ein Land weit hinten, das weltweit zu den größten Emittenten von Anleihen gehört: die USA. Sie rangieren in dem Swisscanto-Ranking insgesamt nur auf Platz 61 – auf gleicher Höhe wie Kuwait und Kasachstan, nur knapp vor Ägypten und knapp hinter Thailand. In der Rangfolge der Industriestaaten sind die USA sogar das Schlusslicht.
Eine Hauptursache für das schwache Ranking der Vereinigten Staaten sind miserable Leistungen bei der ökologischen Nachhaltigkeit. Hier bewertet Swisscanto die Leistungen im Bereich Umwelt (Ausstoß von Schadstoffen, Bio-Diversität, Energieverbrauch pro Kopf, Ressourcenverbrauch, etc.). Hier liegen die USA an vielen Stellen beim Vergleich mit anderen Staaten zurück, nur beim Einsatz von Erneuerbarer Energie und bei der Bio-Landwirtschaft sind sie im Mittelfeld. Kein anderer Staat im Swisscanto-Ranking erhielt für ökologische Nachhaltigkeit eine schlechtere Note als die USA.
USA auch schwach bei der sozialen Nachhaltigkeit
Bei der sozialen Nachhaltigkeit bildeten die USA unter den Industriestaaten im Ranking sogar das Schusslicht. Dies durch sehr schwache Leistungen im Bereich Gesundheit – aufgrund der teils geringen Ärztedichte, der im Vergleich durchschnittlich geringen Lebenserwartung, der Verbreitung von Übergewicht in der Bevölkerung. Im Vergleich hohe Ausgaben für Bildung reichten den USA nicht für eine bessere Sozialnote. Hier schneiden Schwellenländer wie Singapur und Vietnam weitaus besser ab als die Vereinigten Staaten, die im Gesamtranking auf Platz 39 Nachbarn von Ungarn und Mexiko sind.
Die ökologische Nachhaltigkeit, die soziale Nachhaltigkeit und die Corporate Governance tragen in der Gesamtbewertung durch Swisscanto gleichviel bei. Im Bereiche Governance, also bei Fragen der Regierungsführung, belasten die extrem hohen Rüstungsausgaben die Nachhaltigkeitsnote der USA, während sie bei der Pressefreiheit und der Wahrnehmung von Korruption recht gut dastehen.
Russland bekam von allen 67 Staaten die schlechteste Note für Corporate Governance, etwa aufgrund miserabler Leistungen bei der Pressefreiheit und der Korruptionsbekämpfung sowie aufgrund hoher Rüstungsausgaben. Weit vorn liegen hier Schweden und die Niederlande, unter anderem wegen besonders großer Pressefreiheit und der umfassenden Unterzeichnung internationaler Waffenkonventionen.
Alle Top 10 sind Staaten aus Europa
Bei den anderen Industriestaaten erhalten die skandinavischen Länder von Swisscanto die besten Noten. Gemeinsam mit Deutschland, Österreich, der Schweiz, Großbritannien und den Niederlanden bilden Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland und Island die Top 10 des Rankings. Schweden und die Schweiz haben hier die beiden Spitzenplätze vor allem mit herausragenden Noten bei der ökologischen Nachhaltigkeit erlangt, wobei Schweden auch aufgrund besserer Bildungsleistungen ganz vorn landete. Deutschland auf Rang 7 punktete insbesondere mit hohen Leistungen bei der Bio-Landwirtschaft, der Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit und bei Forschungsausgaben.
Von den 40 Schwellenländern im Ranking erreichte nur jedes vierte einen Rang in der oberen Hälfte der 67 Staaten. Am besten schnitt Südkorea ab, gefolgt vor allem von osteuropäischen Ländern wie Estland, Litauen, Kroatien und Slowenien.
Südkorea punktete etwa mit hohen Forschungsausgaben und sehr guten Leistungen bei der Gesundheitsversorgung. China erreichte Rang 44, etwa aufgrund einer im Verhältnis zur Bevölkerung geringen Anzahl von klimaschädlichen Motorfahrzeugen und guter Gesundheitsleistungen. Die Volksrepublik lag damit im Gesamtranking deutlich vor den USA, was auch Russland auf Rang 55 gelang – aufgrund weniger extrem schlechter Noten in einzelnen Aspekten. Und dass, obwohl Russland in keinem Nachhaltigkeitsbereich mehr als durchschnittliche Bewertungen erreichte.
Die Nachhaltigkeit von Staaten beeinflusst deren Bonität
In der Einführung in dieses Staatenranking betont Swisscanto die Bedeutung der Nachhaltigkeitsanalysen von Staaten für Investoren. "Nachhaltiges Wirtschaften sei eine wesentliche Grundvoraussetzung für das Bedienen von Staatsschulden", stellt dazu Iwan Deplazes fest, Leiter Asset Management bei Swisscanto. Es gehe hierbei um die Rahmenbedingungen für die längerfristige Entwicklung eines Landes.
Zum Beispiel sei es relevant, wie gut es um das Bildungswesen, die ökologische Substanz und die Rechtssicherheit eines Landes bestellt sei. Faktoren wie diese seien wichtig, um die Bonität eines Staates beurteilen zu können, also deren Fähigkeit, Schulden auch langfristig zurückzahlen zu können.