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Willkommen im Club - Mit Q-Cells SE kappt ein weiteres Solarunternehmen seine Prognosen
Die Thalheimer Q-Cells SE meldet einen Absatzeinbruch im vierten Quartal. Vor dem Hintergrund der schwächeren Marktnachfrage senkt der weltgrößte Solarzellenhersteller seine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr und für 2009. Wie Q-Cells mitteilt, haben eine Reihe von Kunden im Zusammenhang mit der Finanzkrise die Abnahme vereinbarter Mengen in das nächste Jahr verschoben. Es sei nicht gelungen, diese Mengen kurzfristig anderweitig zu platzieren.
Der weltweit führende Solarzellenhersteller erwartet für das Gesamtjahr 2008 nun ein Produktionsvolumen im Kerngeschäft von rund 570 Megawatt peak (MWp); bisher waren zirka 585 MWp prognostiziert worden. Beim Konzernumsatz senkt Q-Cells die Zielmarke von 1,35 Milliarden Euro auf zirka 1,225 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) im Konzern soll statt 260 Millionen etwa 205 Millionen Euro erreichen. Inklusive des erwarteten Ergebnisbeitrags der Renewable Energy Corporation (REC) strebt das Unternehmen einen Jahresüberschuss von 185 Millionen Euro an (bisher 215 Millionen Euro).
Auch zum Jahresbeginn 2009 rechnet Q-Cells mit einer schwachen Nachfrage. Die Prognose für die Jahresproduktion wurde deshalb von zuvor mindestens 1 Gigawatt peak (GWp) auf 800 MWp bis 1 GWp abgesenkt. Der Konzernumsatz 2009 werde mit 1,75 bis 2,25 Milliarden Euro entsprechend geringer ausfallen. Bisher hatte Q-Cells mit rund 2,25 Milliarden Euro Umsatz gerechnet.
Mittelfristig gibt sich das Unternehmen dennoch optimistisch: Man erwarte „spätestens ab dem zweiten Halbjahr 2009 eine steigende Marktnachfrage und daher mittelfristig weiterhin einen unverändert positiven Trend“, heißt es. Bei den Investitionen will sich Q-Cells in 2009 auf den Ausbau der Produktionskapazitäten für kristalline Solarzellen sowie auf die Mehrheitsbeteiligungen im Dünnschichtbereich konzentrieren.
Das Thalheimer Unternehmen plant laut der Meldung keine Kurzarbeit. Es berichtet aber, dass man die Weihnachtstage sowie den Jahreswechsel für Wartungsarbeiten und den Abbau von Überstunden nutzen wolle.
Die Q-Cells-Aktie brach in Frankfurt am Morgen drastisch ein. Sie verlor 25 Prozent auf 19,90 Euro (9:04 Uhr). Der Tiefststand 2008 lag bei 17,85 Euro (21.11.), zu Jahresbeginn hatten die Anteilscheine noch 96,96 Euro gekostet (2.1.). ECOreporter.de hatte Mitte November über die Verkaufsempfehlung eines Analysten berichtet, der die Prognose der Thalheimer für 2009 als viel zu optimistisch einschätzte und voraussagte, dass Q-Cells sie reduzieren werde. Er verwies darauf, dass mit Solon ein wichtiger Kunde von Q-Cells sein Nachfrageprognose halbiert hatte.
Vor allem im November war das Wertpapier stark unter Druck geraten, als bereits andere börsennotierte Solarunternehmen ihre Prognosen für das 4. Quartal kappten und ihre Erwartungen für 2009 reduzierten. So etwa die chinesische Suntech Power, die zweitgrößte Solarzellenhersteller weltweit. Als Grund nannte diese zum einen die Bankenkrise, zum anderen den Preisverfall des Euro gegenüber dem Dollar. Beides führe dazu, dass Kunden Aufträge stornieren oder stutzen und dass der Preisdruck auf Solarprodukte zunimmt. Um die daraus resultierenden Einnahmenverluste auszugleichen, will Suntech Verträge mit Siliziumlieferanten nachverhandeln sowie Verbesserungen der Produktionskette und des Managements von Wechselkursschwankungen erzielen.
Laut eigener Darstellung verfügt Suntech über Kreditlinien in Höhe von 1,7 Milliarden Dollar und rund 500 Millionen Dollar an flüssigen Mitteln. Weitaus schlechter ist es um die Liquidität von Q-Cells SE bestellt. Sie ist durch hohe Kredite belastet, die im nächsten Jahr neu verhandelt werden müssen. Da kommt die Bankenkrise für das Unternehmen zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Seine Liquidität hatte es für den 30. September mit knapp 160 Millionen Euro beziffert. Über ein dickes Finanzpolster verfügt dagegen auch die Bonner SolarWorld AG, die nach eigenen Angaben über eine freie Liquidität von 831 Millionen Euro verfügt. Deren Finanzvorstand Philipp Koecke geht davon aus, dass 90 Prozent der Solarunternehmen im kommenden Jahr Finanzierungsprobleme bekommen dürften. Er prognostiziert, dass einige Firmen die Durststrecke nicht überstehen werden. Für die SolarWorld könnten sich dann Gelegenheiten für Übernahmen ergeben, meint er. Der Solarkonzern hat bei der Bekanntgabe der Neunmonatszahlen selbst keine konkrete Prognose für 2009 gegeben, da es angesichts des unruhigen wirtschaftlichen Umfeldes zu schwierig sei, die Entwicklung vorherzusagen. Er bekräftigte heute seine Ziele für 2008, wonach Umsatz und bereinigtes Ergebnis um 25 bis 30 Prozent ansteigen sollen.
Ebenso wie Suntech-Chef Zhengrong Shi rechnet Koecke damit, dass angesichts der schwieriger werdenden Marktbedingungen bei den Käufern von Solarprodukten „eine Flucht in die Qualität“ einsetzen wird. Denn nur stark aufgestellte Anbieter könnten garantieren, auch langfristig Solarprodukte in hoher Menge und Qualität zu liefern. Von einem solchen Trend würde dann auch Q-Cells profitieren.
Q-Cells SE: WKN 555866 / ISIN DE0005558662
Bildhinweis: Einblicke in die Produktion von Q-Cells und deren joint venture Everq. / Quelle: Unternehmen
Der weltweit führende Solarzellenhersteller erwartet für das Gesamtjahr 2008 nun ein Produktionsvolumen im Kerngeschäft von rund 570 Megawatt peak (MWp); bisher waren zirka 585 MWp prognostiziert worden. Beim Konzernumsatz senkt Q-Cells die Zielmarke von 1,35 Milliarden Euro auf zirka 1,225 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) im Konzern soll statt 260 Millionen etwa 205 Millionen Euro erreichen. Inklusive des erwarteten Ergebnisbeitrags der Renewable Energy Corporation (REC) strebt das Unternehmen einen Jahresüberschuss von 185 Millionen Euro an (bisher 215 Millionen Euro).
Auch zum Jahresbeginn 2009 rechnet Q-Cells mit einer schwachen Nachfrage. Die Prognose für die Jahresproduktion wurde deshalb von zuvor mindestens 1 Gigawatt peak (GWp) auf 800 MWp bis 1 GWp abgesenkt. Der Konzernumsatz 2009 werde mit 1,75 bis 2,25 Milliarden Euro entsprechend geringer ausfallen. Bisher hatte Q-Cells mit rund 2,25 Milliarden Euro Umsatz gerechnet.
Mittelfristig gibt sich das Unternehmen dennoch optimistisch: Man erwarte „spätestens ab dem zweiten Halbjahr 2009 eine steigende Marktnachfrage und daher mittelfristig weiterhin einen unverändert positiven Trend“, heißt es. Bei den Investitionen will sich Q-Cells in 2009 auf den Ausbau der Produktionskapazitäten für kristalline Solarzellen sowie auf die Mehrheitsbeteiligungen im Dünnschichtbereich konzentrieren.
Das Thalheimer Unternehmen plant laut der Meldung keine Kurzarbeit. Es berichtet aber, dass man die Weihnachtstage sowie den Jahreswechsel für Wartungsarbeiten und den Abbau von Überstunden nutzen wolle.
Die Q-Cells-Aktie brach in Frankfurt am Morgen drastisch ein. Sie verlor 25 Prozent auf 19,90 Euro (9:04 Uhr). Der Tiefststand 2008 lag bei 17,85 Euro (21.11.), zu Jahresbeginn hatten die Anteilscheine noch 96,96 Euro gekostet (2.1.). ECOreporter.de hatte Mitte November über die Verkaufsempfehlung eines Analysten berichtet, der die Prognose der Thalheimer für 2009 als viel zu optimistisch einschätzte und voraussagte, dass Q-Cells sie reduzieren werde. Er verwies darauf, dass mit Solon ein wichtiger Kunde von Q-Cells sein Nachfrageprognose halbiert hatte.
Vor allem im November war das Wertpapier stark unter Druck geraten, als bereits andere börsennotierte Solarunternehmen ihre Prognosen für das 4. Quartal kappten und ihre Erwartungen für 2009 reduzierten. So etwa die chinesische Suntech Power, die zweitgrößte Solarzellenhersteller weltweit. Als Grund nannte diese zum einen die Bankenkrise, zum anderen den Preisverfall des Euro gegenüber dem Dollar. Beides führe dazu, dass Kunden Aufträge stornieren oder stutzen und dass der Preisdruck auf Solarprodukte zunimmt. Um die daraus resultierenden Einnahmenverluste auszugleichen, will Suntech Verträge mit Siliziumlieferanten nachverhandeln sowie Verbesserungen der Produktionskette und des Managements von Wechselkursschwankungen erzielen.
Laut eigener Darstellung verfügt Suntech über Kreditlinien in Höhe von 1,7 Milliarden Dollar und rund 500 Millionen Dollar an flüssigen Mitteln. Weitaus schlechter ist es um die Liquidität von Q-Cells SE bestellt. Sie ist durch hohe Kredite belastet, die im nächsten Jahr neu verhandelt werden müssen. Da kommt die Bankenkrise für das Unternehmen zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Seine Liquidität hatte es für den 30. September mit knapp 160 Millionen Euro beziffert. Über ein dickes Finanzpolster verfügt dagegen auch die Bonner SolarWorld AG, die nach eigenen Angaben über eine freie Liquidität von 831 Millionen Euro verfügt. Deren Finanzvorstand Philipp Koecke geht davon aus, dass 90 Prozent der Solarunternehmen im kommenden Jahr Finanzierungsprobleme bekommen dürften. Er prognostiziert, dass einige Firmen die Durststrecke nicht überstehen werden. Für die SolarWorld könnten sich dann Gelegenheiten für Übernahmen ergeben, meint er. Der Solarkonzern hat bei der Bekanntgabe der Neunmonatszahlen selbst keine konkrete Prognose für 2009 gegeben, da es angesichts des unruhigen wirtschaftlichen Umfeldes zu schwierig sei, die Entwicklung vorherzusagen. Er bekräftigte heute seine Ziele für 2008, wonach Umsatz und bereinigtes Ergebnis um 25 bis 30 Prozent ansteigen sollen.
Ebenso wie Suntech-Chef Zhengrong Shi rechnet Koecke damit, dass angesichts der schwieriger werdenden Marktbedingungen bei den Käufern von Solarprodukten „eine Flucht in die Qualität“ einsetzen wird. Denn nur stark aufgestellte Anbieter könnten garantieren, auch langfristig Solarprodukte in hoher Menge und Qualität zu liefern. Von einem solchen Trend würde dann auch Q-Cells profitieren.
Q-Cells SE: WKN 555866 / ISIN DE0005558662
Bildhinweis: Einblicke in die Produktion von Q-Cells und deren joint venture Everq. / Quelle: Unternehmen