Erneuerbare Energie

Windkraft-Weltmarkt gewinnt an Dynamik – China weiter an der Spitze




Damit wäre die Windenergie zum Jahresende 2011 in der Lage, drei Prozent des weltweiten Strombedarfs zu decken. Dies ist ein Ergebnis des Halbjahresberichts der WWEA zur Entwicklung des Windkraft-Weltmarktes. Demnach hat sich der Weltmarkt nach einem schwachen Jahr 2010 wieder etwas erholt. In den ersten sechs Monaten sind weltweit Windräder mit 18,4 GW in Betrieb genommen worden. Damit stieg die weltweite Windkraftkapazität zwischen Januar und Juni um 9,3 Prozent. Verglichen mit der Kapazität zum Bilanzstichtag 30. Juni 2010 wuchs die Windenergiekapazität sogar um 22,9 Prozent an. Zum Vergleich: Die Zubaurate für das Gesamtjahr 2010 belief sich auf 23,6 Prozent.

Dabei haben der Studie zufolge zahlreiche Windmärkte - speziell in Europa – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum an Dynamik gewonnen. An der Spitze der zehn wichtigsten Windkraftabnehmerländer hat sich nicht viel verändert. Zu den Top5-Staaten mit der größten installierten Windenergieleistung zählen weiterhin China, die USA, Deutschland, Spanien und Indien. Zusammengenommen repräsentieren diese Staaten 74 Prozent der weltweit betriebenen Windenergieleistung. 


Die Chinesen dominieren den Weltmarkt in dieser Hinsicht weiterhin mit Abstand. Allein in China wurden in der ersten Jahreshälfte 2011 Windräder mit 8.000 MW neu in Betrieb genommen. Damit steigerte China die Windenergiekapazität von 44.733 MW zum Ende 2010 auf 52.800 MW. Lediglich in den USA und in Indien wurde ebenfalls die Gigawattgrenze beim Zubau durchbrochen. In den Vereinigten Staaten von Amerika steigerte sich die installierte Leistung innerhalb von sechs Monaten um 2.252 MW oder 2,25 GW auf 42.432 MW oder 42,43 GW. Für die USA bedeutet dies eine Steigerung des Zubaus um 90 Prozent im Vergleich zum sehr schwachen ersten Halbjahr 2010. In Indien wurden in dieser Zeit Windturbinen mit 1.480 MW oder 1,48 GW Leistungskapazität neu installiert. Dies steigerte die Windkraftleistungskapazität des Landes auf 14.550 MW oder 14,55 GW.


Deutschland unter den drei größten Windkraftnationen

In Deutschland wurden in der ersten Jahreshälfte 2011 Windräder mit 766 MW neu ans Stromnetz angeschlossen, was die gesamte Windkraftkapazität Deutschlands auf 27,981 MW brachte. Damit belegt Deutschland Rang 3 in den Top10 der wichtigsten Windenergiemärkte. Lediglich in Frankreich und Dänemark war der Windkraftzubau in der ersten Jahreshälfte 2011 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum rückläufig. Frankreich installierte auf Jahressicht gesehen 100 MW Windenergieanlagen weniger als in den ersten sechs Monaten 2010. Dänemark verlor sogar seinen Platz unter den zehn größten Windnationen der Welt. Stattdessen ist nun Portugal mit 260 MW Zubau seit Dezember 2010 und 3.960 MW Gesamtkapazität auf Platz zehn des Rankings angelangt.


Schnelles Wachstum in Südosteuropa und in Kanada

Schnelles Wachstum registrierten die Studienautoren besonders in Kanada und den Schwellenländern Südosteuropas. So steigerte Rumänien seine Windenergiekapazität seit Jahresbeginn um 28 Prozent, was einem Zubau von 20 MW entspricht, während die Kapazität Rumäniens mit 59 MW neu installierter Windräder um zehn Prozent anstieg. Polen hat seine Windenergiekapazität mit der Inbetriebnahme von Turbinen mit 245 MW um 22 Prozent gesteigert.  Einen beachtlichen Sprung machte die Windenergieleistung auch in Kanada. Die Neuinstallation von Windrädern mit 603 MW, beinahe doppelt so viel wie in der ersten Jahreshälfte 2010, führen die Studienmacher auf die seither verbesserten politischen Rahmenbedingungen für Windkraft in der Provinz Ontario zurück.


Neue Gesetze, die den Zubau von Grünstrom-Kraftwerken beispielsweise durch die Einführung von Einspeisetarifsystemen beflügeln könnten, seien in Ecuador, Japan, Malaysia und Uganda auf den Weg gebracht worden, so die WWEA weiter. Zudem hätten weitere Schwellenländer wie Honduras und Venezuela auf dem Weltmarkt an Bedeutung gewonnen.


Mehr nationale und internationale Unterstützung gefordert

Obwohl der weltweite Windenergie-Zubau wieder Fahrt aufnehme, seien die Zubauraten bislang noch moderat, kommentiert WWEA-Generalsekretär Stefan Gsänger das Studienergebnis. Größere Unterstützung für die Windenergiebranchen auf nationaler und internationaler Ebene sei weiterhin notwendig, fordert er. Große Hoffnungen für die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Neue Energien in den Schwellenländern setze die WWEA in die UN-Klimakonferenz in Durban.

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