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Windenergieaktien: Analysten nennen gegenüber ECOreporter.de ihre Favoriten
Windenergieaktien sind derzeit interessant: Studien prognostizieren der Windenergie kräftiges Wachstum. Welche Werte aussichtsreich sind, erläutern die Analysten Katharina Cholewa, WestLB, und Roman Mayer, National-Bank, im Gespräch mit ECOreporter.de.
Es sei wichtig, generell zwischen der fundamentalen Bewertung und der allgemeinen Lage der Märkte zu unterscheiden, gibt Mayer von der Essener National-Bank AG zu bedenken. „Da ist immer auch Psychologie dabei, und die wirkt sich auf die Kurse aus. Der Schwenk der öffentlichen Aufmerksamkeit in Richtung auf die Erneuerbaren Energien hat in jedem Fall positiven Einfluss auf die Titel. Das kann man der Kursentwicklung entnehmen. Aktuell sorgen hohe Energiepreise für noch mehr Druck auf die Staaten, Investitionen in dem Bereich zu fördern. Die staatliche Regulierung und Förderung ist notwendig. Das sieht man zum Beispiel im Bereich der Offshore-Projekte in Deutschland“, so Mayer.
Kennzeichnend für die fundamentale Situation der Turbinenbauer sei, dass sie mit der Produktion gar nicht mehr nach kämen, erklärt der Experte weiter. Kurzfristig könne sich das sogar negativ auswirken. Langfristig rechne er aber damit, dass das mögliche Geschäftsvolumen noch profitabler umgesetzt werde.
Mayer verweist auf einen „mächtigen Nachfrageschub aus China und den USA“. Dänische, spanische und deutsche Unternehmen würden in diesem Marktumfeld gut dastehen. „Sie verfügen über Expertise und technologische Tiefe, das sind wichtige Wettbewerbsvorteile. International am besten aufgestellt sind die Marktführer Vestas und Gamesa. Die bauen in den Schlüsselmärkten Vertriebszentren und eigene Produktionszentren auf, das ist attraktiv für die Kunden vor Ort“, betont Mayer.
Zur Bewertung sagt der Essener Analyst: „Es gibt massiven Nachholbedarf bei diesen Titeln!“ Er erwartet weitere Unterstützung beim Ausbau der Windenergie durch die Politik. Die Staaten hätten sich offiziell auf Förderquoten festgelegt, einzelne Länder wie Deutschland hätten sich sogar Ziele gesetzt, die über denen der EU lägen. Damit seien die Länder auch bereit, zu investieren, so Mayer.
Seiner Einschätzung nach sind die Unternehmen allerdings zurzeit noch nicht reif dafür, in vollem Umfang von der starken Nachfrage zu profitieren. „Wenn die Engpässe auf der Zuliefererseite abgebaut sind, werden sie ihr Potential wesentlich besser nutzen können“, erwartet er.
Unter den börsennotierte Windturbinenbauern favorisiert Mayer die spanische Gamesa. Der Großaktionär Iberdrola (24 Prozent) sichere die Stabilität und Kontinuität der Entwicklung des Unternehmens. Gamesa habe einen Weltmarktanteil bei der Produktion von Windturbinen von vierzehn Prozent und sei damit der zweitgrößte Hersteller nach dem Weltmarktführer Vestas. Das Unternehmen entwickele und manage aber auch eigene Windparks.
Mayer weiter: „Weitere Argumente für Gamesa sind nach unserer Überzeugung: Im Unterschied zu Vestas besteht kein Währungsrisiko zur dänischen Krone. Verglichen mit den Marktführern sind Suzlon oder Nordex sehr teuer. Die Marktführer bieten hohe Liquidität und liegen vom Bewertungsprofil her niedriger.“
Mayer empfiehlt die Aktien der Gamesa SA derzeit zum Kauf, das Kursziel auf Sicht von zwölf Monaten liege bei 36 Euro. Heute morgen notierte die Aktie der Spanier in Frankfurt bei 31,94 Euro. Dabei legt der Analyst folgende Marktprognose für Gamesa für 2008 und 2009 zugrunde:
Umsatz
2008: 3,633 Milliarden Euro
2009: 4,253 Milliarden Euro
EBIT
2008: 384 Millionen Euro
2009: 467 Millionen Euro
EBIT-Marge
2008: 9,46 Prozent
2009: 9,11 Prozent
Katharina Cholewa, Analystin bei der Düsseldorfer WestLB, hält die Norderstedter Nordex AG für besonders aussichtsreich. Das TecDAX-Unternehmen sei der wachstumsstärkste Windanlagenbauer im Bereich Onshore-Windkraft, so Cholewa gegenüber ECOreporter.de. Das Geschäft sei weniger riskant als die Windenergie auf See (Offshore-Windkraft), auf die beispielsweise die Hamburger REpower Systems AG stark setze.
Nordex wurde in der Vergangenheit häufig chronische Margenschwäche vorgeworfen. Dies habe sich deutlich verringert, sagt die Expertin: „Seit 2005 sind die Margen kontinuierlich besser geworden. Das liegt auch an der zunehmenden Größe. Je größer, desto mehr Größenvorteile.“
Großaktionäre bei Nordex sind verschiedenen Banken und Finanzinvestoren. Wie groß ist die Gefahr, dass sie aussteigen und dadurch der Kurs abrutscht? Cholewa: „Die Aktionärsstruktur halten wir bis zu einem Aktienkurs von 34 bis 35 Euro für weniger problematisch. Erst dann besteht die Möglichkeit, dass die Großaktionäre über die Börse verkaufen. Bei niedrigeren Kursen würden sie eher an einen Konkurrenten verkaufen, der ihnen eine Prämie bietet.“
Nach Einschätzung der Analystin gibt es weiterhin eine Übernahmephantasie bei Nordex. Das Unternehmen eignet sich dafür allein schon wegen seiner relativ geringen Größe. Im Aktienkurs sei eine mögliche Übernahme derzeit allerdings noch nicht reflektiert, so Cholewa. Erst bei einem Preis von über 34 Euro könne man von einer Prämie sprechen. Die Expertin gibt zu bedenken, dass Übernahmephantasie mit dem Risiko gegengewichtet werden müsste, dass die Großaktionäre den Mark mit ihren Anteilen fluten.
Cholewa empfiehlt die Aktien der Nordex AG derzeit zum Kauf, das Kursziel auf Sicht von zwölf Monaten liege bei 34 Euro. In Frankfurt sind die Wertpapiere heute morgen für 29,99 Euro zu haben. Für 2008 und 2009 hat die Expertin folgende Prognose für Nordex erstellt:
Umsatz
2008: 1,089 Milliarden Euro
2009: 1,623 Milliarden Euro
EBIT
2008: 75,1 Millionen Euro
2009: 141 Millionen Euro
EBIT-Marge
2008: 6,9 Prozent
2009: 8,7 Prozent
Gamesa Corp. Tecnologica S.A.: ISIN ES0143416115 / WKN A0B5Z8
Nordex AG: ISIN DE000A0D6554 / WKN A0D655
REpower Systems AG: ISIN DE0006177033 / WKN 617703
Vestas Wind Systems A/S: WKN 913769 / ISIN DK0010268606
Bild: Windräder aus der Produktion der spanischen Gamesa. / Quelle: Unternehmen
Es sei wichtig, generell zwischen der fundamentalen Bewertung und der allgemeinen Lage der Märkte zu unterscheiden, gibt Mayer von der Essener National-Bank AG zu bedenken. „Da ist immer auch Psychologie dabei, und die wirkt sich auf die Kurse aus. Der Schwenk der öffentlichen Aufmerksamkeit in Richtung auf die Erneuerbaren Energien hat in jedem Fall positiven Einfluss auf die Titel. Das kann man der Kursentwicklung entnehmen. Aktuell sorgen hohe Energiepreise für noch mehr Druck auf die Staaten, Investitionen in dem Bereich zu fördern. Die staatliche Regulierung und Förderung ist notwendig. Das sieht man zum Beispiel im Bereich der Offshore-Projekte in Deutschland“, so Mayer.
Kennzeichnend für die fundamentale Situation der Turbinenbauer sei, dass sie mit der Produktion gar nicht mehr nach kämen, erklärt der Experte weiter. Kurzfristig könne sich das sogar negativ auswirken. Langfristig rechne er aber damit, dass das mögliche Geschäftsvolumen noch profitabler umgesetzt werde.
Mayer verweist auf einen „mächtigen Nachfrageschub aus China und den USA“. Dänische, spanische und deutsche Unternehmen würden in diesem Marktumfeld gut dastehen. „Sie verfügen über Expertise und technologische Tiefe, das sind wichtige Wettbewerbsvorteile. International am besten aufgestellt sind die Marktführer Vestas und Gamesa. Die bauen in den Schlüsselmärkten Vertriebszentren und eigene Produktionszentren auf, das ist attraktiv für die Kunden vor Ort“, betont Mayer.
Zur Bewertung sagt der Essener Analyst: „Es gibt massiven Nachholbedarf bei diesen Titeln!“ Er erwartet weitere Unterstützung beim Ausbau der Windenergie durch die Politik. Die Staaten hätten sich offiziell auf Förderquoten festgelegt, einzelne Länder wie Deutschland hätten sich sogar Ziele gesetzt, die über denen der EU lägen. Damit seien die Länder auch bereit, zu investieren, so Mayer.
Seiner Einschätzung nach sind die Unternehmen allerdings zurzeit noch nicht reif dafür, in vollem Umfang von der starken Nachfrage zu profitieren. „Wenn die Engpässe auf der Zuliefererseite abgebaut sind, werden sie ihr Potential wesentlich besser nutzen können“, erwartet er.
Unter den börsennotierte Windturbinenbauern favorisiert Mayer die spanische Gamesa. Der Großaktionär Iberdrola (24 Prozent) sichere die Stabilität und Kontinuität der Entwicklung des Unternehmens. Gamesa habe einen Weltmarktanteil bei der Produktion von Windturbinen von vierzehn Prozent und sei damit der zweitgrößte Hersteller nach dem Weltmarktführer Vestas. Das Unternehmen entwickele und manage aber auch eigene Windparks.
Mayer weiter: „Weitere Argumente für Gamesa sind nach unserer Überzeugung: Im Unterschied zu Vestas besteht kein Währungsrisiko zur dänischen Krone. Verglichen mit den Marktführern sind Suzlon oder Nordex sehr teuer. Die Marktführer bieten hohe Liquidität und liegen vom Bewertungsprofil her niedriger.“
Mayer empfiehlt die Aktien der Gamesa SA derzeit zum Kauf, das Kursziel auf Sicht von zwölf Monaten liege bei 36 Euro. Heute morgen notierte die Aktie der Spanier in Frankfurt bei 31,94 Euro. Dabei legt der Analyst folgende Marktprognose für Gamesa für 2008 und 2009 zugrunde:
Umsatz
2008: 3,633 Milliarden Euro
2009: 4,253 Milliarden Euro
EBIT
2008: 384 Millionen Euro
2009: 467 Millionen Euro
EBIT-Marge
2008: 9,46 Prozent
2009: 9,11 Prozent
Katharina Cholewa, Analystin bei der Düsseldorfer WestLB, hält die Norderstedter Nordex AG für besonders aussichtsreich. Das TecDAX-Unternehmen sei der wachstumsstärkste Windanlagenbauer im Bereich Onshore-Windkraft, so Cholewa gegenüber ECOreporter.de. Das Geschäft sei weniger riskant als die Windenergie auf See (Offshore-Windkraft), auf die beispielsweise die Hamburger REpower Systems AG stark setze.
Nordex wurde in der Vergangenheit häufig chronische Margenschwäche vorgeworfen. Dies habe sich deutlich verringert, sagt die Expertin: „Seit 2005 sind die Margen kontinuierlich besser geworden. Das liegt auch an der zunehmenden Größe. Je größer, desto mehr Größenvorteile.“
Großaktionäre bei Nordex sind verschiedenen Banken und Finanzinvestoren. Wie groß ist die Gefahr, dass sie aussteigen und dadurch der Kurs abrutscht? Cholewa: „Die Aktionärsstruktur halten wir bis zu einem Aktienkurs von 34 bis 35 Euro für weniger problematisch. Erst dann besteht die Möglichkeit, dass die Großaktionäre über die Börse verkaufen. Bei niedrigeren Kursen würden sie eher an einen Konkurrenten verkaufen, der ihnen eine Prämie bietet.“
Nach Einschätzung der Analystin gibt es weiterhin eine Übernahmephantasie bei Nordex. Das Unternehmen eignet sich dafür allein schon wegen seiner relativ geringen Größe. Im Aktienkurs sei eine mögliche Übernahme derzeit allerdings noch nicht reflektiert, so Cholewa. Erst bei einem Preis von über 34 Euro könne man von einer Prämie sprechen. Die Expertin gibt zu bedenken, dass Übernahmephantasie mit dem Risiko gegengewichtet werden müsste, dass die Großaktionäre den Mark mit ihren Anteilen fluten.
Cholewa empfiehlt die Aktien der Nordex AG derzeit zum Kauf, das Kursziel auf Sicht von zwölf Monaten liege bei 34 Euro. In Frankfurt sind die Wertpapiere heute morgen für 29,99 Euro zu haben. Für 2008 und 2009 hat die Expertin folgende Prognose für Nordex erstellt:
Umsatz
2008: 1,089 Milliarden Euro
2009: 1,623 Milliarden Euro
EBIT
2008: 75,1 Millionen Euro
2009: 141 Millionen Euro
EBIT-Marge
2008: 6,9 Prozent
2009: 8,7 Prozent
Gamesa Corp. Tecnologica S.A.: ISIN ES0143416115 / WKN A0B5Z8
Nordex AG: ISIN DE000A0D6554 / WKN A0D655
REpower Systems AG: ISIN DE0006177033 / WKN 617703
Vestas Wind Systems A/S: WKN 913769 / ISIN DK0010268606
Bild: Windräder aus der Produktion der spanischen Gamesa. / Quelle: Unternehmen