Erneuerbare Energie

Windenergiebranche trotzt der Wirtschaftskrise

Auch im wirtschaftlich schweren Jahr 2009 ist die Windkraftindustrie gewachsen. Grade der heimische Markt habe trotz der Krise einen deutlichen Aufschwung erlebt, resümieren der Bundesverband WindEnergie (BWE) und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA Power Systems) in ihrer Jahresbilanz, die nun in Berlin vorgestellt wurde. Demnach wurden 2009 im Inland 952 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 1.917 Megawatt (MW) neu installiert -  rund 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Somit seien bis zum Jahresende in der Bundesrepublik 21.164 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 25.777 MW installiert gewesen.

„Die Rahmenbedingungen für die Windenergie an Land und auf hoher See haben sich durch die EEG-Novelle zum 1.Januar 2009 an das Weltmarktniveau angepasst. Das hat sich in der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise besonders ausgezahlt“, kommentierte Hermann Albers, Präsident des BWE diesen Aufschwung. „Der Markt für Windenergie in Deutschland konnte nach zwei Jahren Stagnation erstmals wieder zulegen“, betonte Thorsten Herdan, Geschäftsführer von VDMA Power Systems. Besonders erfreulich - so Herdan weiter - sei, dass mit 60 MW installierter Leistung vor der Nordseeküste endlich der Startschuss für den deutschen Offshore-Markt gefallen sei.
Auch das so genannte Repowering, die Erneuerung älterer Anlagen, sei im abgelaufenen Geschäftsjahr merklich in Schwung gekommen. „Gegenüber 2008 mit rund 24 MW wurden in 2009 bereits gut 136 MW erneuert. Im Repowering steckt in den kommenden Jahren viel Potenzial für die Windenergie in Deutschland“, so BWE-Präsident Albers.

Unter anderem dank massiver Wachstumsraten in China und den USA habe sich auch der globale Markt entgegen aller Erwartungen weiter positiv entwickelt, hieß es bei der Vorstellung der Jahresbilanz: Mit 10.000 bis 12.000 Megawatt installierter Leistung habe China seine Kapazitäten in den vergangenen zwölf Monaten nahezu verdoppelt. 2008 habe das Land noch bei 6300 MW gelegen, betonte Albers. Das Wachstum der US-Windindustrie, dort wuchs die installierte Leistung laut der Statistik von 8.400 auf 9.900 MW, sei vor allem auf Konjunkturprogramme von US-Präsident Barrack Obama zurückzuführen. Zudem habe die Windkraft etwa in Brasilien oder der Türkei zunehmend an Bedeutung gewonnen. Aller Voraussicht nach werde die Branche im Weltmarkt schon in diesem und im nächsten Jahr zweistellige Wachstumsraten aufweisen, waren sich beide Verbandsvertreter einig.

Ungenügende Kapazitäten in den Stromnetzen stünden dem weiteren Wachstum der Windindustrie allerdings als größtes Hemmnis entgegen, hieß es. Größtes Problem bleibe, den Strom zu den Verbrauchern in den Ballungsräumen zu transportieren. Die Suche nach Lösungen für das Problem stehe im Mittelpunkt der Grids Konferenz am 23. und 24. November in Berlin an dem auch der Europäische Windenergieverband EWEA teilnehmen werde.
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