Anleihen / AIF

„Windkraft-Anleger, die nicht alles auf eine Karte setzen, schlafen besser“ – Alexander Koffka, ABO Wind AG



Die ABO Wind ist Aussteller und Sponsor der Messe Grünes Geld München am 13. April im Künstlerhaus am Lenbachplatz. Dort können sich Privatanleger wie Finanzprofis über die neusten Trends und Entwicklungen am Markt für nachhaltige Geldanlagen informieren. Neben der Messe, wo zahlreiche Anbieter ihre Geldanlage-Angebote vorstellen, wird den Besuchern noch ein umfangreiches Vortragsprogramm und eine Podiumsdiskussion erwartet. Zu der Gesprächsrunde mit dem Titel „Energiewende: schon fast vollendet oder kehrt die Atomkraft still und heimlich zurück?“ die Bundestagsabgeordneten Josef Göppel (CSU) und Hans-Josef Fell (Die Grünen) angekündigt (mehr über die Veranstaltung erfahren Sie Opens external link in new windowhier).

ECOreporter.de: Die anstehende EEG-Reform der Bundesminister Peter Altmaier (Umwelt) und Philip Rösler (Wirtschaft) sieht drastische Kürzungen bei der Einspeisevergütung für Windstrom vor (wir Opens external link in new windowberichteten). Wie sind diese Pläne zu bewerten? Wird die Windkraft in Deutschland damit ausgebremst?


Alexander Koffka:
Die Kohle- und Atomlobby hätte keine für die Erneuerbaren Energien ungünstigeren Vorschläge formulieren können. Sollten die Minister-Ideen in die Tat umgesetzt werden, wäre ein weiterer Ausbau der Windkraft in Deutschland kaum noch möglich. Die Energiewende wäre jäh gestoppt, der Atomausstieg bis 2022 Makulatur.

ECOreporter.de: Wie realistisch ist es, dass die Pläne zur EEG-Reform in ihrer aktuellen Form Realität werden und inwiefern hätte dies Einfluss auf die Strategie der ABO Wind AG und der  ABO Invest AG?

Koffka: Wir gehen fest davon aus, dass spätestens der Bundesrat den Rösler-Altmaier-Spuk beendet. Es handelt sich um verbale Auswüchse absurder Wahlkampf-Strategien, die auf keinen Fall Gesetzeskraft erlangen dürfen und werden. Falls doch, würde sich für die Bürgerwindaktie ABO Invest, die international Windparks betreibt, wenig ändern. Es würden keine weiteren deutschen Windparks, sondern Projekte aus anderen europäischen Ländern erworben werden. Deutsche Windparks machen schon jetzt nur rund 20 Prozent des Portfolios aus, dieser Wert würde gegebenenfalls sinken. Derzeit prüfen wir vor allem Projekte aus Frankreich und Belgien.
Auf den Projektentwickler ABO Wind kämen größere Veränderungen zu, schließlich ist Deutschland bislang der bedeutendste Markt des Unternehmens. Allerdings sind wir in sechs weiteren europäischen Ländern - insbesondere in Frankreich, Großbritannien und Irland - sowie in Südamerika aktiv und planen seit längerem eine weitere Internationalisierung. Konkret bereiten wir aktuell einen Markteintritt in Skandinavien vor. Weitere Länder würden bei Bedarf kurzfristig folgen.

Bildnachweis: Alexander Koffka ist 44 Jahre alt, verheiratet und Vater zweier Kinder. Der studierte Germanist und gelernte Redakteur ist Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der ABO Wind AG. / Quelle: Unternehmen


ECOreporter.de: Es heißt, die Pläne der Minister sorgen auch bei Banken und Großinvestoren für zunehmende Zurückhaltung. Ist es wieder schwieriger geworden, Windkraftprojekte zu finanzieren?


Koffka: Die Banken beobachten, was die Politik tut. Allerdings kennen auch sie die Machtverhältnisse in Bundestag und Bundesrat und wissen, dass nicht alles für bare Münze zu nehmen ist, was Politiker in Wahlkampfzeiten proklamieren. Insofern sind die verbalen Attacken auf die Grundlagen der Energiewende sicherlich nicht hilfreich - echten Schaden haben sie uns jedoch bislang nicht zugefügt.

ECOreporter.de: Die Geldanlageklasse Windkraft erlebt in Deutschland derzeit eine Renaissance. Anleger sind aufgrund der Kürzungspläne verunsichert, ob ein Einstieg überhaupt noch lohnenswert ist. Inwiefern sind diese Befürchtungen berechtigt?

Koffka: Weltweit steht der Ausbau der Windkraft erst am Anfang. Für Investoren bieten sich also weiterhin viele Chancen. Allerdings lauern auch Risiken. Die Hersteller beispielsweise leiden nach wie vor unter Überkapazitäten, die auf die Preise drücken. Davon profitieren wiederum Projektentwickler wie ABO Wind.
Wer in Windparks selbst investiert, erwirbt substantielle Werte, vergleichbar etwa mit Immobilien. Das ist gerade in Zeiten attraktiv, da die Zinsen niedrig und die Inflationssorgen groß sind. Bei Investitionen in Windparks empfiehlt sich - unter anderem wegen des Risikos windschwacher Jahre - in jedem Fall eine Verteilung auf unterschiedliche Regionen. Die aktuelle Aufregung um das deutsche EEG untermauert die Erfahrung, dass jene Anleger besser schlafen, die nicht alles auf eine Karte setzen. Wer sich etwa an der Bürgerwindaktie ABO Invest beteiligt, ist Miteigentümer vieler Windkraftanlagen in mehreren europäischen Ländern. Wenn sich tatsächlich in einem Land die Einspeisevergütung rückwirkend ändern sollte, wäre das ärgerlich und würde die Rendite etwas verschlechtern, aber es wäre kein Drama.

ECOreporter.de: Was werden Sie auf der Messe Grünes Geld in München präsentieren und mit welcher Erwartung kommen Sie zu der Veranstaltung?

Koffka: 
Wir informieren Interessenten über die Möglichkeiten, sich an ABO Wind und ABO Invest zu beteiligen. Es handelt sich um unterschiedliche Glieder in der Wertschöpfungskette der Windkraft mit jeweils eigenen Chancen und Risiken. Die aktuelle Diskussion bestätigt das auf Risikostreuung gegründete Konzept der Bürgerwindaktie ABO Invest. Wir erleben daher derzeit sehr viel Zuspruch. Das wird sich in München sicher fortsetzen.

ECOreporter.de: Herzlichen Dank für das Gespräch, Herr Koffka!

ABO Invest AG: ISIN DE000A1EWXA4 / WKN A1EWX
ABO Wind AG: ISIN DE0005760029 / WKN: 576002
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