Anleihen / AIF

„Wir arbeiten mit unseren Portfoliounternehmen langfristig zusammen.“ – ECOreporter.de-Interview mit Klaus Ragotzky, Fidura Capital Consult GmbH

Die Fidura Private Equity Fonds investieren direkt in innovative, technologisch führende, mittelständische Start-Up-Unternehmen. Die Beteiligungsgesellschaft Fidura konnte mit den bisher aufgelegten zwei Private-Equity-Fonds ein Gesamtvolumen von mehr als 50 Millionen Euro platzieren. ECOreporter.de sprach mit Firmengründer Klaus Ragotzky über das Nachhaltigkeitskonzept für die geschlossenen Fonds des Münchener Unternehmens.

ECOreporter.de: Sie haben Anlegern im Mercedes-Benz-Museum präsentiert, wie Ihre Beteiligungsunternehmen arbeiten. Ein reines Thema für Erwachsene?
Klaus Ragotzky: Die nachhaltige, sozial-ethische Ausrichtung unserer Fonds wurde von uns natürlich auch auf dem ersten Anlegertag gelebt: Unter den 300 Anlegern waren 80 Kinder, das Jüngste erst ein paar Monate alt. Es gab Führungen für Kinder und eine Krabbelecke.

ECOreporter.de: Warum ist es wichtig, den Anlegern die Beteiligungsunternehmen zu zeigen?
Ragotzky: Im Rahmen unseres Leitbildes „Verstehen durch Erleben“ will Fidura seinen Anlegern die Möglichkeit bieten, die Beteiligungsunternehmen sowie das Fondsmanagements persönlich kennen zu lernen. Darüber hinaus stellt das Fondsmanagement auf solchen Veranstaltungen auch Unternehmen vor, bei denen eine Beteiligung geprüft wird.

ECOreporter.de: Wie muss man sich das vorstellen?   
Klaus Ragotzky: Wir haben die Produkte der Beteiligungsunternehmen gezeigt. Beispiel WEbfactory: Die Webfactory-Software steuert Lichtszenarien auf den gesamten 16.500 Quadratmetern des Museums. Bequem per Mausklick werden 18.000 Strahler reguliert – so kann bis zu 40 Prozent der Energie eingespart werden.

ECOreporter.de: Interessiert die Anleger nur die Rendite oder auch wie Ihr Geld arbeitet?
Klaus Ragotzky: Durch das persönliche Erleben bekommen Anleger ein besseres Verständnis für ihre Geldanlage, wo ihr Geld investiert ist und wie damit gearbeitet wird. Natürlich ist es im Sinne der Darmstädter Definition für nachhaltige Geldanlagen besonders wichtig, dass auch ökonomische Effizienz gewährleistet ist. Wir arbeiten mit unseren Portfoliounternehmen langfristig zusammen. Unser Bestreben ist keinesfalls die schnelle Gewinnmaximierung.

ECOreporter.de: Haben Sie auch Anleger, die für Ihre Kinder Fondsanteile zeichnen?
Klaus Ragotzky: Das ist ein deutlicher Trend, den wir feststellen können. Immer mehr Eltern oder Großeltern bauen gezielt für Ihre Kinder und Enkel über Sparpläne nennenswert Kapital auf. Die Laufzeit des Fidura Rendite Plus Ethik Fonds beträgt 20 Jahre. Aufgrund ständig steigender Lebenshaltungskosten und Studiengebühren kann Ausbildungsfinanzierung heute nicht mehr einfach und quasi nebenbei von den meisten Eltern erbracht werden.

ECOreporter.de: Wie unterscheiden sich Anleger, die sich an einem geschlossenen Fonds beteiligen, von  Anlegern, die in offene Fonds oder Aktien investieren?
Klaus Ragotzky: Anleger eines geschlossenen Fonds sind prinzipiell an einem langfristigen und verlässlichen Vermögensaufbau interessiert, wohingegen Investoren börsennaher Produkte tendenziell von kurzfristigen Marktschwankungen profitieren möchten und Ihr Vermögen entsprechend häufig umschichten. Die Erfahrung zeigt, dass gerade Privatanleger bei einer solchen Strategie oft eine deutliche schlechtere Wertentwicklung ihres Vermögens zu verzeichnen haben als dies bei dem relevanten Vergleichsindex - auch Benchmark genannt - der Fall ist. Hauptgründe hierfür sind eine zu emotionale, oft von übertriebener Angst oder Gier geprägte Handlungsweise und nicht zuletzt die, durch das häufige Umschichten entstehenden, nicht unerheblichen Transaktionskosten.

ECOreporter.de: Herr Ragotzky, wir danken Ihnen für das Gespräch.

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