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Wind-ETFs – kleine Auswahl mit großem Potenzial?

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First Trust Global Wind Energy Index Fund (NYSE: FAN)


Der First Trust Global Wind Energy Fund bildet den ISE Global Wind Energy Index (GWE) ab. Dieser Aktienindex ist im Juni 2008 von der in New York ansässigen International Securities Exchange (ISE) gestartet worden. Er enthält Firmen, die im Sektor Windenergie als Hersteller, Projektierer, Installateure oder Zulieferer aktiv sind. Zu den größten Positionen der weltweit ausgerichteten Auswahl zählen Windturbinenbauer wie Vestas Wind Systems aus Dänemark und Gamesa aus Spanien oder die deutschen REpower Systems und Nordex SE, aber auch die Technologiekonzerne Siemens und General Electric (GE), die über Tochtergesellschaften zu den weltweit führenden Herstellern von Windkraftanlagen zählen.


Ebenfalls enthalten sind Windkraftprojektierer wie Theolia aus Frankreich und die börsennotierten Grünstromtöchter der Energiekonzerne EDF aus Portugal und Iberdrola aus Spanien.  Der Fondsanbieter First Trust Portfolios L.P. ist seit 1991 in den USA und seit 1996 in Kanada aktiv. Die größte Position im Portfolio des ETF ist aktuell Iberdrola Renewables gefolgt von EDP Renovaveis SA und China Longyuan Power Group-Holdings.

Die jährliche Managementgebühr des First Trust Global Wind Energy Index Fund beträgt 0,60 Prozent. Dieser niedrigen Gebühr steht allerdings die äußerst schwache Wertentwicklung des GWE gegenüber. Seitdem er aufgelegt wurde, hat der Index rund 39 Prozent an Wert verloren. Der First Trust Global Wind Energy Fund ist wie der zugrunde liegende Index im Juni 2008 gestartet. Zum Bilanzstichtag 31. August 2010 verbucht er auf Jahressicht ein Minus von 35,4 Prozent.


PowerShares Global Wind Energy Portfolio (ISIN US73937B3087)

Ein ebenso deutliches Minus weist der PowerShares Global Wind Energy Portfolio des im US-Bundesstaat Illinois ansässigen ETF-Anbieters PowerShares auf. Auf Jahressicht verlor der Indexfonds rund 34 Prozent an Wert. Pro Jahr fällt bei diesem Fonds eine Verwaltungsgebühr von 0,75 Prozent an. Der im Juli 2008 aufgelegte ETF orientiert sich am NASDAQ OMX Clean Edge Global Wind Energy Index. Dieser wurde im ebenfalls Juni 2008 aufgelegt. Darin enthalten sind aktuell 32 Hersteller, Entwickler, Händler, Installateure und Zulieferer der Windindustrie. Die Liste der größten Positionen im Portfolio des PowerShares Global Wind Energy wird von Iberdrola und Vestas mit 9,6 Prozent angeführt. Auch die chinesische China Longyuan Power Group kommt auf 9,6 Prozent. Im Vergleich zum First Trust Global Wind Energy Fund setzt der Wind-ETF von PowerShare stärker auf asiatische Unternehmen. 13,32 Prozent asiatische Anteile im PowerShare-ETF stehen 6,97 Prozent im First Global ETF gegenüber.

Schwieriges Marktumfeld

Der starke Wertverlust der beiden ETFs spiegelt die schwierige Marktlage des vergangenen Jahres wider. Windturbinenhersteller wie Vestas, Gamesa, Nordex oder  REpower haben für die erste Jahreshälfte 2010 schwache Quartalszahlen vorgelegt. Marktbeobachter stufen das Marktumfeld weiterhin als schwierig ein. „Die Wirtschaft- und Finanzkrise im Jahr 2009 hat die Windkraftanlagenhersteller stark getroffen. Wir wissen, dass die Unternehmen bis 2009 vor allem von hohen Auftragsbeständen gelebt haben“, sagt Philip Spitz, Geschäftsführender Gesellschafter der Murphy&Spitz Umwelt Consult GmbH aus Bonn. Das unter anderem bei Vestas im zweiten Quartal 2010 anziehende Auftragsgeschäft sei noch kein Zeichen für eine echte Trendwende, kommentierte er die aktuelle Marktlage. Der internationale Preis- und Konkurrenzdruck mache es kleineren Akteuren wie Nordex schwer, sich an den als Schlüsselmärkten in Asien und den USA zu etablieren, erklärte Katharina Cholewa, Analystin der West LB.


Der gewachsenen Preisdruck am unter der auf den Herstellern lastet, spiegelt sich im aktuellen Preisindex für Windturbinen (WTPI) wider. Dem zweimal jährlich von Bloomberg New Energy Finance herausgegebenen Index zufolge sind die Preise in den vergangenen zwei Jahren um durchschnittlich 15 Prozent gesunken. Ein Windrad der 1-Megawattklasse dessen 2008 noch 1,22 Millionen Euro. Demgegenüber stehen aktuell durchschnittlich 1,04 Millionen Euro. Die Preise beziehen dabei sich jeweils auf Verträge, die eine Auslieferung im folgenden Halbjahr vorsehen. Der WTPI analysierte 110 Verträge aus 24 Märkten, die mit 14 Herstellern geschlossen worden sind.

Positive Ausbauprognosen

Langfristig dürfte die Windenergiebranche jedoch einen gehörigen Schub bekommen. Dies prognostiziert eine aktuelle Studie der Baseler Bank Sarasin (ECOreporter.de Opens external link in new windowberichtete). Demnach wird der speziell der Ausbau der Offshore-Windenergie deutlich an Dynamik gewinnen. Von aktuell 1 Gigawatt (GW) installierter Leistung soll die Kapazität der Studie zufolge bis zum Jahr 2020 40 bis 55 GW am Stromnetz angeschlossen sein. Dabei sieht Studienautor Matthias Fawer die Windkraftdivisionen der großen Technologiekonzerne wie Siemens oder GE im Vorteil. Sie verfügen schon heute über weltweit verzweigte Vertriebsnetzwerke. Als weitere Märkte mit großem Ausbaupotenzial lokalisiert die Sarasin-Studie Asien mit dem boomenden Windmarkt China und vor allem neue Märkte wie Australien und Brasilien.


Fazit

Bislang gibt es keine aktiv gemanagten Aktienfonds, die ihren Fokus allein auf die Windenergiebranche legen. Ein Grund dafür ist, dass es im Vergleich etwa zur Solarbranche recht wenige allein auf  Windenergie spezialisierte Börsenunternehmen gibt. Für Anleger, die stark auf den Windsektor setzen wollen, sind Wind-ETFs daher durchaus interessant. Die breite Streuung beider ETFs über die gesamte Wertschöpfungskette im Segment Windkraft ist ein Plus, es besteht durch die Konzentration auf einen Sektor der alternativen Energieerzeugung aber weiter ein hohes Marktrisiko.


Aus der Sicht nachhaltig orientierter Anleger sind beide ETFs nur bedingt geeignet. Schließlich halten die Aktienkörbe von beiden Titel von Unternehmen, die neben Windenergie auch eindeutig nicht nachhaltige Geschäftsfeldern betreiben. Dazu zählt beispielsweise der Energiekonzern E.on, der zwar in Windparks investiert, aber wegen seiner Kohlekraftwerke zu den größten Emittenten von Treibhausgasen in Europa zählt und zudem Atomkraftwerke betreibt.

Bildhinweis: Aufbau einer Windkraftanlage. / Quelle: Nordex
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