Anleihen / AIF

Windfonds ausverkauft - neue Kapitalstruktur

Die Direktbeteiligung Bürgerwindenergie Lonnerstadt ist ausverkauft. Das bestätigte der Initiator Wust – Wind & Sonne GmbH. Allerdings ist das investierte Anlegerkapital dieses Fonds niedriger als ursprünglich geplant. Möglich machte das ein Nachtrag im Geldanlageprospekt. Weil das Investitionsobjekt später in Betrieb gehen soll als ursprünglich gedacht, fällt auch die Einspeisevergütung niedriger aus als bisher prognostiziert.

Der geschlossene Fonds Bürgerwindenenergie Lonnerstadt GmbH & Co. KG hat insgesamt rund 5,2 Millionen Euro bei Anlegern eingeworben. Obwohl der Fonds ursprünglich knapp eine Million Euro mehr bei Anlegern einwerben sollte, ist die Beteiligung damit Mitte Juli 2015 ausverkauft. Das bestätigt der Fondsinitiator gegenüber ECOreporter.de. Zuvor hatte der Initiator einige Änderungen in der Ausgestaltung des Fonds vorgenommen. Dafür, dass die Beteiligung mit weniger Anlegerkapital ausgestattet ist, wurde der Anteil der Bankfinanzierung (Fremdkapital) um eine knapp Million Euro erhöht. Damit ist das Verhältnis von Eigen- zu Fremdkapital 25,24 Prozent zu 74,76 Prozent anstatt 30 Prozent zu 70 Prozent.

Inbetriebnahme des Windparks wohl später als geplant
Das Kapital soll in einen bereits genehmigten Bürgerwindpark investiert werden, der aus fünf Nordex-Windrädern mit zwölf Megawatt geplanter Gesamtkapazität bestehen soll. Die Inbetriebnahme des Windparks soll gemäß dem Prospektnachtrag nicht mehr 2015 stattfinden. Neuer Starttermin ist das erste Quartal 2016. ECOreporter.de hatte auf die Verzögerung in diesem ECOanlagecheck als mögliches Risiko hingewiesen, weil sich die Verspätung auf die Höhe der Einspeisevergütung für Windstrom auswirkt. Ursprünglich hätte es 8,9 Cent je Kilowattstunde als Vergütungssatz gegeben. Mit der Verzögerung kalkuliert der Initiator nun noch mit 8,79 Cent. Die spätere Inbetriebnahme sorgt dafür, dass die neue Fondsprognose ebenfalls um ein Jahr nach hinten verschoben wird, sie reicht nun bis 2036 anstatt 2035.

Ausschüttungsprognose in Prozent bleibt unverändert

Allerdings sollen die Anleger nach wie vor im Verlauf der Beteiligung ansteigende Ausschüttungen bekommen die bei 5 Prozent pro Jahr beginnen und auf bis zu 20 Prozent ansteigen sollen. Die Gesamtausschüttung zum Laufzeitende (kalkuliert sind 20 Jahre Windparkbetrieb) soll wie bisher 200 Prozent erreichen. Dabei stützt sich der Initiator auf aktualisierte Gutachten, die verbesserte Stromerträge in Aussicht stellen. Vor diesem Hintergrund der aktualisierten Prognose setzte der Fonds auch den Sicherheitsabschlag um 1,2 Prozent herauf auf 8,2 Prozent. Die Verzinsung der Rücklagen und Guthaben sank wiederum um 0,7 Prozent auf 0,8 Prozent.
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